IBM Watson im Test - Warum der angebliche Supercomputer schon beim Transkribieren von Videomaterial an willkürlich abgelehnten Kreditkarten scheitert

Von NETZ-TRENDS.de – 1. Oktober 2025 - IBM preist Watson seit Jahren als Supercomputer der Künstlichen Intelligenz. Mit ihm soll sich Sprache in Echtzeit erkennen, analysieren und in Text verwandeln lassen – das perfekte Werkzeug, um Videomaterial oder Vortragsmitschnitte automatisch zu transkribieren. Genau das wollten wir im NETZ-TRENDS.de-Test am 1. Oktober 2025 prüfen: Mehrere Videodateien aus einem Audimax sollten hochgeladen und von Watson in Text umgewandelt werden. Doch schon die Anmeldung wurde zum Desaster.

KI Bild über das Transkribieren von Texten für NETZ-TRENDS.de.

Bevor man überhaupt etwas hochladen darf, verlangt IBM die Eingabe sämtlicher persönlicher Daten – Name, Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Abrechnungsinformationen und Kreditkartendaten. Im Test gaben wir Karten von UBS Schweiz und American Express an. Nach einer Stunde Dateneingabe folgte die vermeintliche Freischaltung: Eine Testabbuchung über einen Euro funktionierte problemlos. Doch direkt danach blockierte das System und meldete:

„Nichts geht. Bitte wenden Sie sich an den Kundenservice XY.“

Die eigentliche Katastrophe zeigte sich im nächsten Schritt. Watson akzeptierte die Testzahlung, erklärte dann aber plötzlich, die Kreditkarten seien nicht autorisiert. Wörtlich hieß es:

„Bei der Autorisierung der Kreditkarte ist ein Problem aufgetreten. Nehmen Sie unter Verwendung der registrierten E-Mail-Adresse Kontakt mit Cloud Trust Enablement unter verify@us.ibm.com auf. Code: REG-PAYGO-UPGRADE-98ACZXTXLSPC2.“

Das bedeutet: Geld fließt, Nutzung scheitert. Eine willkürliche Ablehnung, die das Hochladen von Videomaterial komplett verhindert.

Besonders widersprüchlich ist das, weil Watson weltweit als Echtzeit-Transkriptionssystem vermarktet wird. Die Realität sah jedoch so aus: Wer wie wir sofortige Textversionen von Videovorträgen benötigt, wird so komplett blockiert und im Kern des Anwendungsfalls ausgebremst.

Hinzu kommt die vollmundige Werbung mit einer Cloud-Gutschrift von 200 US-Dollar und „dauerhaft kostenlosen Produkten“. Doch wenn es unmöglich ist, den Dienst überhaupt zu nutzen, bleibt dieses Angebot ein reines Marketingversprechen ohne Wert.

Der Test zeigt damit klar: Watson scheitert nicht an komplexer KI, sondern am simpelsten Prozess – der Anmeldung und Zahlungsfreigabe. Das Transkribieren von Videomaterial, der eigentliche Zweck unserer Nutzung, war schlicht unmöglich. Kreditkarten wurden erst belastet und dann willkürlich abgelehnt. Statt sofortiger Ergebnisse in Echtzeit warteten wir auf die Aussicht, irgendwann in Wochen vielleicht freigeschaltet zu werden. Das Nutzererlebnis ist entsprechend ein einziges Ärgernis.

Watson, einst ein PR-Stern von IBM, ist im Jahr 2025 nichts weiter als ein Super-GAU für alle, die Videomaterial schnell transkribieren wollen.

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