Gesundheit Großbritannien: Impfpflicht gegen Gehirnhaut-Entzündung Meningitis B bei Kleinkindern und Studenten

Die erste Impfrunde in Großbritannien soll im Staat Wales durchgeführt werden. Konkret stehen derzeit zwei neue Impfstoffe gegen Meningitis zur Verfügung.

Großbritannien ist eines der ersten Länder weltweit, in welchen nun erstmals vor allem Kleinkinder aber auch Studenten unter 25 gegen die Gehirnhautentzündung, bekannt als Meningitis, geimpft werden.

Ein Impfstoff für Meningitis B wird in Wales für alle Babys ab September 2015 zur Verfügung gestellt. Ab August sollen zudem per Impfpflicht Studenten unter 25 Jahren gegen Meningitis B geimpft werden.

Der britische Gesundheitsminister Mark Drakeford erklärte anlässlich der neuen Impfstoffe gegen die in seltenen Fällen auch tödlich verlaufende Gehirnhautentzündung: "Wales ist eines der ersten Länder in der Welt, welches ein flächendeckende MenB Impfprogramm zur Bewältigung der Auswirkungen dieser Krankheit, die verheerend für Kinder und ihre Familien sein können, einführen."

Weiter erklärte der Gesundheitsminister: "Ich bin sehr erfreut über die Einführung und Genehmigung des MenACWY Impfstoffes, der Jugendlichen gegen eine Reihe von Formen dieser Krankheit schützen wird, wodurch junge Menschen an einem so wichtigen Zeitpunkt in ihrem Leben geschützt werden."

In den nächsten zwei Jahren wird die Impflicht für alle 14 bis 18-Jährigen in Großbritannien umgesetzt werden, angefangen mit allen Kindern, welche zwischen dem 1. Mai und 30. Juni 2015 geboren wurden.

Meningitis ist eine Infektion der Hirnhäute oder des Rückenmarks. Meningokokken-Bakterien sind meist in der Nase oder Rachen anzufinden, wo sie beispielsweise zu gut bethandelbaren Nebenhöhlenentzündungen führen. Nur in etwa einem von zehn Fällen können die Bakterien auch ins Gehirn gelangen, was entsprechend gefährlich ist. Meningokokken-Bakterien werden durch engen Kontakt übergeben. Am gefährlichsten sind sie jedoch für Babys sowie Kleinkinder. Klassische Ursachen sind hohes Fieber, kalte Hände oder kalte Füße. Manchmal kann es auch zu Erbrechen oder Kopfschmerzen kommen.

In Deutschland ist die Anzahl der invasiven Meningokokkenerkrankungen von 2001 bis 2011 von 781 auf 369 zurückgegangen. Gleichzeitig sanken die Todesfälle von 54 auf 30. Etwa 70 Prozent der Erkrankungen fallen heute auf den Meningitis Serotyp B. Für ihn gibt es den in der EU im Jahr 2013 zugelassenen neuen Impfstoff. Er wird nun in Großbritannien per Impfpflicht bei Babys und Studenten flächendeckend angewendet. In Wales selber gab es aber nur neun Fälle von Meningitis in den ersten fünf Monaten des Jahres 2015.

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