Dass Mark Zuckerberg so schnell die Google-Gründer Brin und Page hinter sich lassen konnte, verwundert viele. Doch schaut man sich die aktuell publizierten Quartalszahlen an, hält sich das Zögern in Grenzen: Denn "Facebook wird zur Geldmaschine", titelte am Freitag den 15. Juli 2014 die deutsche Wirtschafts-Tageszeitung, das Handelsblatt auf Seite 20. Grund für diese Schlagziele: Facebook sei nun "der neue Liebling der Börse", seitdem bekannt wurde, dass sich sowohl der Umsatz, Gewinn als auch der Börsenwert des sozialen Netzwerks äußerst positiv entwickeln:
So schreibt das Handelsblatt: "183 Milliarden Dollar bringt das soziale Netzwerk bei der Börsenbewertung auf die Waage. Der IT-Gigant IBM kommt auf nur 10 Milliarden Dollar mehr". Doch während beim Weltkonzern IBM (USA) global 430.000 Menschen arbeiteten und zwar bei einem Quartalsumsatz von 24,4 Milliarden Dollar, arbeiteten bei Facebook relativ bescheidene 7.185 Mitarbeiter bei einem Quartalsumsatz von 2,9 Milliarden Dollar.
Hinzu kommt: Während Facebook auf eine Gewinnmarge von 48% kommt (1,7 Milliarden US-Dollar im Quartal), kommt der amerikanische IT-Koloss IBM mit seinen 430.000 Mitarbeitern gerade auf eine Marge von 21% (was allerdings auch nicht schlecht ist).
Entsprechend zeigt die Aktienkurve von Facebook seit Monaten steil nach oben. Lag der Aktienkurz im Jahr 2012 noch bei teils unter 20 US-Dollar, bewegt er sich derzeit bei bald 80 US-Dollar. Alleine in den vergangenen 12 Monaten kletterte der Aktienkurs von Facebook um gigantische 183%. Besonders eine Person wird diese gute Entwicklung sehr freuen: Sheryl Sandberg. Die 44-Jähige ist Chief Operating Officer von Facebook.
Ebenfalls für gute Laune sorgt der drastische Umsatzanstieg von Facebook in Höhe von 61% im zweiten Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahresquartal. Analysten hatten statt der nun erreichten 2,91 Milliarden Dollar Umsatz im zweiten Quartal 2014 (+61%) mit 2,81 Milliarden Dollar gerechnet.
Auch der Anstieg des Gewinns ist bei Facebook enorm: Hat er sich doch in nur einem Jahr im abgeschlossenen Quartal verdoppelt und zwar auf nunmehr 791 Millionen Dollar. Erstaunt sind viele zudem über den drastischen Anstieg der Werbeeinnahmen, welcher über mobile Endgeräte wie Tablet PCs oder Smartphones, also Handys, erzielt werden konnte.
Der Anteil der Mobilen Endgeräte an den Werbeerlösen liegt bei Facebook mittlerweile bei immerhin 62%. Bereits jetzt schätzen Analysten, wonach Facebook sich möglicherweise mittelfristig 18% des 17,7 Milliarden Dollar schweren mobilen Werbemarktes alleine in den USA sichern wird können. Davon gehen zumindest die amerikanischen Marktforscher von eMarketer aus. Doch Spitzenreiter beim Abschöpfen der Werbeausgaben auf mobilen Endgeräten ist die Google Inc.: Sie verfügt bereits heute über einen Marktanteil der Werbeerlöse aus mobilen Endgeräten von 40%.
Doch trotz der hervorragenden monetären Entwicklung von Facebook, scheint das Wachstum in den USA ins Stocken zu geraten. Angeblich habe, schreibt das Handelsblatt, Facebook alleine zwischen 2011 und dem Januar 2013 "nach einer Erhebung von iStrategy in den USA jeden vierten Nutzer im Alter zwischen 13 und 17 Jahren" verloren. Derzeit komme das Wachstum vor allem aus Regionen wie Asien.
Nimmt man den Börsenwert von Facebook als Grundlage, so bedeutet der derzeitige Aktienkurs, wonach er 82 Mal so hoch liegt, wie die ausgewiesenen Gewinne. Unter den S&P 500 Unternehmen ist eine Börsenbewertung von 18,2 Mal des Gewinns üblich.
Während Facebook wächst, geht es dem US E-Commerce-Unternehmen Amazon von Jahr zu Jahr nicht gerade deutlich besser: So erschreckte das weltgrößte Online-Kaufhaus die Anleger nun mit der Nachricht, wonach der aktuelle Quartalsverlust bei 126 Millionen US-Dollar liege.
Ein US-Blog schrieb gar, wonach Amazon bald im 20. Jahr in Folge Verluste schreibe - angeblich seit seiner Gründung im Jahr 1997. Zwar konnte Amazon wieder einmal einen deutlichen Umsatzwachstum vermelden - um 23% auf nunmehr 19,3 Milliarden Dollar im Quartal. Doch nachhaltig scheint das Geschäftsmodell mit dem Onlinehandel nach dem Business-Modell von Amazon immer noch nicht zu sein. Das mag auch daran liegen, dass Amazon einen sehr guten aber auch sehr teuren Service unterhält und die Versandkosten immer noch in der Regel bei null Euro für den Endkunden liegen. Auch sind viele Produkte oftmals günstiger als bei Konkurrenten - was aber eben erheblich auf die Marge zu gehen scheint.
Doch egal wie reich Mark Zuckerberg von Facebook nun eingeschätzt wird: Nach wie vor führt Microsoft-Co-Gründer Bill Gates (58) das Forbes-Listing der reichsten Menschen der Welt an und zwar mit einem geschätzten Gesamtvermögen von 84,7 Milliarden Dollar. Dies entspricht einem Vermögenswachstum von 7,9% gegenüber dem Vorjahr.
Doch Gates Vermögen beruht nicht nur auf Microsoft, sondern auch auf Grund von Holding-Anteilen an der Canadian National Railway Co sowie an der Republic Services Inc. Gates steuert sein Vermögen primär über die Beteiligungs-Gesellschaft Cascade Investment Llc. Über diese Gesellschaft konnte er alleine in den ersten sieben Monaten des Jahres 2014 insgesamt 400 Millionen Dollar Dividenden aus Unternehmens-Beteiligungen einsammeln:
Auf Platz zwei der reichsten Menschen auf der Welt liegt der mexikanische Telekommunikations-Tycoon, Carlos Slim. Er agiert auch in den USA vor allem im Prepaid-Markt der Mobilen Telefone erfolgreich und nennt dort den viertgrößten Prepaid-Anbieter sein Eigen.
Statistik:
829 million daily active users on average in June 2014
654 million mobile daily active users on average in June 2014
1.32 billion monthly active users as of June 30, 2014
1.07 billion mobile monthly active users as of June 30, 2014
Approximately 81.7% of our daily active users are outside the US and Canada
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Atlanta, Austin, Boston, Chicago, Dallas, Detroit, Denver, Los Angeles, Menlo Park, Miami, New York, Reno, Seattle, Washington D.C.
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