Trauer Tragik: Satoru Iwata, Nintendo CEO, stirbt mit nur 55

Mit nur 55 Jahren ist Iwata in Japan am Samstag verstorben und die Gaming-Szene ist einigermaßen sprachlos. Satoru Iwata hatte während seiner Amtszeit unter anderem die neuen Spielsysteme wie Nintendo DS sowie Wii eingeführt. Als Todesursache von Iwata wird ein krankhaftes Wachstum des Gallengangs genannt, was auf Krebs hindeuten könnte.

Twittern gehört offensichtlich nicht zu Iwatas Hobbys: Nur 8 Personen folgte er bei unter 200 Tweets.

Seine Karriere begann Satoru Iwata als Entwickler von Software. Der letzte Vorhang in seinem Leben fällt nun als Chef des japanischen Spielherstellers Nintendo.

Satoru Iwata war schon vor seiner Berufung zum CEO im im Juni 2013 ein Star und zwar als einer der weltweit besten Entwickler von Videospielen, wo er an entscheidender Funktion seit Mai 2002 gesessen hatte.

Mit Iwata war gleichzeitig in über 100 Jahren der erste CEO außerhalb der japanischen Inhaber-Familie Yamauchi berufen worden. Basis von Nintendo ist die Einführung und Herstellung von Spielkarten im Jahr 1889.

Seit Jahren machen immer wieder Gerüchte von einer Krise bei Nintendo die Runde. Der Grund liegt auf der Hand: Die harte Konkurrenz bei Hardware für Videospiele vor allem durch Anbieter wie Sony oder Microsoft. Immerhin gelang es Satoru Iwata vor allem mit Nintendo DS, der beliebten Wii-Spielkonsole zu Hause, die Angriffe der Konkurrenz immer wieder abzuwehren.

Auch interaktive Spiele wie Amiibo waren ein Welterfolg, ebenso zahlreiche Handy-Spiele. Weltberühmt sind Figuren wie Super Smash Bros oder Pokemon. Ein Ausflug in den wachsenden Markt der Health Care Apps sollte Nintendo ebenfalls langfristige Geschäftsfelder öffnen und Wachstum versprechen.

Doch trotz der Videospiele für Smartphones versuchte sich Nintendo unter Satoru Iwata dem Trend zu mobilen (und renditeschwachen) Handy-Spiele oder Tablet-Spielen zu widersetzen und setzte lieber weiterhin auf eigene Hardware mit höheren Gewinnmargen. Für 2016 plante er zudem die Einführung eines neuen Spiele-Systems mit dem Codenamen NX.

Vor Iwata hatte Hiroshi Yamauchi erstaunliche 53 Jahre lang Nintendo geführt, der aber immer wieder auch gerne betont hatte, Videospiele nicht zu verstehen. Iwata selbst war bereits im Jahr 1993 - also vor über 20 Jahren - zum Präsidenten im Aufsichtsgremium von Nintendo berufen worden.

Iwata war in Japan am 6. Dezember 1959 geboren worden und gilt als ein viel bewunderter Spieleentwickler in der weltweiten Gaming-Szene. Entsprechend groß ist nun die Trauer über seinen frühen Tod. So sagte beispielsweise Peter Moore, der Chief Operating Officer von Electronic Arts, in einer Twitter-Nachricht: "Was für ein furchtbar trauriger Tag. Iwata-San war so ein Gentleman. Großer Verlust für die Industrie.“ Philip Schiller, Senior Vice President für weltweites Marketing bei Apple twitterte: "Er wird von vielen vermisst werden.“

Für Nintendo stirbt mit Satoru Iwata auch ein ganz großer Hoffnungsträger, einer, welchem man zutraute das Unternehmen in die nächsten 100 Jahre zu bringen. Entsprechend gedrückt dürfte nun in der Belegschaft die Stimmung sein, aber auch auf Seiten der Inhaber-Familie Yamauchi.

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