Hans-Otto Schrader, Otto Group: "Mit 100 Webshops sechs Mrd. Euro"

In einem Interview mit der deutschen Wirtschaftstageszeitung "Handelsblatt" (Ausgabe vom 2. Februar 2015, S. 4) sagte der CEO der Otto Group, Hans-Otto Schrader, wonach die Otto Group aus Hamburg "schon heute" mit 100 Webshops einen Umsatz von sechs Milliarden Euro erwirtschafte:

Otto erwirtschaftet mit 100 Webshops über 6 Milliarden Euro.

Einem Geschäftsmodell wie Amazon, wonach auch Handys unter der eigenen Händler-Marke verkauft werden, erteilte Scharder im Interview mit dem Handelsblatt eine Absage. So sagte er, wonach die Otto Group "Händler und Dienstleister" sei und das wolle man auch bleiben.

Dass die Otto Group derzeit wenig Interesse habe, sich auch anderweitig zu positionieren, begründete Hans-Otto Schrader, der CEO der Otto Group mit den Worten, wonach die anderen Märkte im Internet bereits "derart verteilt sind", dass man hier nur noch gewinnen könne, wenn "man entweder etwas exzeptionell Gutes" mache oder "exzeptionell viel Geld ins Marketing" pumpe.

Doch beide Optionen seien für die Otto Group "mit unserer Herkunft" keine Lösungen. Im Internet stelle auch Rocket Internet für die Otto Group kein Vorbild dar. So sagte Schrader: "Die ziehen eine Firma nach der anderen hoch, um die erfolgreichen später zu verkaufen. Das ist nicht unser Geschäftsmodell."

Wenngleich auch die Otto Group mit Wagniskapital, also Venture Capital, Startups unterstützt, so sei es doch nicht das Modell von Otto, in Startups zu investieren, um sie dann zu verkaufen: "Wir wollen der Start-up Szene nicht zusehen, sondern selbst ein Spieler sein. So bekommen wir Zugriff auf gute Neugründungen und die besten Köpfe", erklärte Schrader im Handelsblatt.

Goldgräberrausch scheint zu Ende

Zum neuen Otto-Projekt, Collins, bilanzierte Hans-Otto Schrader, wonach dieses neue E-Commerce-Geschäftsfeld von Otto sehr gut laufe: "Collins ist sehr erfolgreich gestartet… so gut wie Collins beherrscht niemand sonst in Europa die Personalisierung eines Webshops". Weiter erklärte Schrader, wonach man mit Colins "mittelfristig mindestens einen dreistelligen Millionenumsatz" generieren wolle und davon ausgehe, dass man dieses auch schaffe. Stolz sei man bei Otto, dass der Blog Exciting Commerce nun das Collins-Projekt "About you" zum "Start-up des Jahres" gekürt habe.

Ob Benjamin Otto, Sohn von Otto-Patriarch Michael Otto, einstmals die Führung der Otto Group übernehme und ob Collins auf diesem Weg lediglich ein Zwischenschritt sei, wollte sich Schrader nicht weiter äußern, nur dergestalt, wonach er, Hans-Otto Schrader, sehr gerne CEO der Otto Group sei und das auch bleiben wolle, aber auch "einen Plan B" habe:

Für die Kleidungsbranche erklärte Schrader, wonach er im Internet das Gefühl habe, dass "der Goldrausch zu Ende" sei: "Der Umsatz für Bekleidung und Schuhe ist in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge rückläufig, und selbst die großen zweistelligen Wachstumsraten von Mode im Internet" seien vorbei.

Die Otto Group erzielte im Geschäftsjahr 2013/2014 nach Angaben des Handelsblatts ein Nettoergebnis von 179 Millionen Euro bei einem Umsatz von 12 Milliarden Euro und 54.300 Mitarbeitern. Das Geschäftsjahr der Otto Group endet jeweils zum 28. Februar.


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