Ex-GM-Chef Dan Akerson sagt, Apple solle vom Autobau Finger lassen

In der Automobilbranche gibt es den einen oder anderen Kopfschüttler. So würden viele beispielsweise die regulatorischen Anforderungen an den Automobilbau erheblich unterschätzten, ebenso die komplexen Sicherheits-Vorgaben. Das erklärte jetzt in einem Interview mit der amerikanischen Nachrichtenagentur Bloomberg der ehemalige CEO des größten amerikanischen Automobilkonzerns, General Motors Co., Dan Akerson:

Bild: Apple Inc.
Gibt es künftig nicht nur das iPhone sondern auch den iCar von Apple.

Auch wenn einige Apple-Anleger jubelten, als das Gerücht die Runde machte, wonach die Apple Inc. möglicherweise den Elektroauto-Hersteller Tesla übernehmen wolle oder selbst ein Apple Auto bauen wolle:

"Wenn ich ein Apple-Aktionär wäre", so Dan Akerson, sei er "nicht sehr glücklich", bei dem Gedanken, dass Apple möglicherweise in den komplexen Bereich des Autobaus einsteige.

"Schauen Sie sich die Margen von einem iPhone im Vergleich zu einem Auto an", gibt Akerson im Bloomberg-Interview zu Bedenken. Nicht ohne Neid verweist er darauf, dass Apple alleine im Jahr 2014 insgesamt 74,5 Millionen iPhones verkaufte.

Etwas zynisch erklärte der Ex-Chef von General Motors zudem, wonach er nicht verstehen könne, welche langfristige Perspektive darin bestehen solle, niedrige Margen zu erwirtschaften und einen gigantischen Produktionsapparat unterhalten zu müssen.

Möglicherweise denkt der GM-Manager bei solchen Worten schaudernd daran, als GM vor wenigen Jahren am Abgrund stand und nur dank massiver staatlicher Milliarden-Stütze vor dem Bankrott gerettet werden konnte. In diesem Zuge ging auch der deutsche Automobilhersteller Opel fast über den Jordan - eine GM-Tochter.

Trotz seiner kritischen Anmerkungen zum Automobilbau ergänzte Dan Akerson, der mittlerweile in Pension ist, dass er sich für Apple zumindest Teilbereiche im Automobilsektor vorstellen könne. Dies könnten Elektroautos sein oder klassische Zuliefer-Produkte. Als Beispiele nennt er elektronische Betriebssysteme oder Unterhaltungseinrichtungen für Fahrzeuge.

Apple sitzt derzeit auf einem Haufen von 178 Milliarden Dollar an Barreserven. Allein der Gewinn im vierten Quartal 2014 lag bei 18 Milliarden Dollar:

Als Bruttorendite weist Apple im Schnitt sagenhafte 39,9 % aus. Für GM wird eine Bruttorendite von 14 % angegeben.

Dan Akerson, heute 66, führte GM zwischen den Krisenjahren 2010 bis 2014. Aus privaten Gründen schied er vorzeitig aus dem GM-Vorstand aus.

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