Mann verhaftet wegen Kinderporno-Foto in Google Mail (Gmail)

Die Google Inc. scannt heimlich und automatisch sämtliche E-Mails ab, welche über Google Mail, auch bekannt als Gmail, versendet werden. Google sagt, man wolle damit vor allem auch die Verbreitung illegaler Bilder verhindern. Das wurde nun einem Mann zum Verhängnis: Er soll pornografische Bilder eines minderjährigen Mädchens versendet haben.

Das ist auch in den USA illegal und steht unter Strafe. Entsprechend habe nun Gmail die Kontaktdaten des Nutzers an die US Non-Profit-Organisation "National Centre for Missing and Exploited Children" weitergereicht. Diese habe daraufhin gegen den Mann Strafanzeige gestellt, was zu polizeilichen Ermittlungen geführt habe und schließlich zu seiner Verhaftung:

Während Datenschützer nach der jetzt bekannt gewordenen heimlichen Google-Spionage in fremden E-Mail-Accounts wohl eher die Nase rümpfen und einen Verstoß gegen das Telekommunikationsverzeichnis sehen, feiern einige in den USA die jetzige Verhaftung. So wird beispielsweise Detective David Nettles von der "Houston Metro Internet Crimes Against Children Taskforce" mit den Worten zitiert, Google habe eine sehr gute Figur abgegeben, indem der Konzern geholfen habe, den angeblich Pädophilen zu verhaften.

Weiter sagte Nettles: "Er hielt das Foto in seinem E-Mail-Fach. Ich kann die Informationen nicht sehen, Ich kann das Foto nicht sehen, aber Google kann es. Er versuchte sich zu verstecken, wurde aber jetzt erwischt, als er versuchte, es in seinem E-Mail-Fach zu halten. Ich weiß wirklich nicht, wie Google da arbeitet. Aber ich bin froh, dass Google das tut."

Bislang verweigert Google eine Stellungnahme zu dem Vorgang. Doch deutet derzeit alles darauf hin, dass Google im Rahmen seines Features Google Images genug Knowhow hat, um über eine Bildersuche Abgleiche starten zu können und auf diesem Umweg höchstwahrscheinlich auch Fotos in E-Mail-Accounts heimlich auswertet:

Wie konkret die heimliche Parallel-Recherche durch Google in über Gmail versendeten Fotos abläuft, ist nicht ganz klar. Die Rede ist davon, wonach jeder Hash eines Fotos einen eindeutigen Code zugewiesen bekomme und dass das Foto dann über einen Algorithmus mit ähnliche Fotos abgeglichen werde.

Bereits vor einem Jahr erklärte der Leiter von Googles Rechtsabteilung, David Drummond, im Interview mit der britischen Tageszeitung The Telegraph, wonach Google einiges mittlerweile unternehme, um die Verbreitung von illegalen Bildern über seinen E-Mail Dienst Gmail zu verhindern.

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