Yahoo Opfer von schädlicher Malware-Werbung

Es heißt, wonach über Yahoos Ad Server - also Werbe-Server - Viren, als Spionage-Malware, eingespeist worden und verbreitet worden sei. Stündlich würden mehrere tausend Computer infiziert. Ob auch Deutschland, Österreich oder die Schweiz betroffen sind, ist bislang nicht bekannt. Yahoo verspricht alles zu tun, um die Verbraucher, also Internetnutzer, in Zukunft zu schützen.

Ausgerechnet Yahoo: Der Internetkonzern kämpft um ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell und ist nun Ziel einer fießen Malware-Attacke der kriminellen Malware-Szene. Den Schaden hat die gesamte Internetszene genauso wie die Verbraucher.

Werbung, welche über die vor allem in den USA und Kanada weit verbreitete Internetsuchmaschine Yahoo verbreitet wurde oder möglicherweise noch wird, ist wohl teilweise durch schädliche Malware (malicious software) infiziert worden. Yahoo bietet Werbekunden die folgenden Werbeformate an: Stream Advertising, Display Solutions, Search Advertising, Rich Ads in Search, Mobile Ads, Rich Media Ads, Smart Ads und Video Ads.

Fakt ist: Wenn die Vorwürfe gegen Yahoo, die im Internet derzeit weltweit von unzähligen Massenmedien verbreiteten werden, zutreffen, muss sich Yahoos CEO Marissa Mayer fragen lassen, wie es sein kann, dass ein alteingesessener Internetgigant wie Yahoo es nicht schafft, zu verhindern, dass ausgerechnet über seinen eigenen lebenswichtigen Zweig der Werbung Malware verbreitet werden kann in einem Ausmaß, das selbst IT-Fachleute als erstaunenswert bezeichnen.

Mittlerweile teilte Yahoo mit, man habe die Situation angeblich "unter Kontrolle". So sagte Yahoo: "Wir nehmen die Sicherheit, auch die Datensicherheit, unserer Kunden sehr ernst". Auch räumte Yahoo ein, wonach auf den europäischen Yahoo-Seiten Yahoo über seine Werbung, advertisements, Malware verbreitet worden sei.

Dabei versucht Yahoo seine eigene Verantwortung für die Prüfung von Werbung vor Auslieferung dadurch herunterzuspielen, indem man darauf verweist, die Werbe-Anbieter hätten gegen die "editorial guidelines" verstoßen, welche Yahoo der Werbeindustrie auferlegt habe. Hier habe man ausdrücklich festgelegt, dass das Verbreiten von Malware durch Werbung verboten sei. Yahoo blendet, wie die Konkurrenz-Suchmaschinen Google oder Bing, Werbung vor allem über und neben den redaktionellen Suchtreffern der Suchmaschine ein. Doch: In erster Linie steht Yahoo in der Pflicht seine Ads nach Malware oder Viren zu überprüfen.

Bereits in einem anderen Fall berichtete Netz-Trends über eine seltsame Nähe zwischen Yahoo und eine dubiosen Programm, das derzeit viele Nutzer nervt: Sweet-Page.com. Das Programm lässt sich kaum vom Computer, beziehungsweise Internet Browsern wie Google Chrome, Mozilla oder dem Internet Explorer löschen, auch dann, wenn ein Verbraucher, beziehungsweise Nutzer, es gar nicht wünscht. Sweet-Page.com verweist auf dubiose Drittseiten und bietet sich als Suchmaschine an, welche auf Yahoo weiterleitet.

Yahoo sagte, man habe bislang im Falle der Verbreitung von Malware durch Yahoo-Werbung noch keine Hinweise, dass dieses aktuell in den Gebieten Nord-Amerika, Asia-Pazifik und Latein-Amerika geschehen sei. Zudem könne man ausschließen, dass Nutzer von Apples Mac-Computern oder Mobile Devises betroffen seien.

Das heißt aber nichts anderes, als dass Microsoft scheinbar sein Windows nicht genügend schützt, um solche Malware zu unterbinden. Yahoo sagte, man werde weiter daran arbeiten, die an Verbraucher ausgelieferte Werbung, also die Ads, vorher zu monitoren, also zu überprüfen und Werbung die im Verdacht stehe, Malware zu verbreiten, zu blockieren.

Fairerweise muss aber gesagt werden, dass "nach unserer Erfahrung es auch schon in seltenen Ausnahmefälle passiert ist, dass über Werbung, welche über andere sehr bekannte und sehr weit verbreitete Internet-Suchmaschinen, Malware transportiert wurde", erklärt ein Werbe-Fachmann gegenüber Netz-Trends.de.

Tipp im Umgang mit Online-Werbung auf Yahoo, Google oder Bing:

Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass große und bekannte Marken, die über Suchmaschinen wie Yahoo, Google oder Bing Werbung betreiben, keine Viren oder Malware verbreitet wird. Vorsicht ist bei Werbeeinblendungen geboten, die man nicht kennt. Besonders beliebt ist es, Viren oder Malware über Software zu transportieren, die man kostenlos herunterladen möchte und die auch online beworben wird.

Kommentar Internetsuchmaschinen und Malware

Man sollte auch im Angesicht des Malware-Desasters bei Yahoo die Kirche im Dorf lassen. Denn es hätte auch jede andere Internet-Suchmaschine treffen können. Yahoo ist nach wie vor eine gute und sichere Internet-Suchmaschine. Es bleibt aber zu hoffen, dass dieser Vorgang ein Warnschuss an alle Internet-Suchmaschinen ist. Auch Google und Bing haben keinen Grund zur Schadenfreude.

Solche Vorkommnisse, wie das Verbreiten von Malware oder Viren, sind seit Jahren ein Problem der Internetsuchmaschinen und nur ein kollektives und gemeinsames Vorgehen gegen die Viren- und Malware-Szene, auch die Trojaner-Szene, schützt die Nutzer von Internetsuchmaschinen. Bislang haben sich die Internetsuchmaschinen zu sehr zurückgelehnt und gesagt: Der Kampf gegen Malware, Trojaner, Viren ist das Business der Antiviren-Software-Anbieter. Dass das so nicht zutrifft, erlebt nun Yahoo.

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