
Die Sonde PILUM wurde als Teil von Konstantin Wolfs Masterthesis an der Muthesius Kunsthochschule Kiel entwickelt. Ihr Zweck ist es, eine nachhaltige Lösung für das Problem der Borkenkäferinvasion in Wäldern zu bieten. Sie analysiert die Luft auf Pheromone und Harzpartikel, die während des Fortpflanzungszyklus der Käfer freigesetzt werden, und ermöglicht so eine Echtzeitüberwachung der Schädlinge. Die gewonnenen Daten werden über eine öffentlich zugängliche Anwendung bereitgestellt, was es Förstern und Naturschützern ermöglicht, gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung der Borkenkäfer zu ergreifen und umweltschädliche Schäden zu minimieren.
Die Jury des James Dyson Awards würdigte die geniale, aber dennoch einfache Sensortechnologie hinter PILUM. Sie hebt hervor, dass dieses Monitoringsystem zur Früherkennung von Borkenkäfern selbst von Laien problemlos aufgebaut werden kann. Professor Tom Philipps von der Hochschule Darmstadt, Sprecher der Jury, betont die Bedeutung von PILUM: "Die Schädigung der Wälder in Deutschland durch den Borkenkäfer ist ein ungelöstes Problem, dem wir mehr oder weniger machtlos gegenüberstehen. PILUM verfolgt die Idee, Borkenkäfer im Wald anhand ihrer eigenen Duftstoffe aufzuspüren. Das Monitoringsystem zur Früherkennung von befallenen Wäldern lässt sich sogar von Laien aufbauen. Eine großartige Entwicklung zum Schutz unserer Wälder!"
Der Gewinn des James Dyson Awards bietet Konstantin Wolf eine Plattform, um sein innovatives Konzept zu präsentieren und auf das Problem der Borkenkäferinvasion in unseren Wäldern aufmerksam zu machen. Er hofft, Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft zu finden, die ihm bei der Weiterentwicklung und Markteinführung von PILUM helfen können.
Auch die Zweitplatzierten beim James Dyson Award 2023 in Deutschland verdienen Anerkennung. Das Projekt "BIOCEMENT CHAIR", ein Stuhl, der zu 100 Prozent aus selbstproduziertem Biozement besteht und von Friedrich Gerlach und Julia Huhnholz an der Bauhaus-Universität Weimar entwickelt wurde, wurde ausgezeichnet. Dieser innovative Ansatz könnte helfen, die CO2-Emissionen aus der Zementherstellung in einem Segment zu reduzieren.
Das Projekt "RAINPIPER", entwickelt von Simon Bruhns, einem Engineering Design-Studenten an der Hochschule Magdeburg-Stendal, präsentiert ein Konzept zur Bekämpfung von Waldbränden mit autonomen Drohnenschwärmen. Angesichts der zunehmenden Waldbrände weltweit könnte diese Technologie Leben retten.
Die Gewinnerprojekte PILUM, BIOCEMENT CHAIR und RAINPIPER ziehen nun in die internationale Phase des James Dyson Award 2023 ein, wo sie die Chance haben, weltweite Publicity und ein Preisgeld in Höhe von 34.000 Euro zu gewinnen. Die internationale Jury von Dyson wird die besten Projekte auswählen, die im November 2023 bekannt gegeben werden.
Der James Dyson Award wird seit 2005 an Studierende und frische Absolventen in den Fachbereichen Ingenieurwesen und Design vergeben. Er hat bereits zahlreiche bahnbrechende Erfindungen unterstützt, die das Potenzial haben, die Welt zu verändern