Ist GenZ wirklich so faul? – Interview mit Stina Schulz – Mit 1,0 und Chinesisch im Abitur, eine Klasse übersprungen und nebenbei selbstständig

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Stina Schulz zeigt als junge Frau was geht, wenn man sich anstrengt. So eine Frau braucht auch keine Frauenquote. Foto: Marian Kämpfe.

NETZ-TRENDS.de: Hallo Stina, herzlichen Glückwunsch zu deinem herausragenden Abitur mit einer 1,0! Wie fühlt es sich an, diese Leistung als einzige in deinem Jahrgang erreicht zu haben?

Stina Schulz: Hallo und vielen Dank! Es fühlt sich unglaublich an. Es ist eine große Ehre und eine Bestätigung für all die harte Arbeit, die ich seit der ersten Klasse an geleistet habe.

NETZ-TRENDS.de: Wie hast du es geschafft, so herausragend zu sein? Hast du spezielle Lernstrategien oder Routinen?

Stina Schulz: Ich war schon immer fleißig, jedoch habe ich effizient gelernt. In den letzten Jahren habe ich mich mit Lernstrategien und dessen neurobiologischen Hintergrund beschäftigt. Es ist wichtig „richtig“, sprich aktiv und nicht passiv zu lernen. Da ich das Gefühl habe, dass viele „viel lernen“, aber „wenig outcome“ erzielen, habe ich nach meinem Abi einige Tipps auf meinem TikTok-Account hochgeladen.

NETZ-TRENDS.de: Du hast nicht nur eine 1,0 im Abitur erreicht, sondern auch eine Klasse übersprungen und Chinesisch gelernt. Wie kam es dazu?

Stina Schulz: Das Überspringen der Klasse war eine Entscheidung gemeinsam mit meinen Lehrern und Eltern, weil ich mich in der Grundschule oft unterfordert fühlte. Chinesisch wurde als zweite Fremdsprache auf dem Gymnasium angeboten und trotz Bedenken meiner Eltern wollte ich mich unbedingt an die bekanntlich schwere Sprache, heranwagen. Chinesisch zu lernen hat mir dann so viel Freude bereitet, dass ich nicht nur zusätzlich Privatstunden nahm, Sprachprüfungen ablegte, sondern auch freiwillig meine fünfte Abiturprüfung auf Chinesisch machte. Dabei habe ich eine wissenschaftliche 20-Seiten Arbeit auf Chinesisch verfasst und diese dann auch in der Fremdsprache mündlich verteidigt.

Mir war auch schnell bewusst, dass China weltwirtschaftlich prägend ist und sein wird. Ich lerne Chinesisch deshalb auch weiterhin und meine, dass Sprachkenntnisse Türen öffnen können – sowohl beruflich als auch persönlich.

NETZ-TRENDS.de: In den Medien wird oft behauptet, es gebe eine Inflation des Einser-Abiturs und eure Generation sei „faul“. Wie gehst du mit dieser Kritik um?

Stina Schulz: Dadurch, dass ich mein Leben lang mit Kritik konfrontiert wurde, habe ich gelernt, meinen Selbstwert und Überzeugungen nicht daran zu messen. Ich wurde oft als „Streber“ bezeichnet. In Hinblick auf unsere Generation finde ich die Aussage sehr pauschalisierend, aber das gilt für alle Generationen. Ich kenne viele, die sehr engagiert und ambitioniert sind. Wir haben vielleicht andere Prioritäten oder Arbeitsweisen, aber das heißt nicht, dass wir faul sind.

NETZ-TRENDS.de: Dieses Vorurteil spricht für dich auf jeden Fall nicht zu, denn du hast dir neben dem Abitur auch eine Selbstständigkeit aufgebaut. Kannst du uns mehr darüber erzählen?

Stina Schulz: Richtig, ich habe schon früh angefangen, mich für soziale Medien und digitale Inhalte zu interessieren. Als UGC Creator (User Generated Content Creator) erstelle ich Inhalte für verschiedene Marken und Unternehmen, vor allem in den sozialen Medien. Auch durch meine persönliche mediale Darstellung werden immer mehr Firmen auf mich aufmerksam und möchten meine Dienstleistung in Anspruch nehmen. Ich skripte, filme und schneide Inhalte/Videos, die authentisch und ansprechend sind, um die Marke und ihre Produkte zu präsentieren. In dieser freiberuflichen Arbeit kann ich meine Kreativität ausleben und Firmen zu mehr Online-Präsenz verhelfen.

NETZ-TRENDS.de: Wie hast du es geschafft, Schule, UGC und dein Privatleben unter einen Hut zu bekommen?

Stina Schulz: Gute Organisation ist der Schlüssel. Ich habe immer meine tägliche To-Do-Liste, auf der ich meine Aufgaben und Termine strukturiere. Dabei achte ich darauf, auch Pausen einzuplanen. Manchmal ist es stressig, aber es macht mir Spaß und ich lerne sehr viel dabei.

NETZ-TRENDS.de: Hast du schon Pläne für deine berufliche Zukunft? Wo siehst du dich in ein paar Jahren?

Stina Schulz: Da ich noch jung bin, möchte ich zunächst so viel wie möglich lernen und Erfahrungen sammeln. Langfristig kann ich mir eine führende Position durchaus vorstellen, und mein duales Studium bietet dafür viele Möglichkeiten. Mein Ziel war es immer und wird es immer bleiben, für meine Träume und beruflichen Erfolg hart zu arbeiten. Dabei ist es mir wichtig zu betonen, dass man auch mit keinem Einserschnitt Karriere machen kann. Für mich persönlich war es ein Ziel, für das ich gekämpft habe und mich nicht durch die Meinung anderer oder Lehrer habe abbringen lassen. Ohne klare Vorstellungen von der Zukunft kann man keine Ziele erreichen. Aber ich bin auch offen für Überraschungen und gespannt, wohin mich mein Weg führt.

NETZ-TRENDS.de: Vielen Dank für das inspirierende Gespräch, Stina. Wir wünschen dir alles Gute für deine Zukunft und viel Erfolg bei deinem weiteren Lebensweg.

Stina Schulz: Danke euch! Es war mir eine Freude.

Zusammenfassung:
Dies war ein Interview mit Stina Schulz, das zeigt, dass die Generation Z keineswegs faul ist, sondern voller talentierter und motivierter junger Menschen steckt. Stinas Leistung sticht besonders hervor, wenn man die Gesamtergebnisse ihres Jahrgangs am Gymnasium betrachtet. Von 110 Schülern erreichte nur Stina die Bestnote 1,0 und hat klare Vorstellungen für eine erfolgreiche Zukunft.

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