Auf Augenhöhe Onlinehandel aufbauen: Auch kleine und mittelgroße haben Chancen


Foto: BeezUp.
Kennt die Stärken und Schwächen von Onlineshops: Michel Racat von BeezUp.

Von Michel Racat - Der Onlinehandel hat viel Kraft und Potenzial: Laut einer aktuellen Verbraucherstudie des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) hat der E-Commerce 2014 Waren im Wert von 41,9 Milliarden Euro verkauft. Das entspricht rund 85 Prozent des deutschen Versandhandels.

Der Onlinehandel ist damit eine feste Größe im deutschen Einzelhandel und in Ergänzung zum stationären Handel ein wirksames Element im Multichannel-Verkauf.

Dominante großer Player

Bei allem Positiven haben es die Akteure im E-Commerce-Markt nicht immer leicht, ihr Business erfolgreich zu betreiben: Der Onlinehandel in Deutschland ist aktuell von einer Konzentration auf einige große Player geprägt. Laut Untersuchungen des EHI Retail Instituts und Statista wird über ein Drittel (37,1 Prozent) des Umsatzes im E-Commerce-Markt von nur zehn Unternehmen erwirtschaftet. Die Top-100-Shops vereinigen bereits zwei Drittel des Volumens auf sich, und die Top-500-Händler teilen den Löwenanteil von 86 Prozent unter sich auf. Nach dem Marktführer Amazon kommt lange nichts. Dann folgen Otto und Zalando auf den Plätzen zwei und drei.

Für kleine und mittelgroße Shopbetreiber bleibt oft nur die Möglichkeit, sich auf Spezial- und Nischenprodukte zu konzentrieren oder auf den großen Marktplätzen zu verkaufen, um von deren Aufmerksamkeit zu profitieren.

Alles wird mobil

Zudem stehen die Onlinehändler vor der Herausforderung, ihre Angebote mobil zugänglich zu machen. Immer mehr Kunden kaufen über Smartphones oder Tablets ein. Um dies möglichst komfortabel zu tun, erwarten sie entsprechend angepasste Produktübersichten. Mobile Websites oder Apps mit Shopfunktion haben an Bedeutung gewonnen. Allerdings ist ihre Programmierung mit einem hohen Kostenaufwand verbunden, den sich gerade kleinere Shopbetreiber oft nicht leisten können.

Im Onlinehandel gibt es ja nach Saison und Tageszeitung gewaltige Ausschläge.Grafik: BeezUp

Auch Social Media gewinnt im Onlinehandel immer mehr an Bedeutung. So nutzen bereits 88,9 Prozent der Onlineshops Facebook für die Verkaufsförderung. Der sogenannte Social Commerce wird zur festen Größe im Markt. Bald werden soziale Netzwerke den kompletten Kaufprozess auf ihren eigenen Plattformen abdecken. Soziale Kanäle wie Twitter, Pinterest und Facebook entwickeln gerade einen „Buy Button“, der es künftig möglich machen soll, dass Shopper direkt über die Fan-Page eines Unternehmens einkaufen.

Stärkerer Fokus auf Interaktion mit dem Kunden

Auch die Interaktion mit dem Kunden wird im Social Commerce sowie plattformübergreifend im E-Commerce eine neue Qualität gewinnen. Potenzielle Käufer treffen ihre Kaufentscheidungen bereits heute maßgeblich nach der Durchsicht von Bewertungen und Empfehlungen. Mittels dynamischer nutzerbezogener Incentivierungen können die User und ihre Interessen noch gezielter mit einbezogen werden, um den Umsatz und die Kundenbindung zu steigern. Dem Kundenservice und der reibungslosen Abwicklung des gesamten Kauf- und Produktversandvorgangs kommt vor diesem Hintergrund eine besondere Bedeutung zu.

Die Software von BeezUp analysiert klar die Performance von Onlineshops.

Im Sinne des Multichannel-Trends wird die ganzheitliche Betrachtung der Customer Journey über verschiedene Kanäle wie Internet, TV, Telefon und Instore immer wichtiger. Der Markenauftritt muss über alle Kanäle hinweg möglichst konsistent gegeben sein. Die Aktivitäten der Händler sollten kanalübergreifend intelligent kombiniert werden, sodass es nicht zu Kannibalisierungseffekten kommt.

Mit dem Trend gehen

Um sich trotz der aktuellen Anforderungen im Markt zu positionieren sowie effizient und erfolgreich zu wirtschaften, benötigen Onlinehändler Lösungen, die sie in ihrem Tagesgeschäft unterstützen. Dadurch können sie sich auf die komplexen Themen konzentrieren und ihr Budget bestmöglich für die Bearbeitung der zentralen Aufgaben einsetzen.

