PetSmart: Investoren BC Partners zahlen 8,7 Mrd. Dollar für Tierfutterhändler

Mit dem Verkauf von PetSmart geht in den USA der größte Private-Equity Deal des Jahres 2014 über die Bühne. PetSmart kann in Deutschland am ehesten mit dem Tierfutter-Händler Fressnapf verglichen werden. Das Milliarden-Geschäft zeigt, dass trotz der Digitalisierung der Welt die Realwirtschaft immer noch boomt und von Investoren hoch geschätzt wird:

Bild: Petsmart
Für Petsmart fließen jetzt Milliarden.

In den USA geht eines der größten Bieterverfahren der US-Wirtschaft des Jahres 2014 zu Ende. Für 8,7 Milliarden Dollar kauft sich eine Investorengruppe in eine große amerikanische Supermarkt-Kette für Tierfutter, PetSmart, ein.

Mit einem Investitionsvolumen von rund 8,7 Milliarden Dollar in PetSmart verdeutlichen die Investoren, dass sie davon ausgehen, dass die Amerikaner auch künftig ihre Haustiere nicht missen wollen und vom Vogelfutter, Hundefutter bis zum Kratzbaum für Katzen auch künftig ausgiebig Einkäufe für ihre tierischen Freunde tätigen werden. In Deutschland gehört neben Fressnapf beispielsweise der Onlineshop Zooplus zu den wichtigen Tierfutter-Händlern.

Die Käufer von PetSmart sind Partner rund um die Investmentgesellschaft BC Partners. Die Übernahme von PetSmart gilt als größte fremdfinanzierte Übernahme einer amerikanischen Firma in diesem Jahr durch Private Equity-Firmen.

Die größten Übernahmen in der amerikanischen Wirtschaft der jüngsten Zeit sind zudem: Gates-Global wurde für 54 Milliarden Dollar verkauft. Zudem wurden die Verkäufe von DirecTV für 48,5 Milliarden Dollar und die Übernahme von Time Warner Cable für 45 Milliarden Dollar bekannt.

Fressnapf ist das deutsche Pendant zu PetSmart

PetSmart betreibt rund 1.300 Tierhandlungen in den USA, Kanada und Puerto Rico. Damit gilt PetSmart zumindest vom Filialnetz nicht als wesentlich größer als der deutsche Anbieter Fressnapf. So unterhält der Tierfutter-Filialist Fressnapf zumindest nach Angaben von Wikipedia 1.100 Märkte, davon rund 800 in Deutschland. Angeblich würden rund 10.000 Mitarbeiter für Fressnapf arbeiten – was rund 10 Beschäftigten pro Filiale entspräche. Der Umsatz für Fressnapf wird zumindest von Wikipedia mit jährlich 1,3 Milliarden Euro angegeben – allerdings für das Jahr 2010. Die Fressnapf Tiernahrungs GmbH ist ein Franchise-Unternehmen und hat den Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Krefeld.

An PetSmart halten derzeit Longview Asset Management (9%) oder Jana Partners (9,75%) Anteile.

Dem nun bekannt gegebenen Verkauf in Höhe von über 8 Milliarden Dollar war ein monatelanges Tauziehen von Investorengruppen vorausgegangen. Als Bieter sollen unter anderem die Private Equity-Firmen Apollo Global Management, Kohlberg Kravis Roberts sowie Clayton Dubilier & Rice beteiligt gewesen sein.

PetSmart-Investor BC Partners ist eine europäisch-amerikanische Investorengesellschaft

Dass BC Partners den Zuschlag erhalten hat, liegt wohl an dem sehr hohen Übernahmeangebot. Bei BC Partners handelt es sich um ein europäisch-amerikanisches Unternehmen, welches über ein Investitionsvolumen von rund 15 Milliarden Dollar verfügen soll.

Bekannt ist bislang, wonach der Kauf von PetSmart teils in Bar abgewickelt werde. Pro Aktie erhalten die alten Anteilseigner 83 US-Dollar überwiesen. Das wären rund 6,8% mehr, als zum letzten Schlusskurs an der Börse am Freitag und sogar 39% mehr als noch Mitte des Jahres 2014.

BC Partners arbeitet unter anderem mit dem bekannten Quebec Pension Fund (Quebec Pensionskassen Fonds) zusammen, welcher auch mit der deutschen Internetfirma Rocket Internet Geschäfte tätigt.

Derzeit rechnen Analysten damit, dass die Transaktion in den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 abgeschlossen werden kann, sofern Aktionäre wie Regulierungsbehörden mitspielen.

In den Deal waren folgende Beratungsfirmen involviert: JPMorgan Chase, Wachtell, Lipton, Rosen & Katz, Simpson Thacher & Bartlett, Ernst & Young, Citigroup, Nomura, Jefferies, Barclays sowie die Deutsche Bank.

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