IT Facebook Drohne Aquila breit wie ein Passagier-Jet

Ob Google, Amazon DHL von der Deutschen Post AG (DPAG) oder Facebook: Alle machen auf Drohne, beziehungsweise auf Drones. Doch während in Deutschland viele Konzerne noch auf die Bremse drücken, geben die US-Amerikaner mal wieder Vollgas beim Ziel, die digitale Weltherrschaft Made in USA zu festigen. Ganz vorne dabei ist auch das weltgrößte soziale Netzwerk Facebook von Mark Zuckerberg.

BILD: Facebook
Die Facebook-Drohne soll bis zu 3 Monate in der Luft bleiben können.

Er stellte jetzt seine Riesen-Drohne Aquila vor. Sie soll in entlegenste Gebiete der Welt das Internet bringen. Google arbeitet mit seinen Balloons an einem ähnlichen Projekt.

Geht alles nach Plan, könnte Facebooks Internet-Drachen bereits in wenigen Monaten seinen Dienst aufnehmen. Die Facebook-Drohne Aquila wird, wie bei Drohnen üblich, in rund 10 bis 12 Kilometern Höhe fliegen und zwar über den sonst üblichen Passagier-Jets.

Das besondere an der Facebook-Drohne Aquila ist, dass sie solargetrieben ist. Wer das Teil jemals am Himmel erspäht, der könnte sich allerdings zunächst etwas erschrecken. Denn Zuckerberg teilte mit, wonach die Drohne von Facebook über eine Spannweite verfüge, vergleichbar einer Boeing 737. Das besondere an ihr sei, dass sie weniger wiegen soll, als ein durchschnittliches Auto.

Für Facebook hat die neue Internet-Drohne gleich von mehreren Seiten Charme. Zum einen kann sich das weltgrößte soziale Netzwerk damit rühmen, einerseits soziales zu tun, indem eben Menschen nun Internet bekommen könnten, die bislang von Internet-Leitungen abgeschnitten waren. Gleichzeitig gibt sich Facebook den Anstrich eines Öko-Unternehmens, da die Drohnen ja über Solarenergie betrieben werden.

Und so soll Aquila funktionieren: Überall, wo die Drohne fliegt, entsteht ein unsichtbares Funkfeld, in welchem Menschen, die dort leben, sich ins Internet einbinden können. Natürlich läuft jedes Wort, jedes Bild, das über eine solche Facebook-Drohne abgesendet wird, direkt über die Infrastruktur von Facebook. Und Facebook wäre nicht Facebook, würde es sich dann nicht möglicherweise gleich sämtliche Urheberrechte sichern. Ob das so ist oder nicht, ist noch nicht klar, doch in Facebook haben Hunderte Millionen Nutzer immer mal wieder Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGBs) von Facebook auf den Tisch geknallt bekommen, die letztlich genau das festschreiben.

Insofern: Nein, Facebook ist kein Unternehmen vergleichbar mit dem Roten Kreuz oder der Johanniter Unfallhilfe. Facebook macht alles, was es macht, aus einem urkapitalistischen US-Ansatz heraus. Es geht ums Geld, um Big Data, um Mega-Kontrolle der Welt, der digitalen Welt.

Insofern muss jeder Bürger sich selbst überlegen, ob er sich wirklich mittels einer Facebook-Drohne ans Internet anschließen will. Denn richtig ist zwar, dass es noch Hunderte Millionen Menschen gibt, die immer noch keinen Anschluss ans Internet haben, doch die meisten von ihnen dürften es auch nicht vermissen. "Ich bin jetzt 73 geworden und zwar ohne Computer und ohne Internet. Warum soll ich mein glückliches Leben nicht auch die nächsten Jahre weiterhin ohne das Internet verbringen, ich vermisse doch nichts“, sagt beispielsweise eine Frau aus Stuttgart.

Allerdings gilt auch das: Es wird Millionen Menschen in den entlegensten Gebieten der Welt geben, die glücklich sein werden, endlich auch ins Internet zu kommen und mit Menschen einfacher kommunizieren zu können. Vor allem für junge Leute bedeutet das Internet ein großes Plus an Lebensqualität und mehr Unabhängigkeit.

Ob das Facebook-Drohnen-Internet tatsächlich so schnell ist, wie Zuckerberg verspricht, wird die Zukunft zeigen. Angeblich könne er die enorme Geschwindigkeit von rund 10 Gigabit pro Sekunde, also 10 Millionen Mbit liefern. Zum Vergleich. In Deutschland gilt derzeit das Glasfaserinternet von Kabel Deutschland als eines der schnellsten und liefert rund 120.000 Mbit pro Sekunde (wenngleich ein durchschnittlicher privater Nutzer so hohe Geschwindigkeiten überhaupt nicht benötigt).

Marc Zuckerberg ist sich sicher, dass die neue Facebook-Drohne ein großer Erfolg wird: "Mit Hilfe von Flugzeugen Gemeinschaften durch Laser verbinden, mag zwar wie Science-Fiction erscheinen. Aber Science-Fiction ist oft nur die Wissenschaft vor seiner Zeit", erklärte er. Weiter führte er aus: "In den kommenden Monaten werden wir diese Systeme in der realen Welt testen und weiter verfeinern, so dass wir unser Versprechen in die Realität umzusetzen können."

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