Wissenschaft: Gibt es in diesem Sternhaufen Alien-Zivilisationen?

Amerikanische Wissenschaftler gehen davon aus, dass in einem neu gefunden Sternhaufen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit Alien-Leben finden könnte, also außerirdisches Leben.

Bild: NASA, ESA, Hubble Heritage Team
In einer solchen Ballung von Sternen vermuten Wissenschaftler am ehesten Leben.

In dem Sternhaufen, der einer Kugel gleicht - weshalb man auch von "Kugelsternhaufen" spricht -, wurden sogenannte 47 Tucanae gefunden. Dies steht für Bereiche, wo Leben als wahrscheinlich angesehen werden kann, sagen Wissenschaftler. Grund: Die Sterne stünden relativ nah beieinander, was grundsätzlich für Leben gut sei. Möglich wäre sogar, dass es irgendwann einmal eine Raumfahrt in dieses neue Sternengebiet gebe, erklärten nun Wissenschaftler.

So führte Studien-Autor Rosanne Di Stefano vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics aus, dass "ein Kugelsternhaufen der erste Ort" sein könnte, "an dem intelligentes Leben in unserer Galaxie identifiziert" werden könnte. Die Studienergebnisse der neuen Galaxie-Kugel stellte Di Stefano am Donnerstag auf der 227. Tagung der American Astronomical Society vor.

Kugelsternhaufen sind massive Gruppierungen von Millionen von Sternen und zwar in einer Region mit einer Reichweite von 100 Lichtjahren. Diese Cluster sind deshalb besonders interessant, da sie aus dem frühen Leben unserer Milchstraße entstammen, also circa 10 Milliarden Jahre alt sind. Das Alter des gesamten Universums wird auf circa 13,7 Milliarden Jahre geschätzt, das unserer Erde auf circa 3,5 b is 4 Milliarden Jahre. 10 Milliarden Jahre seien aber, sagte Di Stefano weiter, genügend Zeit, damit sich Leben entwickeln könne und zwar in Form einer Zivilisation der komplexeren Art.

Auch wenn die Voraussetzungen günstig erscheinen, so sind Wissenschaftler dennoch überzeugt: Zunächst muss erst einmal festgestellt werden, ob es auf den Planeten dieser Kugelsternhaufen auch Gas und Erde sowie vor allem Wasser gibt. Denn das gilt nach wie vor als Voraussetzung für die Bildung von Leben. Ohne eine schützende Atmosphäre - bestehend aus Gas - kann nach bisheriger Kenntnis rein physikalisch kein Leben entstehen - nirgends. Das gilt auch für das Element Wasser.

Neben Di Stefano ist Alak Ray vom Tata Institute of Fundamental Research in Indien sicher, dass es in den neu entdeckten Kugelsternhaufen Alien-Leben geben könnte. Doch noch, erklärte Ray, sei man sich nicht einmal sicher, ob es in dem gefundenen Kugelsternhaufen überhaupt Planeten gibt. Derzeit sei es nach seiner Ansicht deshalb noch zu früh über Leben zu spekulieren. Gleichzeitig gibt er zu bedenken, dass die Sonnen - also das, was wir als Sterne am Firmament sehen - möglicherweise zu eng stehen, als dass Planeten existieren könnten.

Sprich: Es könnte schlicht zu heiß sein. In einem Kugelsternhaufen stehen die Sonnen 20 mal näher zusammen, als in der sonstigen Galaxie (39 Billionen Kilometer Abstand).

Neben der größeren Hitze hat die Distanz der Sonnen zu den möglichen Planeten erhebliche Auswirkungen auf die Schwerkraft der möglichen Planeten. Ein weiteres Problem in Kugelsternhaufen könne sein, sind sich Di Stefano und Ray sicher, dass sie aus zahlreichen Sonnen bestünden, die anfangs sehr hell waren, aber letztlich nur schwache langlebige Zwergsterne seien, die schnell wieder verglimmen würden und sterben. Das hätte wiederum Auswirkungen auf die Planeten und mögliche Bildung von Leben. Es könnte also anfangs zu heiß sein und am Ende zu kalt.

Derzeit erforscht die Nasa das Universum mit seinen Voyager-Sonden. Sie haben ein Radius zur Erde von 160 Milliarden Kilometer. Voyager 1 und 2 wurden 1977 gestartet und ins äußere Sonnensystem geschickt. Ihre Aufgabe ist es auch, Kugelsternhaufen zu erforschen.

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