Studie: Lösen Duftkerzen Krebs aus wegen Formaldehyd? Auch Früchtetees im Krebsverdacht

Duftkerzen gibt es in zahlreichen Variationen: Ob im dm-drogerie Markt oder dem Drogeriemarkt Müller, ob bei Aldi oder Lidl.

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Wie gefährlich sind Duftkerzen?

Doch jetzt dürfte eine Studie aus Großbritannien Verbraucher wie gehobene Gastronomen - die ebenso gerne Duftkerzen beispielsweise in Toiletten aufstellen - nachhaltig verstören. Denn die britische Kerzenstudie warnt: Duftkerzen könnten Krebs auslösen. Dies liege daran, dass in einigen Duftkerzen Stoffe enthalten seien, die erheblich gesundheitsschädlich seien. Dies teilte nun das National Centre of Atmospheric Science an der University of York mit.

Die Wissenschaftler warnen, dass es nicht nur um Duftstoffe gehe, welche in Duftkerzen enthalten seien, sondern auch in Reinigungsmitteln oder Raumerfrischern. Denn all diese Produkte enthielten Duftstoff, welche sich in Formaldehyd wandelten und genau dieser Stoff gilt seit vielen Jahren als ein potenzieller Krebsauslöser.

Das Problem am Duft in Kerzen, Reinigungsmitteln oder Raumerfrischern sei, dass der Duft im Kontakt mit der Luft sich in das gesundheitsschädigende Formaldehyd wandele. Neben Krebs steht Formaldehyd im Verdacht, generell gewebezersetzend zu sein. Dies könne Nasenbluten hervorrufen, ebenso Husten oder Augenbrennen.

Konzentration 100 Mal höher

Die britischen Forscher sind vor allem deshalb alarmiert, da sie in Duftkerzen und sonstigen Duftprodukten im Bereich der Reinigungsmittel den Duft auslösenden Stoff teils bis zu 100 Mal höher konzentriert vorgefunden hätten, als bislang vermutet. Als Beispiel führen die Wissenschaftler Limonenduftkonzentrationen an. Beliebt sind aber auch Vanilledüfte in Kerzen oder Kirschgerüche.

Problematisch seien zusätzlich die neuen Räumlichkeiten. Diese seien häufig so gut gedämmt, dass zu wenig Luft entweichen könne. Dies bedeute, dass die in Formaldehyd verwandelten Duftstoffe nicht mehr genügend aus den Räumen entweichen könnten. Moderne Neubauten, 2015 erstellt, verfügen teils über Dreifachverglasung. Dies spart Energiekosten und dämmt erheblich den Lärm. Außerdem sind sie einbruchsicherer. Grundsätzlich ist das also sehr gut.

Die größten Mengen an Formaldehyd habe man, sagen die Forscher weiter, bei Billigprodukten gefunden. Gut zum Formaldehyd-Abbau sei Lüften, aber auch das Aufstellen von Topfpflanzen. Besonders gut könne der krebserregende Stoff durch Efeu, Geranien oder Farne abgebaut werden, da diese Formaldehyd am besten absorbieren.

Deutsche Ministerien sollten sich um das Thema dringend kümmern

Doch die Lösung des Problems dürfte auch dies nicht sein. Jetzt sind weitere Studien gefragt - beispielsweise durch die Stiftung Warentest. Außerdem müssten sich diverse andere Verbraucherschutz-Ministerien, wie das Bundesministerium für Gesundheit (BMG; Minister: Hermann Gröhe; CDU) des Themas annehmen.

Ebenso aktiv werden sollte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL; Präsident: Dr. Helmut Tschiersky). Schließlich geht es um Produkte, die von vielen Millionen Menschen in Deutschland und Dutzenden Millionen Menschen in der Europäischen Union regelmäßig - oft täglich - genutzt werden.

NDR hatte erst kürzlich krebserregende Stoffe in Früchtetees gefunden

Erst kürzlich hatte zudem der NDR in seiner Sendung Markt“ nachgewiesen, dass ebenso in zahlreichen Tees - besonders in Früchtetees - in hoher Konzentration Stoffe enthalten seien, welche ebenfalls krebserregend seien. In den Tees hatte man Pyrrolizidinalkaloide (PA) entdeckt. Diese Giftstoffe könnten zu Leberschädigungen und Leberkrebs führen. Getestet hatte der NDR Tees der folgenden Hersteller und Marken:

"Ja! Pfefferminze" von Rewe für 49 Cent ,"Minze" von Teekanne für 1,99 Euro, "Westminster Pfefferminze" von Aldi für 49 Cent, "Kloster Kräuter Mischung" von Edeka für 99 Cent, "Kräuter pur würzig frisch" von Meßmer für 1,99 Euro und "Lord Nelson 6 Kräuter" von Lidl für 89 Cent

Kurz davor hatte wiederum die Stiftung Warentest gewarnt, dass ein Test ergeben habe, wonach in zahlreichen Grünen Tees - welche teils von Ärzten aus Gesundheitsgründen verschrieben werden - sich krebserregende Stoffe in zu großer Dosis befänden.

Jedenfalls sagte der britische Studienleiter Alastair Lewis mit Blick auf krebserregende Duftstoffe beispielsweise in Duftkerzen, wonach man derzeit nicht wisse, welche Konsequenzen es habe, wenn man langfristig Formaldehyd ausgesetzt sei.

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