Zerbrechen Riedel-Weingläser zu schnell? Die fragilen Versprechen von Riedel bezüglich hochwertiger Produkte

Kufstein/Berlin, Glasbruch bei Riedel - Die österreichische Firma Riedel, bekannt für ihre Premium-Weingläser, rühmt sich gerne mit Qualität und hohen jährlichen Verkaufszahlen von etwa 60 Millionen Stück. Diese beeindruckenden Zahlen stehen jedoch im scharfen Kontrast zu den Erfahrungen einiger Kunden, die ernsthafte Zweifel an der Langlebigkeit und dem Preis-Leistungs-Verhältnis dieser Produkte aufwerfen.

Teurer Spaß: Riedel-Gläser zerbrechen oft schneller, als man schauen kann. Sind hauchdünne Weingläser ein Zeichen für Qualität oder Profitgier? Und wie passen so zerbrechliche Gläser in eine nachhaltige Welt?

Ein Mitarbeiter von NETZ-TRENDS.de, einem seit 2011 in Google News Deutschland, Österreich und der Schweiz gelisteten Nachrichtenportal mit bis zu 450.000 Leserinnen und Lesern im Jahr, berichtete von seinen Erfahrungen mit zwei teuren Riedel-Weingläsern, die er im Riedel-Showroom in Österreich in Kufstein gekauft hatte.

Diese Gläser, die jeweils zwischen 30 und 40 Euro kosteten, brachen innerhalb weniger Monate beim vorsichtigen Handabwaschen. Ein Stück des Glases brach dabei direkt aus der Wand des Kelchs heraus, „obwohl ich fast überhaupt keinen Druck mit dem Spüllappen ausgeübt habe“. Diese Vorfälle stellen die behauptete Qualität und insbesondere die Widerstandsfähigkeit der Gläser in Frage und lassen Käufer fragen, ob der hohe Preis gerechtfertigt ist. Einer Freundin von ihm in München, die durchaus bereit ist, Geld auszugeben, geschah das gleiche mit neueren sehr großen Riedelgläsern für Rotwein, ebenfalls beim vorsichtigen Handabwasch. Im Gegensatz dazu stehen 20 Jahre alte Riedel-Weingläser eines Frankfurters noch heute unversehrt im Regal, da sie offensichtlich aus dickerem und somit stabilerem Glas gefertigt wurden.

Ausweichende Antworten auf kritische Fragen

NETZ-TRENDS.de stellte Riedel mehrere kritische Fragen zur Qualitätssicherung und den Fertigungsprozessen, auf die das Unternehmen nur teilweise oder ausweichend antwortete:

Zur Anfälligkeit der Gläser für Bruch während der Reinigung wich Riedel einer direkten Antwort aus und verwies lediglich auf Pflegeanleitungen auf ihrer Website: „Glas ist ein fragiles Material. Um einen bestmöglichen Umgang mit Riedel-Gläsern, insbesondere beim Reinigen zu ermöglichen, stellt Riedel für Kunden auf der Riedel-Homepage in den verschiedensten Sprachen sehr klare Anleitungen und Hinweise für die schonende und sorgfältige Behandlung der Glasprodukte zur Verfügung.“

Zur Frage, ob die meisten Riedel-Gläser industriell und nicht handgefertigt sind, bestätigte Cindy Stephan, Head of Marketing bei Tiroler Glashütte GmbH: „Der überwiegende Teil der Riedel-Gläser wird seit Jahrzehnten maschinell hergestellt.“

Irre, so etwas haben wir bei keinem anderen Weinglashersteller erlebt: Beim vorsichtigen Abwaschen von Hand im Waschbecken brach plötzlich ein eckiges Stück Glas heraus. Kein Einzelfall – beide Riedelgläser gingen auf diese Weise kaputt. Der Schaden lag bei insgesamt etwa 60 bis 80 Euro.

Bei der Frage nach einem bewussten Kompromiss bei der Materialstärke des Glases, um den Profit zu steigern (weniger Glas bei höheren Preisen pro Weinglas), gab es keine Antwort. Dies lässt Raum für Spekulationen über mögliche Kostensenkungsmaßnahmen.

Auf die Frage, wie viele Weingläser pro Jahr verkauft werden, erklärte Riedel gegenüber NETZ-TRENDS.de: „Rund 60 Millionen Weingläser pro Jahr“ würden verkauft. Zum Jahresumsatz und Gewinn der Unternehmensgruppe stellte die Riedel-Marketingabteilung jedoch keine Informationen bereit, was die Frage nach der finanziellen Transparenz des Unternehmens aufwirft.

Zum Produktionsprozess und den Produktionsstandorten wurde lediglich mitgeteilt, dass die Produktion in Österreich und Deutschland stattfinde, ohne weitere Details. Es bleibt unklar, ob auch in China oder anderen Ländern produziert wird („Produktionsstätten befinden sich in Österreich und in Deutschland. Bei den Produkten ist bei Riedel volle Transparenz oberstes Gebot“).

