
Als Grund für die Zeitverschiebung im Release von Windows 10 wird genannt, wonach Microsoft alles darauf setzen wolle, dass Windows 10 im Sommer einen Mega-Push für das führende amerikanische Software-Unternehmen bringen solle. Für Microsoft gilt es, nachdem bereits der Markt mit den mobilen Betriebssystemen an Google Android und Apple iOS verloren scheint, wenigstens die PC-Bastion mit allen Mitteln zu verteidigen.
Erst nach dem Release von Windows 10 für Computer wolle das Unternehmen von Co-Gründer und Milliardär Bill Gates sich daran machen, das Release-Datum für Windows Phones bekannt zu machen. Zumindest behaupten das mehrere US-Blogs.
Neben Neuverkäufen von Windows 10 geht es Microsoft darum, dass sich möglichst viele Windows-Altkunden (Windows 7, Windows 8, die lästigen Windows Starter-Pakete) entschließen, vom Update-Angebot Gebrauch zu machen.
Spannend dürfte das Windows 10-Update vor allem auch für jene Kunden werden, die beispielsweise am 10. April das neueste Apple Macbook (Kaufpreis: 1300 bis 1700 Euro) erstanden haben und dort ein Windows Betriebssystem aufspielen möchten (was am ehesten in der 512 GB-Version möglich sein dürfte).
Denn wenn diese Apple-Kunden in den nächsten zwei Wochen ihr Macbook erhalten, müssen sie sich entschließen: Bis zum Sommer abwarten und dann das neueste Windows 10 aufspielen oder sich doch noch mit Windows 8 abgeben und das Risiko eingehen, dass es dann beim Update im Sommer auf Windows 10 zu Komplikationen kommen könnte (was nicht unüblich wäre bei Updates).
Jedenfalls ist sich das US-Portal Venturebeat sicher, dass Kunden von Windows Phone (Nokia Lumia) sich noch gedulden müssen: Erst erhalten PC-Käufer oder PC-Besitzer im Sommer 2015 ihr Windows 10, dann – wahrscheinlich um wenige Wochen oder Monate versetzt – kommen die Smartphone-Nutzer dran.
Ebenfalls noch kein konkretes Datum steht bereit, ab wann Windows 10-Funktionen für andere Windows-Anwendungen im Windows Store heruntergeladen werden können – zum Beispiel für Win32-Anwendungen.
Da weltweit bereits über 1 Millionen Test-Personen – die sogenannten Early Adopters - seit Monaten Einblicke in Windows 10 erhalten, war bekannt, dass im Windows Pre-Release Programm für Insider bestimmte Funktionen sich eindeutig eher auf PCs denn auf Smartphones richteten. Betriebswirtschaftlich macht dieser Fokus Sinn: Denn das Geschäft mit den Computern ist für Microsoft mit deutlichem Abstand Umsatzbringer Nummer 1 – wie seit 40 Jahren.