Auto Unfallverhinderungs-Technik ist immer noch nicht gut genug / Forschung dringend notwendig

Um die Unfallhäufigkeit im Kfz-Verkehr weiter zu senken, plant das amerikanische Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) die Robotertechnik im Lenken des Verkehrs weiter voranzutreiben. Dabei wolle man mit dem "Vehicle Research Center" (VRC) eng zusammenarbeiten, teilte die Institution mit. Zentrale Punkte zur Senkung von Unfällen und Verkehrstoten seien eine stärkere Integration von lokalen Automobil-Positionsfeststellungen ("Locata positioning") sowie eine verstärkte Forschung im Bereich der Verhinderungstechnik zur Vermeidung von frontalen Aufprallunfällen ("frontal collision avoidance" bzw. "emerging vehicle-based systems").

Foto: netz-trends.de
Forschung soll helfen, Auffahrunfälle zu vermeiden.

Besonders frontale Aufprallunfälle könnten mit einer besseren Technik in vielen Fällen vermieden werden. Mal ist ein Fahrer im stundenlangen stop-and-go-Verkehr eingeschlafen und seinem Vordermann ins Auto gefahren oder sogar in den Gegenverkehr gekommen. Ein anderes Mal sind andere Unachtsamkeit ursächlich für Verkehrsunfälle. Eine Technik, die ein Auto - ähnlich einer digitalen Einparkhilfe - vor einem Frontalzusammenprall automatisch stoppen würde und den Fahrer mit einer Alarmanlage warnen würde, könnten viele schlimme Unfälle verhindern helfen. Doch bislang wird eine solche Technik immer noch viel zu selten in die Autos eingebaut und sie gilt auch noch nicht als ausgereift.

Deshalb gehe es ohne weitere Forschung nicht, teilte das amerikanische Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) mit. In einem 30 Mio.-Dollar-Testprogramm, wolle man nun dazu beitragen, innerhalb umfangreicher Tests, das Thema Verhinderung von Auffahrunfällen weiter voranzubringen. Dabei komme die Test-Software "LocataNet" – ein GPS-gesteuertes Programm – zum Einsatz. Sie solle wichtige weitere Informationen sammeln, wann es unter welchen Umständen zu einem Auffahrunfall gekommen ist. Damit wolle man "rigorous, consistent and repeatable scientific evaluation of new vehicle crash avoidance systems" erreichen, also wichtige weitere Forschungserkenntnisse zur Vermeidung von Unfällen gewinnen.

Bislang, teilte das Institut mit, gäbe es weltweit immer noch viel zu wenig Forschung auf dem Gebiet der automatischen Autosteuerung. Eine besondere Herausforderung sei es, dass die Steuerungssoftware auch tatsächlich erkenne, wann Verzug in Gefahr sei und wann nicht und dass sie dann die richtige Entscheidung fälle. Unerlässlich sei dabei, dass die Software eben auch das Umfeld des Autos - sprich Straßen, den Verkehr, die Umweltbedingungen - berücksichtige ("outdoor and indoor environments").

Obwohl "GPS backup systems" künftig eine zentral Rolle im Bereich der Automobilsteuerung einnehmen werden, ist noch viel zu tun, sagte Nunzio Gambale, CEO der "Locata Corporation". So sei man derzeit immer noch an einem Punkt, wo die Umwelt so unterschiedlich sei, dass auch ein GPS nicht erheblich dazu beitragen könne, die Voraussetzungen zu schaffen, um eine gut funktionierende Unfall-Verhinderungs-Technik im Auto installieren zu können. Es seien weitere umfangreiche und ausgedehnte Tests notwendig.

Das "Insurance Institute for Highway Safety" ist eine unabhängige, nicht Profit orientierte amerikanische wissenschaftliche Institution. Sie soll im Auftrag von Versicherungen dazu beitragen, die Unfallhäufigkeit und die Anzahl der Verletzten oder im Straßenverkehr Getöteten weiter zu reduzieren.

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