Zur Anzahl der Mitarbeitenden und zu den Gesellschaftern und deren Anteile gab es ebenfalls gegenüber NETZ-TRENDS.de keine Antwort, was weitere Fragen zur Unternehmensstruktur aufkommen lässt. Auch Fragen zur Entwicklung der Glasdicke über die Jahre blieben unbeantwortet.

Kommentar: Kundenvertrauen auf dem Prüfstand

Die ausweichenden Antworten von Riedel, besonders zu kritischen Aspekten der Produktqualität und wirtschaftlichen Daten, könnten langfristig das Vertrauen der Kunden untergraben. Verbraucher könnten beginnen, die hohen Preise, die Riedel verlangt, zu hinterfragen, insbesondere wenn die Produkte bei minimaler Belastung versagen. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit für Riedel, seine Ansprüche an Qualität und Transparenz zu überdenken, um das Vertrauen seiner Kunden nicht zu verlieren.

Claus Riedel, einer der Erfinder eines möglichst perfekt funktionalen Weinglases, sah die Formgebung der Gläser als wichtig an, um dem Charakter des Weines optimal gerecht zu werden. Riedel bietet, wie viele andere Weinglashersteller auch, rebsortenspezifische Weingläser an, die die Aromen des Weins optimal zur Geltung bringen sollen. Allerdings sind nicht alle Riedel-Weingläser so hauchdünn, wie jene, die man oft von Riedel angeboten bekommt. Einerseits ist die filigrane Verarbeitung und extreme Dünnwandigkeit schön, andererseits macht das solche Gläser sehr anfällig für Brüche, was Fragen der Nachhaltigkeit und der Profitmaximierung aufwirft. Sprich: Ob der Bruch eines Weinglases nicht durchaus positiv gesehen wird nach dem Motto: Dann muss nachgekauft werden.

Während Weinkenner eine leichte, fast elastische Haptik von Weingläsern im Premiumsegment, wie es Riedel anbietet, schätzen, steht doch die Frage im Raum, ob das zarte Riedel-Glas nicht mittlerweile einfach zu dünn produziert wird und dies weniger der Ästhetik, als eben dem Umsatz geschuldet ist.

Claus Riedel

Claus Josef Riedel (1925-2004) war ein österreichischer Glaskünstler und Unternehmer, der als Pionier in der Entwicklung von funktionalen Weingläsern gilt. Er war der neunte Vertreter der Riedel-Glasdynastie und übernahm das Familienunternehmen, die Riedel Glasfabrik, in den 1950er Jahren. Riedel rühmt Claus Riedel gerne damit, wonach er die Welt der Weingläser revolutioniert habe, indem er die Form der Gläser so gestaltet habe, dass sie die Aromen und den Geschmack verschiedener Weinsorten optimal zur Geltung brächten. Er habe als einer der Ersten die Idee eingeführt, dass das Design eines Weinglases den Charakter des Weines beeinflussen könne und habe entsprechend die ersten rebsortenspezifischen Weingläser weltweit produziert. Diese Innovationen machten Riedel zu einer weltweit anerkannten Marke für hochwertige Weingläser. Doch Kunden sind zunehmend von der hohen Bruchanfälligkeit der teuren Gläser genervt.

Luxusauto auf dem Kufsteiner Riedel-Gelände

Während sich Kunden und Kundinnen über die ungewöhnlich hohe Zerbrechlichkeit einiger teurer Riedel-Gläser ärgern, scheint jemand auf dem Gelände von Riedel in Kufstein, Österreich, sich an seinem schicken Luxusauto zu erfreuen, mit einem königlich sehr kurzen Kufsteiner Kfz-Kennzeichen. Wenn sich NETZ-TRENDS nicht ganz täuscht, war das etwas versteckt auf dem Gelände geparkte Auto ein Bentley und zwar ein Bentley Flying Spur. In der Welt der Luxusautos hat der Bentley Flying Spur eine herausragende Stellung. Der Bentley Flying Spur V8 S aus dem Jahr 2018 kostet beispielsweise mit 23.166 km Laufleistung und 388 kW (528 PS) etwa 119.900 €. Ein weiteres Modell dieses Luxusschlittens für die höheren Herrschaften, der Bentley Flying Spur S V8 Cricket Ball, Mulliner, B&O, ein Jahreswagen aus dem Jahr 2023 mit 3.100 km und 405 kW (551 PS), liegt bei 271.000 €.

Der Bentley Flying Spur V8 “S” - MY24 aus dem Jahr 2024 mit 500 km und 404 kW (549 PS) wird für 289.500 € angeboten. Ein Neuwagen, der Bentley Flying Spur Azure V8 - MY24 aus dem Jahr 2024 mit 0 km und 404 kW (549 PS), kostet 305.000 €. Schließlich gibt es das Vorführfahrzeug Bentley Flying Spur Mulliner W12 aus dem Jahr 2023 mit 6.200 km und 449 kW (610 PS) für 321.730 €. Diese Preise spiegeln die Exklusivität und den hohen Standard dieser Luxusfahrzeuge wider.

Wer hat der hat oder nimmt halt. Aber bitte nicht auf unsere Kosten, indem Ware verkauft wird, die nicht hält, was man erwarten kann: Nämlich eine gewisse Haltbarkeit und Qualität bei normaler vorsichtiger Nutzung.

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