Windows-Erfinder Microsoft feiert 40-Jähriges Jubiläum

Nach wie vor ist Co-Gründer Bill Gates reichster Mann der Welt. Eine Liste, welche er seit über 20 Jahren fast durchgängig anführt. Dass Microsoft aber nach neuen Wegen sucht, auch künftig seine jährlich vielen Milliarden US-Dollar an Gewinn zu erwirtschaften, ist bekannt. Deutlich macht das immer wieder der indisch-stämmige neue Microsoft-CEO Satya Nadella. Auf Kongressen betont er gerne, man müsse sich neu erfinden, um auch in den nächsten Jahren eine tonangebende Rolle in der Technik, vor allem im Softwarebereich spielen zu können.

Windows-Erfinder Microsoft wird 40.

Der maßgeblich von Bill Gates, Paul Allen und Steve Ballmer gegründete und hochgezogene amerikanische Softwarekonzern Microsoft wird 40. Auch wenn Microsoft – wie es Roland Lindner in der deutschen Tageszeitung "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) ausdrückte, sich möglicherweise in einer Midlife-Crisis befindet, so gilt doch:

Mit einem Marktanteil von über 90% steht Microsofts Betriebssystem Windows weltweit unangefochten auf Platz eins und man übertreibt sicherlich nicht, wenn man sagt, dass Microsoft zumindest auf den PCs oder Notebooks, auch auf Ultrabooks führend ist.

Doch das Monopol bekommt risse und bröckelt. Denn auf den weltweit über zwei Milliarden mobilen Endgeräten – Smartphones, Tablets – konnte Konkurrent Google mit seinem mobilen Betriebssystem Google Android den Konkurrenten Microsoft faktisch komplett verdrängen. Möglich war dies, da das Betriebssystem Google Android schlicht so eng mit der Hardware verwoben ist, dass der Endkunde gar nicht anders umhinkommt, als sein neues Samsung Handy, Lenovo Handy oder HTC gleich mit Android zu kaufen.

Die Fehler von Microsoft auf dem Weg ins mobile Zeitalter

Ein absoluter Griff daneben war es von Microsoft vor gut vier bis fünf Jahren, eine mit Fehlern und Störmanövern übersäte Light Version auf Ultrabooks anzubieten – das Windows Starter Paket. Faktisch funktioniert nichts richtig und was funktionierte, diente nur dazu, Kunden zu drängen zur künftigen Fehlervermeidung doch bitteschön kostenpflicht abzugraden. Heute kann gesagt werden: Auch solche blöden Spielereien haben Kunden in die Hände weg von Ultrabooks in die Hände von Google Android und Tablets gedrängt.

Bill Gates gründete Microsoft 1975. Damals war er erst 19 Jahre alt und Student an der amerikanischen Eliteuniversität Harvard. Erstmals sollten Produkte des späteren Weltkonzerns Microsoft in Albuquerque im einstmals zu Mexiko gehörendenden und im 19. Jahrhundert durch die USA zwangsannektierten New Mexico produziert werden.

In New Mexico saß auch der erste Kunde von Microsoft - der Elektronikkonzern "Micro Instrumentation and Telemetry Systems" (Mits). Mits produzierte den bekannten Personalcomputer Altair 8800 und Gates schrieb gemeinsam mit Allen eine zentrale Software dafür.

Doch wie eine Rakete in den Wirtschaftraum schoss Microsoft erst durch eine Dummheit des Managements von IBM. 1980 ahnte dort noch niemand, dass die Welt einstmals in bald jedem mit Strom angeschlossenen Haushalt auch einen Computer haben würde. Statt selbst den Geschäftsbereich Personalcomputer weiter auszubauen, ermöglichte man Bill Gates und seiner Truppe das Betriebssystem Windows komplett in Eigenregie zu entwickeln und auf IBM-Computern zu implementieren.

Microsoft war zur rechten Zeit am rechten Ort und traf auf eine bereits latent vorhandene hungrige Nachfrage

Im Nachhinein ärgern sich nicht wenige bei IBM bis zum heutigen Tage über diese damals für richtig gehaltene alles verändernde Weichenstellung, die es Microsoft ermöglichte, zu einem nachhaltig agierenden Weltkonzern zu werden. Doch so ist nun einmal die Geschichte auch in der Wirtschaft: Zum rechten Zeitpunkt mit dem rechten Produkt auf eine latent bereits vorhandene und dann steil ansteigende Nachfrage zu treffen, gilt als der berühmte Sechser im Lotto und ist der zentralste Schlüssel zum Milliarden-Aufstieg.

Über Bill Gates kann man vieles sagen: Dass er die weltweite Wirtschaft entscheidend revolutioniert hat, dass er den Job der Sekretärin eigentlich vernichtet hat, dass er die Welt aber auch demokratischer gemacht hat und den Menschen verholfen hat mit wenig finanziellen Mitteln viel einfacher sich selbständig zu machen.

Denn es war der Computer, der es Millionen Menschen überhaupt erst erlaubte, ihre Ideen in Businessplänen zu entwickeln und an den Markt zu bringen: Ob Google, Facebook oder Alibaba – die meisten Gründer nutzten Windows auf dem PC, um ihr Geschäft voranzutreiben.

Doch auch das trifft zu: Es dürfte noch einige Jahre dauern, ehe man sich auch posthum bewusst wird, in welchem Ausmaß Bill Gates und sein Team die Welt veränderten.

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