Was sich am 7. November 2025 in der ALDI-Nord-Filiale Elsterstraße, Leipzig, abspielte, ist ein Paradebeispiel für Resignation und Gleichgültigkeit im Einzelhandel – und schreiender Kundenverachtung. Während zwei Täter, arabisch aussehend, in aller Seelenruhe Waren in einem riesigen Sack tags aus der Filiale schleppen, Kunden das beobachten und den Diebstahl den ALDI-Verkäuferinnen und Verkäufern die in der Nähe sind, melden, bleibt die Belegschaft stumm und stumm. Der akustische Alarm ertönt, doch die Verkäuferinnen und Verkäufer an der in der Nähe befindlichen Kasse rühren sich nicht – statt zu helfen, wird der Kunde, der das Unrecht meldet, zur Zielscheibe.
Dr. S. (Name geändert), Kommunikationsleiter eines mittelständischen Unternehmens und Zeuge des Vorfalls, befand sich in der betreffenden ALDI-Nord-Filiale in Leipzig, als er gemeinsam mit weiteren Kunden einen Diebstahl beobachtete. Im Eingangsbereich, nahe der Gemüseabteilung, bemerkte er zwei arabisch aussehende Männer. Einer von ihnen stand außerhalb der automatischen Eingangsschleuse mit Lichtschranke und hielt offenbar „Schmiere“, während sein Komplize im Inneren des Marktes einen großen Sack voller Waren bei sich trug und weitere Produkte aus dem Gemüseregal hineinpackte.
Plötzlich trat der Mann, der vor der Schleuse stand, in die Lichtschranke des Eingangsbereichs, wodurch sich die automatische Eingangsschleuse öffnete – offenbar, um seinem Komplizen die Flucht zu ermöglichen. In diesem Moment löste die Alarmanlage des Geschäfts lautstark aus.
Dr. S., der direkt in unmittelbarer Nähe gestanden hatte, da er Ingwer kaufen wollte, meldete den Vorfall umgehend und pflichtbewusst den Verkäuferinnen, die nur wenige Meter entfernt an den Kassen saßen. Er erklärte deutlich, dass er Zeuge des Diebstahls sei und die Täter genau beschreiben könne und ob denn nicht jemand bitte sofort komme und nachschaue und auch die Polizei rufen könne.
Die Mitarbeiterinnen schauten zwar in seine Richtung, erklärten jedoch lediglich, „das sei so“ und man könne dagegen nichts tun. Niemand erhob sich von seinem Platz oder zeigte Initiative; stattdessen sahen sie Dr. S. nur an, als überreagiere er oder mache unnötig Aufhebens. Im Raum herrschte eine spürbare Gleichgültigkeit. Niemand bemüßigte sich in Richtung Diebstahls-Zeugen und Kunden.
Daraufhin entgegnete Dr. S.: „Gut, dann zahlen wir hier wohl alle nicht mehr, wenn Diebstahl hier offenbar niemanden interessiert.“
In der Folge wurde Dr. S. von einer Verkäuferin in der ALDI-Filiale lautstark angeschrien. Als er seinen Einkauf fortsetzen wollte und sich weiterhin über das aus seiner Sicht völlig ignorante Verhalten der ALDI-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter äußerte – indem er wiederholte: „Gut, dann zahlen wir hier wohl alle nicht mehr“ – trat ein weiterer Angestellter auf ihn zu und beschimpfte ihn mit den Worten: „Du hast ja wohl den Arsch offen.“
Kurz darauf deutete derselbe Mitarbeiter an, Dr. S. am Arm zu packen, und begann, ihn mit Nachdruck in Richtung Ausgang zu drängen, um ihn aus der Filiale zu befördern. Währenddessen wurde ihm der Einkaufswagen entrissen, und ihm wurde ein Hausverbot ausgesprochen. Bezahlen durfte er seine Ware nicht mehr.
Die Krönung: Der angebliche Filialleiter rechtfertigt das Nichtstun mit den Worten, täglicher Diebstahl im Wert von 500 Euro sei ihm mehr oder wenig schlicht „egal“, das sei Alltag, sprich: Täglich würde in der Filiale in diesem Umfang Ware gestohlen.
Die Polizei lässt den Zeugen später ebenfalls buchstäblich im Regen stehen: Keine Streife erscheint, kein Rückruf erfolgt. Bis heute nicht.
Selbst nach einer Presseanfrage windet sich die ALDI-Kommunikation in Ausflüchten, verweist auf angebliche Schulungen und das Bemühen um „Dialog“ – auf konkrete Sicherheit, Schutz vor Diebstahl oder professionelle Reaktion auf Zeugenhinweise gibt es faktisch keine Antwort. Über eigene Methoden und Maßnahmen schweigt sich Dennis Willhardt, von Communications Deutschland der ALDI Nord Deutschland Stiftung & Co. KG, Eckenbergstraße 16b, aus 45307 Essen aus, als sei Diebstahl und Kundenbeleidigung eine Bagatelle.
So wird mit dem Diebstahl nicht nur der Umsatz, sondern auch das Vertrauen systematisch aus dem Laden geschleppt. Wer Zeugen beleidigt und Diebstahl normalisiert, macht sich zum Komplizen am Vertrauensverlust und am Rufschaden. Das Schweigen und Wegsehen der Verantwortlichen sagt mehr als jede Werbekampagne – bei ALDI Nord in Leipzig-Elsterstraße herrscht offenbar die Kultur der Gleichgültigkeit und im Zweifel der Beleidigung. "Wir zahlen den ganzen Mist, diese massenhafte Diebstahle ja mit", sagt der Kunde und Zeuge, dem Hausverbot erteilt wurde. Denn der Schaden werde letztlich auf die zahlenden Kunden umgelegt, letztlich auf die Preise der verkauften Waren umgelegt.