Export Stirbt Banane wegen Pilz 'Tropical Race 4' aus? Krankheit bedroht einzig exportfähige Bananenart "Cavendish"

Die Banane gehört zu den Lieblingsessen vieler Menschen weltweit. Arme machen daraus eine Art gebackene Kartoffelchips und nutzen sie als Grundnahrungsmittel. Wohlhabende lieben die ulkige Form von Bananen und essen sie, da sie gesund ist.

Bild: pixabay.com / CC0 Public Domain
Stirbt die Exportbanane aus? Hier ein Plantagen-Arbeiter.

Andere wiederum nutzen die Banane als Anspielung auf den Penis oder als Wohlstandsmerkmal für ehemalige DDR-Bürger (wie die Satire-Zeitschrift Titanic). Als Nahrungsmittel war die Banane aber über Jahrhunderte kaum exportierbar. Zu schnell wurde sie matschig und faulig. Erst eine Bananen-Zucht - die Gros Michel - machte einen Export möglich. Doch nach wie vor gelten Export-Bananen als äußert Anfällig für Krankheiten. Geschuldet ist dies auch den Monokulturen, die weltweit immer noch am weitesten verbreitete Form, um Lebensmittel massenhaft und billig herzustellen. Ein zunehmend um sich greifender Pilz bedroht nun unsere Banane, die der Züchtung der "Cavendish" entstammt. Der Name des gefährlichen Pilzes: "Tropical Race 4“.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Export-Banane vom Aussterben bedroht war. Schon einmal machte eine Krankheit das Dasein der einzig weltweit über Tausende Kilometer transportierbaren und damit exportierbaren Banane den Garaus - der berühmte Panama-Pilz, bekannt auch als Panama Disease.

Er brachte den weltweiten Bananenexport beinahe zum Erliegen, löschte die bis dahin exportierte Bananenart Gros Michel weltweit aus. Abgelöst wurde Gros Michel durch die Cavendish-Banane, die wir heute essen.

Doch auch die Cavendish steht jetzt zunehmend weltweit vor dem Aussterben. Denn erstmals trat bereits in den 1990er Jahren der neue Bananenpilz - der "Tropical Race 4" - auf. Seither hat sich die aggressivere Mutation des Panama-Pilzes weltweit ausgebreitet. Erstmals tauchte Tropical Race 4 in Asien auf. Einige meinen bereits, es sei nur eine Frage der Zeit, bis er in den wichtigsten Bananen-Anbaugebieten in Mittellateinamerika eintreffe und dort die Exportbanane Cavendish auslösche.

Der Panama-Pilz war wiederum erstmals um 1880 in Australien offiziell diagnostiziert worden. Er brauchte allerdings gut 70 bis 80 Jahre, ehe er 1960 dafür sorgte, dass die letzte Exportbanane des Typs Gros Michel ausgelöscht wurde. 99 Prozent aller weltweit exportierten Bananen entstammt nun der Cavendish-Banane. Sie gibt es in unterschiedlichsten Varianten, doch alle werden in den für Krankheiten so gefährlichen Monokulturen angebaut.

Wie bedroht unsere Banane ist, darauf machte nun die Studie "PLOS Pathogens" aufmerksam. Die Autoren schreiben, es könne zwar noch Jahrzehnte dauern, ehe unsere Banane ausgestorben sei, doch sei das Ende nicht mehr eine Frage, sondern Gewissheit. Einen Ersatz für die Cavendish-Banane gibt es bislang nicht.

Vom neuen Pilz besonders bedroht sein könnten die weltbekannten Bananen-Produzenten Chiquita oder Dole. Berühmt und berüchtigt ist die Branche seit Jahrzehnten. Vor allem der US-Konzern "United Fruit" sorgte weltweit immer wieder für lokale und globale Proteste von Umweltschützern, aber auch Entwicklungshelfern, lokalen Bürgern in Anbaugebieten und von Politikern.

Mit dem Bananenpliz vergleichbar ist die irische Kartoffelkrankheit, die als " Irish Potato Bligh" in die Geschichte einging. Auch diese Krankheit - ein pilzähnlicher Organismus - bedrohte im 19. Jahrhundert die unterschiedlichsten Kartoffelsorten weltweit. Da in Irland große Armut herrschte und Hunderttausende Menschen auf die relativ einfach anzubauende Kartoffel angewiesen waren, starb mit dem Umgreifen des Kartoffelpilzes nicht nur die bis dahin in Irland ebenfalls in Monokulturen angebaute Kartoffel, sondern 1846 auch Hunderttausende Menschen an folgenden Hungersnöten.

Berühmte Bananenanbaugebiete sind Kuba, die Dominikanische Republik, Costa Rica, Guatemala, Panama, Venezuela, Kolumbien, Haiti oder Ecuador, Afrika sowie Asien oder Australien.

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