Trojaner Anti-Virus Software Guru John McAfee ist frei - im Flugzeug von Guatemala nach Miami

Es ist eine Geschichte, die verrückter im Jahr 2012 kaum zu verfolgen war. Ein amerikanischer Software-Multimillionär, John McAfee, war in einem der korruptesten Staaten der Welt, in Belize, bezichtigt worden, in einen Mord möglicherweise involviert gewesen zu sein. Grund: Der Mord ist direkt im Nachbarhaus des Anwesens von John McAfee in Belize geschehen. Da die Behörden ihn mehrmals versucht hätten "um Geld zu erpressen", habe er diesen Mord als Warnung an ihn selbst gesehen, erklärte McAfee, und sei in einer aberwitzigen vierwöchigen Flucht deshalb ins Nachbarland Guatemala geflüchtet. Seine Flucht dokumentierte er auf seinem Blog. Zudem hatte er auf Guatemala Asyl beantragt, was ihm aber vor knapp einer Woche verwehrt wurde.

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Freut sich auf Weihnachten in Florida: John McAfee.

Dafür signalisierte man ihm in Guatemala, man wolle den weltbekannten 67-jährigen Software-Star zurück nach Belize schicken. Aber auch das scheint man nun - wohl auch auf Grund gewissen internationalen Drucks – kurzfristig doch wieder verworfen zu haben und lässt McAfee zurück in die USA, sein Geburtsland ziehen.

Guatemala stützt seine Entscheidung McAfee in die USA zurückzuschicken, auf eine Richtlinie des "Guatemala's immigration office". Demnach müssten Bürger in das Land abgeschoben werden, aus dem sie nach dem Pass auch stammten. Und das seien bei McAfee eben die USA und nicht Belize. Der Antiviren-König gab an, er sei mit der Entscheidung "rundum glücklich". Sauer ist dagegen der Premierminister von Belize, Dean Barrow. Er lässt sich doch allen ernstes mit den wenig schmeichelhaften Worten zitieren, wonach der Reisende McAfee "paranoid" sei und unter "Verfolgungswahn" leide.

Paranoid, wenn nicht sogar kriminell, scheint hingegen so manch anderes in Belize zu sein: Zunächst hatte es geheißen, man wolle McAfee wegen des Mordfalls "befragen", jetzt plötzlich geht das Gerücht um, man habe ihm in Belize unter dubiosen Umständen nun plötzlich auch einen Prozess wegen "Korruption" machen wollen.

Letztlich gibt es mittlerweile zwei Verlierer: John McAfee, der jetzt einen Ruf weg hat, er sei extrem egozentrisch, wenn nicht etwas "verrückt". Der zweite Verlierer heißt Belize. Das Land dürfte künftig von halbwegs gebildeten Reisenden oder Touristen wohl eher nicht mehr besucht werden. Denn eines scheint klar zu sein: In dem Land stimmt irgendetwas nicht zu stimmen - und zwar etwas, das gerade fremden Bürgern gefährlich werden kann. Deshalb der Reiserat von netz-trends.de: Belize sollte man meiden.

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