Tsunami Studie: 20-jährige Eiszeit wie in "Day After Tomorrow" könnte kommen

Als der deutsche Regisseur Roland Emmerich seinen gruseligen Eiszeit-Film "Day After Tomorrow" in die Kinos brachte, gab es einen Aufschrei von Kritikern: Dieses Katastrophen-Szenario der Auswirkungen eines Klimawandels sei völlig überzogen.

Bild: pixabay.com / JayMantri
Kommt eine dramatische Eiszeit auf die Menschheit zu?

Doch jetzt sagt eine neue Studie von der University of Southampton, publiziert in der Wissenschaftszeitschrift Scientific Reports, dass eine 20-jährige Eiszeit, ähnlich der im Film, geschehen könnte. Dies hätten Modellberechnungen belegt, welche man am deutschen Max Planck Institute for Meteorology in Hamburg am vom Institut entwickelten Klimamodell-Simulator ECHAM entwickelt habe. Das ECHAM ist ein "atmospheric general circulation model".

Die Studie stellt in vielen möglichen Szenerien vor, was eine Tsunami-Eiszeit bringen könnte. Als Ursache wird, wie im Hollywood-Streifen, der Zusammenbruch der Ozeanzirkulation im Atlantik genannt. In der Fachsprache spricht man von einer "Atlantic Meridional Overturning Circulation" (AMOC) oder schlicht vom Zusammenbruch des Golfstroms. Der Golfstrom bringt angenehm warmes Klima von den Kanarischen Inseln bis nach Florida.

In Roland Emmerichs Film "The Day After Tomorrow" sehen wir dramatische Szenen, wie die Erde aussehen könnte, wenn die globale Erderwärmung in eine katastrophale Eiszeit führen würde. Ganz New York City könnte mit schrecklichen Schneestürmen und sich bewegenden Eisgebirgen lahmgelegt werden, die Elektrizität zusammenbrechen, Hunderttausende Menschen erfrieren.

Die Eisstürme würden so katastrophal ausfallen, dass sie wie Tsunamis weltweit Städte einfach begraben würden - eben mit Schnee und Eis. Die Welt würde sich in weiten Teilen zu einer nicht mehr beherrschbaren jahrelangen Arktis-Landschaft verwandeln, vor allem die westliche Welt, da diese eher im Norden angesiedelt ist. So sah es schon im Emmerich-Film aus und könnte, glaubt man der Studie, eben auch in der Realität sein.

Das Forscherteam um Professor Sybren Drijfhout sagte, lege man das deutsche state-of-the-Art Klimamodell ECHAM vom Max-Planck-Institut zur Grundlage, seien solche Klimaszenarien wie im Kinofilm durchaus möglich. Dabei könne sich der Planet Erde nach dem Amoc-Zusammenbruch in einer aus historischer Sicht relativ überschaubaren Zeit von 40 Jahren erholen.

Aber der Preis hierfür sei entsprechend groß für die Menschheit - beziehungsweise den Teilen, die eine Tsunami-Eiszeit überleben würden. Es gibt aber auch Berechnungen, dass eine solch globale Eiszeit über 100 Jahre dauern würde - was in der Geschichte des Planeten Erde ebenfalls ein Sekundenschlag wäre, für die Menschheit aber eine Ewigkeit.

Gefällt mir
1