Wie Shop-Betreiber ihre Umsätze und Gewinnmarge durch den Einsatz von IT-Lösungen steigern können, verdeutlicht das Beispiel des Onlinehändlers Trendfabrik.de. Die Trendfabrik wurde 1975 als einer der ersten Jeansläden in Mannheim gegründet und hat sich mittlerweile als Multibrand-Store mit über 300 Mode-Labels und neun Filialen deutschlandweit etabliert.

Auch im E-Commerce ist das Unternehmen erfolgreich: Der Onlineshop der Trendfabrik ist bereits dreimal in Folge unter die Top-5-Fashion-Shops bei den Shop Usability Awards gewählt worden. Er ist aktuell in über 50 Preisvergleichsportalen präsent, darunter renommierte Namen wie idealo.de, LadenZeile.de und billiger.de. Seit 2012 nutzt die Trendfabrik eine Produktkatalog-Management-Lösung und konnte damit den Umsatz um ca. 65 Prozent steigern. Auch in Hinblick auf die Klicks/Umsatz-Relation, sprich die Effizienz der Kampagne, konnte das Unternehmen sich um 20 Prozentpunkte verbessern.

Die Produktkatalog-Management-Lösung erhöht den Traffic (rot) und verbessert die Klicks/Umsatz-Relation des Trendfabrik Online-Shops. Quelle: Trendfabrik

Die Artikel und Produktkategorien lassen sich über die Dashboard-Ansichten der webbasierten Lösung schnell und einfach steuern, sodass die Trendfabrik umgehend auf eine veränderte Kundennachfrage reagieren und das Onlineangebot an die aktuelle Wettbewerbssituation anpassen kann. Das Unternehmen aktualisiert so mehrmals täglich seine Daten und bietet beispielsweise auf einigen Portalen nur Produkte mit drei oder mehr verfügbaren Größen an. Damit erreicht die Trendfabrik eine größere Anzahl potenzieller Käufer und vermeidet unnötige Klicks.

Fazit

Das Beispiel der Trendfabrik zeigt, wie auch unabhängige oder kleinere Anbieter große Plattformen effizienter nutzen können, um ihre Gewinnmarge zu vergrößern. Auch der Cross-Border-Handel – also der grenzübergreifende Warenverkehr – lässt sich durch die entsprechenden Tools unterstützen. Gerade Händler aus kleineren Märkten können von einer internationalen Expansion profitieren.

Egal welche Verkaufsplattform genutzt und welche Shopper-Typen angesprochen werden – der Kunde und sein Einkaufserlebnis sollten stets im Mittelpunkt der Bemühungen stehen. Käufer haben klare Erwartungen an Online-Shopping, und es wird immer wichtiger, sie von Anfang bis Ende dabei zu unterstützen. Eine gute Marktkenntnis, Erfahrung sowie der Einsatz von modernen Technologielösungen kann auch kleinere Shop-Betreiber in die Lage versetzen, sich ihre Gewinnmarge im dynamischen Markt und trotz Global Player zu sichern und diese sogar noch auszubauen.

Über den Autor Michel Racat

Michel Racat ist der CEO und Gründer von BeezUP. Er verfügt über eine umfassende Erfahrung und Expertise im Multichannel-Online-Marketing und der Platzierung von Produktkatalogen auf allen wichtigen E-Commerce-Plattformen. Darüber hinaus besitzt Michel Racat ein breites Know-how in Bezug auf den aktuellen internationalen E-Commerce-Markt und die neuesten Trends in diesem Bereich. http://www.beezup.de zudem: beezup@psmw.de

Weiterer Hintergrund BeezUP:

Das im Jahre 2009 gegründete Start-up BeezUP hat eine Web-Anwendung (Software-as-a-Service, SaaS) entwickelt, mit der Online-Händler ihre Produkte einfacher im Internet anbieten und verwalten können. Ebenso unterstützt BeezUP die Online-Händler durch seine Lösungen für das Multi-Channel-Online-Marketing (über Preisvergleichsportale, Online-Marktplätze, Affiliate-Marketing usw.), den Erfolg ihrer E-Commerce-Kampagnen und damit ihre Umsätze zu steigern.

Mit der Lösung von BeezUP können Online-Händler ihre Produkte durch ein leicht nutzbares Tool online platzieren sowie ihre E-Commerce-Kampagnen mit Hilfe einer integrierten Reporting-Suite in Form von personalisierten Dashboards auswerten. Die ROI-Optimierungsfunktion gibt ihnen die Möglichkeit, ihr Budget auf die profitabelsten Produkte und Websites zu verteilen. Durch BeezUP können Online-Händler schnell und einfach das richtige Produkt zur rechten Zeit über den richtigen E-Commerce-Kanal anbieten.

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