
+++ Warnung vor Rip Deal Verdacht +++
Achtung! Der Anbieter mit der WhatsApp-Nummer +420 605 091 648 und der E-Mail-Adresse WorldFinance0@proton.me überschwemmt derzeit die Kommentarspalten zahlreicher Online-Portale – darunter auch NETZ-TRENDS.de – mit angeblich gebührenfreien Kreditangeboten.
Wir warnen ausdrücklich vor dieser hochgradig unseriösen Offerte, denn es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Rip-Deal, eine bekannte Betrugsmasche, die bereits zahlreiche Opfer gefordert hat.
Der Anbieter verspricht „seriöse und ehrliche Barkredite“ und gibt sich als Finanzunternehmen aus, das weltweit tätig sei. Angeboten werden Kredite zwischen 3.000 €/CZK und 3.500.000 €/CZK zu einem angeblich niedrigen effektiven Jahreszins von 3 %. Besonders auffällig ist die wiederholte Betonung, dass keinerlei Gebühren anfallen würden, darunter „Notargebühren: 0 €, Kosten der Kreditversicherung: 0 €, Gebühren für die Leihübertragung: 0 €“. Solche Versprechen sind typisch für betrügerische Angebote, die darauf abzielen, Opfer mit unrealistisch guten Konditionen in eine Falle zu locken.
Rip-Deals sind eine besonders perfide Form des Betrugs, die auf finanziellen Transaktionen basieren und oft mit persönlichen Treffen verbunden sind. In vielen Fällen fordern die Täter kurz vor dem angeblichen Abschluss einer finanziellen Vereinbarung plötzlich eine Sicherheitsleistung oder einen Vorschuss. Oft wird das Opfer gebeten, Bargeld persönlich zu übergeben – meist in einem Drittland oder in einem anonymen Umfeld wie einem Hotel. Dort kommt es entweder zur Erpressung oder das Opfer wird mit Falschgeld oder wertlosen Dokumenten ausgetrickst.
Besonders häufig treten Rip-Deals im Bereich des Kreditbetrugs auf, bei dem Opfer mit der Aussicht auf schnelle Kredite geködert werden. Sobald sie sich darauf einlassen, folgt die Forderung nach angeblichen Bearbeitungsgebühren oder Notarkosten – Geld, das nach der Zahlung spurlos verschwindet. Auch der Kunst- und Immobilienmarkt ist immer wieder betroffen. Betrüger geben sich als wohlhabende Investoren aus, die teure Gemälde oder Immobilien erwerben wollen.
Beim persönlichen Treffen werden dann hohe Bargeldbeträge oder Vorauszahlungen gefordert, oft unter Druck und in manipulativen Gesprächen. Ein weiteres Muster ist der sogenannte Währungswechsel-Trick, bei dem Opfer durch einen angeblich besonders günstigen Umtauschkurs gelockt werden. Beim Treffpunkt wird das echte Geld entweder durch Falschgeld ersetzt oder die Opfer schlicht ausgeraubt. Auch Luxusartikel sind ein beliebtes Ziel. Die Betrüger geben sich als Käufer von teuren Autos, Uhren oder Schmuck aus und locken die Verkäufer in fremde Städte, wo sie entweder mit wertlosen Schecks bezahlt oder ausgeraubt werden.
Die Telefonnummer +420 605 091 648 stammt aus der Tschechischen Republik, ein Land, das häufig als Standort für internationale Betrugsnetzwerke dient. Die E-Mail-Adresse nutzt den Dienst ProtonMail, der seinen Sitz in der Schweiz hat. Dieser verschlüsselte E-Mail-Dienst wird oft von Kriminellen genutzt, da er keine Identitätsprüfung verlangt und eine Nachverfolgung erschwert.
Solche Angebote sollten niemals beantwortet, sondern sofort gelöscht werden. Besonders wichtig ist es, die Nachrichtenbetreiber oder Plattformen, auf denen diese Spam-Nachrichten auftauchen, über den Betrugsversuch zu informieren. Niemals sollten persönliche Daten oder finanzielle Informationen preisgegeben oder gar Überweisungen getätigt werden. Wer sich auf ein persönliches Treffen einlässt, begibt sich unter Umständen in ernste Gefahr.
