Nun sei er, berichteten zahlreiche Medien weltweit, angeblich auf Grund von massiven Ausgaben für Strafverteidiger und sonstige Rechtsanwälte, pleite. Wir konnten bislang diese Aussage nicht direkt über ein Statement von Kim Dotcom bestätigt finden. Jedenfalls wird berichtet, wonach der deutschstämmige als hochintelligent geltende Internet-Star Kim Dotcom bislang insgesamt 10 Millionen Dollar für seine Strafverteidigung habe ausgeben müssen:
Auch wenn diese Beträge hoch anmuten, so ist bekannt: Solche Summen laufen auch in Deutschland in Fällen der Strafverteidigung beispielsweise von Unternehmern leicht innerhalb nur eines Jahres auf. Stundensätze für einen (angeblichen) Top-Strafverteidiger von 500 Euro sind keine Seltenheit, 20.000 Euro für fachliche oder juristische Gutachten sind ebenfalls nicht selten. Die Kosten summieren sich meist, da die beschuldigten Manager häufig bis zu drei Strafverteidiger benötigen, wobei sehr gute Strafverteidiger bis zu 700.000 Euro im Jahr berechnen.
Kein Wunder, dass auch in Deutschland zahlreiche Betroffene das sagen, was man nun auch Kim Dotcom nachsagt, nämlich dass er sich von seinen eigenen Anwälten finanziell ausgesogen fühle. Denn so lange das Strafverfahren, beziehungsweise später das Gerichtsverfahren nicht abgeschlossen ist, laufen die Kosten Jahr für Jahr weiter. So können alleine Strafverfahren Menschen bereits finanziell zerstören, ohne dass es auch nur ein Urteil bezüglich Schuld oder Unschuld gibt.
Im Falle von Kim Dotcom ist aber auch das Fakt: Kim Dotcom, als Kim Schmitz in der norddeutschen Stadt Kiel geboren, gilt als einer der genialsten deutschen Internetköpfe, die es zweifelsohne zu Weltruhm gebracht haben. So werden YouTube-Videos über Kim Dotcom zu Hunderttausenden weltweit aufgerufen.
Angesichts der seit Jahren anhaltenden amerikanischen Strafermittlungen gegen Kim, sagt dieser, er habe das Gefühl, man wolle an ihm ein Exempel statuieren, um dann gegen zahlreiche weitere Internet-Anbieter mit äußerster Aggressivität vorzugehen. Letztlich, so Kim, stehe die Freiheit des Internets immer stärker unter Druck. Doch sehe er die aggressiven Verfolgungen durch Strafbehörden der USA (FBI, CIA), auch auf Grund des gerne in den USA verfolgten Bildes vom "Bösen Deutschen".
Immerhin gehörte Megauploud einstmals zu den 50 größten Webseiten weltweit, vereinte täglich nach Aussagen von Kim Dotcom, gut 50 Millionen Nutzer am Tag. Dies habe, sagte Kim Dotcom bereits vor Jahren, gut 4 Prozent des weltweiten Internetverkehrs entsprochen.
Nach wie vor unklar ist, warum die Amerikaner Kim Dotcom mit solch massiver staatlicher Wucht verfolgen, aber eigene Anbieter, die recht offensichtlich das international geltende Urheberrecht nicht ganz so ernst nehmen, so gut wie komplett verschonen: Zu nennen wären beispielsweise solche Projekte wie Google Books, aber auch YouTube, die Videotochter von Google.
In beiden Fällen fährt die Google Inc. das ungewöhnliche juristische Szenario, wonach faktisch jeder etwas einstellen kann, und erst hinterher nach Protesten von Urheberrechte-Inhaber, die Inhalte wieder gegebenenfalls gelöscht werden. Beim Google-Großprojekt Google Books sagte Google sogar etwas ungewöhnlich, man sehe die Urheberrechte all jener Bücher als ausgelaufen an, welche man im Buchhandelt als vergriffen melde.
Als vergriffen gelten nach Google Books' Ansicht all jene Bücher, die in den amerikanischen Buchläden nicht (mehr) zu erhalten sind. Da aber beispielsweise die meisten deutschen Bücher sowieso nicht in den Buchläden in den USA ausliegen, ist diese von Google gerne verfolgte Argumentations-Strategie mehr als ungewöhnlich.
Viele in der Internetszene fragen sich: Wo ist da eigentlich der Unterschied zwischen Plattform wie YouTube oder Google Books und Kim Dotcoms Megadownload. Hinzu kommt: Megadownload ist nur ein Angebot unter Tausenden weltweit, die exakt das gleiche machen – nämlich urheberrechtlich geschützten Content verbreiten, ohne dass eine Zustimmung der Rechteinhaber vorliegt.
In den USA gibt es derzeit einen Schulterschluss gegen ausländische Webseiten-Betreiber, denen man eine Verletzung amerikanischer Urheberrechte bezüglich von Musik- und Videocontent vorwirft.
Dass Kim Dotcom derzeit durch eine schwierige Zeit geht, zeigt sich daran, dass er seine einst so geliebte Frau, die Philippinin Mona, wohl verloren hat und diese obendrein gemeinsam mit seinen Kindern juristisch die Besitzerin des neuen von Dotcom gegründeten Verschlüsselungsdienstes, des Cloud-Speicherdienst Mega (exakt: MEGA.co.nz) ist.
Hier sagt Dotcom, er habe diesen Service, der sich gegen Stasidienste wie die US-Behörde NSA stellt, nun zwar mit den Services eines neuseeländischen Internet-Unternehmens fusioniert, plane aber, ihn an die Börse zu bringen:
Dabei erhoffe sich Dotcom, schreiben zahlreiche Blogs, mit einem Börsengang des Verschlüsselungsdienstes Mega in Neuseeland Einnahmen von 210 Millionen Dollar erzielen zu können. Doch ob das Geld dann ihm zufällt, oder seiner Frau Mona, das dürfte noch nicht ausgemacht sein. Möglich, dass Dotcom sich künftig nicht nur einer Front von Staatsanwälten gegenübersieht, sondern auch den Aktionen seiner philippinischen Frau.
Derweil ist Kim Dotcom aber auch politisch aktiv. So gründete er zusammen mit einigen neuseeländischen Politikern eine neue Partei - die Internetpartei. Zum Parteitag kamen weit über 1000 Anhänger in ein Theater in Neuseeland. Per Live-Schalte wurde beispielsweise auch Julian Assange, der Gründer von Wikileaks live dazu geschaltet. Das Video kann auf Kims Webseite kim.com angeschaut werden.