Dass keine Daten sicher sind und zwar nirgends, zeigt einmal mehr ein am Wochenende geschehener gewaltiger Hacker-Angriff auf das Sony Playstation Network. Jetzt können Fans der Sony Playstation wieder aufatmen, Playstation funktioniert wieder.
Sony selbst teilte nun mit, wonach das Sony Play Station Netzwerk durch einen sogenannten Denial-of-Service-Angriff lahmgelegt worden sei. Dies habe dazu geführt, dass das System mit dem eingehenden künstlich erzeugten Massentraffic überfordert gewesen sei. Allerdings ist Sony sicher, dass keine Daten der 53 Millionen Nutzer gestohlen worden wären.
Doch wie immer gilt: Sony ist mit solchen Stellungnahmen etwas voreilig. Denn jeder, der es einmal mit einem digitalen Datendiebstahl zu tun hatte, weiß, dass keine IT-Abteilung der Welt innerhalb von Stunden seriös eine solche Stellungnahme abgeben kann. Vielmehr sind dafür umfangreiche forensische Untersuchungen notwendig. Diese dauern in aller Regel Wochen, wenn nicht Monate, und kosten im Falle von mehreren Millionen Kundendaten leicht über eine halbe Millionen Euro.
Fakt ist jedenfalls, dass das Sony Corp. PlayStation Network nach der Cyber-Attacke wieder online ist. Dies teilte Sony auf seinem PlayStation Blog mit. Zwischenzeitlich hat das US-Federal Bureau of Investigation mitgeteilt, wonach es Ermittlungen aufnehme. Grund scheint aber nicht der mögliche Datendiebstahl auf den Servern der Sony Playstation nun zu sein, sondern eine Bombendrohung.
Betroffen sei der American Airlines Flug 362 von Dallas nach San Diego, sagen die Ermittler. Heikle Note: Ausgerechnet der Sony Online Entertainment Präsident John Smedley hatte es sich dort bequem gemacht. Ob die Bombendrohung aber überhaupt auch nur ansatzweise mit Sony zu tun hatte, bezweifeln viele. Grund: Daten von Passagieren an Bord eines Flugzeugs sind in aller Regel nicht mal eben leicht abrufbar, sondern sind recht gut gesichert. Obendrein gibt es Tausende Flüge in den USA jeden Tag. Dass ein Hacker nun ausgerechnet den Flug herausfindet, in welchem ein Sony-Manager sitzt, klingt denn doch etwas abenteuerlich.
Derweil äußern viele Nutzer ihren Ärger über Sony. Der asiatisch Konzern müsse endlich mehr in die Sicherheit seiner Netzwerke und Nutzerdaten investieren, schreiben beispielsweise viele auf Social Mediaplattformen: "Beenden Sie die Gier" sagen viele.
Bereits im Jahr 2011 waren Millionen PlayStation Network-Benutzer Opfer einer Cyber-Attacke. Es gilt als sicher, dass damals Nutzer-Daten gestohlen worden waren. Sony sagt, wonach man seither umfangreich in eine bessere Datensicherheit investiert habe.
Doch nicht nur Sony ist Opfer von Cyber-Attacken. Auch die Server des weltbekannten Videospiels World of Warcraft (Blizzard Entertainment) wurden bereits angegriffen, berichten zahlreiche Blogs. Auch kann sicherlich davon ausgegangen werden, dass Microsoft Corp. Xbox Live-Netzwerk bereits angegriffen worden sein dürfte.