Diese Betrüger leben davon, dass Menschen in finanzieller Not auf ihre Maschen hereinfallen. Bleiben Sie wachsam und warnen Sie auch andere vor dieser gefährlichen Betrugsform.
Rip-Deals haben bereits zahlreiche prominente Opfer gefordert. Besonders bekannt ist der Fall des Schweizer Unternehmers Werner Rey, der in den 1990er Jahren Millionen durch ein solches Betrugssystem verlor. Auch internationale Kunsthändler und Immobilienmakler geraten immer wieder ins Visier, da Betrüger gezielt nach wohlhabenden Opfern suchen.
In Venedig wurde sogar ein erfolgreicher Start-up-Gründer aus Leipzig, der eine Firma mit rund 2.000 Mitarbeitern leitete, Opfer eines spektakulären Rip-Deals. Ein Mann, der sich als Levy Vass, ein angeblich diskreter israelischer Milliardär und Diamantenhändler, ausgab, lockte ihn zu einem Treffen und entwendete ihm auf einem Hotelparkplatz 1,5 Millionen Euro in bar – verstaut in einem Koffer.
Der Deal war zuvor von einem angeblichen ehemaligen DKB-Direktor aus Leipzig eingefädelt worden, der später beteuerte, nicht gewusst zu haben, dass es sich um einen Betrüger handelte. Der DKB-Direktor selbst hatte die Bitte um Vermittlung eines kurzfristigen Überbrückungskredits in Höhe von 12 Millionen Euro von einem Leipziger Immobilienhändler erhalten. Dieser wiederum war an den Start-up-Gründer über einen Politiker der Linken in Leipzig herangekommen.
Der Kredit war in einem angeblichen Darlehensvertrag festgehalten, den die Betrüger dem Unternehmer vorlegten. Besonders brisant: Die Unternehmensberatung des Gründers in Frankfurt hatte den Vertrag geprüft und als akzeptabel durchgewunken, was das Vertrauen in die Seriosität des Deals weiter stärkte. Erst später stellte sich heraus, dass der gesamte Vorgang eine perfide Betrugsmasche war.
Nur zwei Wochen zuvor hatte vermutlich derselbe Levy Vass in Slowenien einen weiteren dreisten Rip-Deal durchgeführt. Im A Hotel in Ljubljana betrog er drei Griechen aus Dortmund und eine Architektin aus dem Ruhrgebiet um insgesamt 450.000 Euro. Der Betrug fand direkt im Frühstücksraum des Hotels statt, wo er seine Opfer nacheinander mit gefälschten Pässen und falscher Identität täuschte. Der Täter, so vermuten Ermittler, war wohl ein Roma aus Mailand, der sich gezielt wohlhabende Opfer suchte, denen aber aus irgendwelchen Umständen wirtschaftlich das Wasser bis zum Hals stand oder die auf einen schnellen Profit hofften.
Das Schicksal des Start-up-Gründers nahm eine noch tragischere Wendung: Auf dem Rückflug von Italien nach Deutschland stürzte sein Privatflugzeug 2016 unter bis heute dubiosen Umständen über Slowenien ab. Vier Menschen kamen dabei ums Leben: Neben dem Internet-Start-up-Gründer auch ein Co-Gründer des Unternehmens, der Pilot, sowie einer der beiden Kreditvermittler, die an dem geplanten Darlehen beteiligt gewesen sein sollen.
Pikant: Die Tochter des Piloten war Vizepräsidentin bei der Deutschen Bank in London. Auch die Kreditvermittler rückten nach dem Unglück in den Fokus der Ermittler, da sich beide im Nachhinein als dubios und unseriös herausstellten. Die genauen Hintergründe des Absturzes wurden nie vollständig geklärt, und bis heute gibt es Spekulationen über mögliche Verbindungen zu dem Rip-Deal, dem der Unternehmer kurz zuvor zum Opfer gefallen war.
Die Täter operieren mit gefälschten Dokumenten, darunter auch gefälschte Pässe und Identitäten. Sie nutzen professionell gestaltete Websites und setzen auf perfide psychologische Manipulation, um ihre Opfer in die Falle zu locken.