Blutzucker: IBM Watson Computer kooperiert mit Medtronic Diabetiker-App und Under Armour Fitness-Gadgets

Der IBM Watson Computer soll noch stärker als bislang in der Forschung rund um Gesundheit eingesetzt werden. Das teilte IBM auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas (CES) mit.

Bild: IBM
IBM CEO Ginni Rometti im Gespräch mit Medtronic CEO Omar Ishrack auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas.

So kündigte in Las Vegas IBM-Chefin Ginni Rometti zwei weitere Partnerschaften rund Watson an. Eine Kooperation geht IBM Watson mit dem amerikanischen medizinischen Gerätehersteller Medtronic ein, die andere mit dem amerikanischen Sportbekleidungshersteller Under Armour.

Mit Rometti sprach erstmals ein CEO von IBM als Keyspeaker auf der CES. Watson ist der Supercomputer von IBM, welcher von Jahr zu Jahr ein gewaltigeres Potential an künstlicher Intelligenz erhalten soll. Das digitale Superhirn stellt IBM künftig sowohl der Wissenschaft wie wirtschaftlichen Partnern zur Verfügung. Damit sollen bislang ungelöste Probleme möglichst gelöst werden. Denn fast kein Computer auf der Welt rechnet derzeit so schnell und viel wie IBM Watson.

IBM und Medtronic wollen mit Watsons Analytik eine App erstellen, welche 400 Millionen Diabetiker weltweit nutzen könnten. Die App basiert darauf, dass sie Daten der Medtronic-Insulinpumpe sammelt und permanent den Glukose-Stand im Blut überwacht. Fällt der Blutzucker bei einem Diabetiker gefährlich niedrig, schlägt die Medtronic- und Watson-App künftig Alarm. Das heißt: dem Diabetiker muss wieder Insulin zugeführt werden.

Das erläuterte der Medtronic CEO Omar Ishrack an der Seite von IBM-Chefin Rometti auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas. Insgesamt lasse, sagte Ishrack, die neue Diabetiker-App ein Zeitfenster von drei Stunden, um eine Blutzuckerkorrektur herbeizuführen. Schon heute läuft im Rahmen eines Medtronic-Projektes ein Diabetiker-App-Test mit 600 Patienten. Läuft alles nach Plan, könnte die Medtronic- und IBM-App bereits ab Sommer 2016 den Diabetiker-Patienten weltweit zur Verfügung stehen.

400 Millionen Diabetiker könnten von der neuen Blutzucker-App profitieren

Doch: Kostenlos wird der Einsatz dieser komplexen App-Maschinerie nicht und nicht jede Krankenkasse wird sich möglicherweise an den Kosten beteiligen. Deshalb ist unklar, wer sich letztlich eine solche digitale permanente automatische Blutzucker-Überwachung wird leisten können. Als gesichert gilt jedenfalls, dass sich die Lebensqualität von Millionen Diabetikern mit der neuen App erheblich verbessert.

Neben Medtronic arbeitet IBM Watson künftig mit Under Armour zusammen. Dieses US-Unternehmen will stärker in den Bereich der Fitness-Gadgets, wie digitale Armbänder (wristbands) oder digitale Brustgurte (chest straps) vorstoßen. Beide Fitness-Gadgets sollen den Fitness-Grad eines Menschen messen, erklärte Kevin Plank, Gründer und CEO von Under Armour.

Under Armour ist derzeit vor allem für Fitness-Kleidung in den USA bekannt. Der Sportartikel-Hersteller ist zudem in Deutschland präsent, unter anderem in Onlineshops oder auf Preisvergleichsseiten. Im Angebot von Under Armour sind beispielsweise Tops, Hoodies, langärmlige Hemden, kurzärmlige Hemden, Poloshirts, Sport-Jacken oder Sporttaschen. Bereits in der Vergangenheit ist IBM mit Watson in den wachsenden Gesundheitsmarkt vorgedrungen. Beispielsweise kaufte das Unternehmen im August 2015 Merge Healthcare für 920 Millionen Euro.

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