Bewegungsprofile Daten von Flugpassagieren sollen Millionenfach auch auf Wunsch der USA gespeichert werden

Bi g Brother is watching you: Die Europäische Union möchte künftig in Europa die Daten von Millionen Flugpassagieren speichern. Darauf verständigten sich am Donnerstag die EU-Innenminister in Luxemburg.

Vom Sitzplatz neben der Toilette bis in die First Class: Die EU kontrolliert ab sofort mit den USA alles - auch unter den Hunderten Passagieren in einem A 380.

Dieses Ansinnen steht im Zusammenhang mit einer bereits in der vergangenen Woche beschlossenen umfangreichen Datenspeicherung von Fluggästen, welche zwischen Europa und den USA hin und her fliegen. Hier genehmigte das Europaparlament von der Öffentlichkeit kaum bemerkt, den USA einen direkten Zugriff auf Millionen Fluggast-Daten. Ob die Europäer im Gegenzug auch Zugang zu den Millionen Flugdaten haben, welche originär aus den USA kommen, darf angezweifelt werden.

Die EU, wie die USA, werden künftig gigantische Datenmengen über Millionen fliegende Europäer anlegen: Namen, Alter, Adresse, Geburtsort, ob ledig oder nicht, Preis des Tickets, ob alleine oder zu zweit geflogen wird. Zudem: Kreditkartennummer, Sitzplatznummer.

EU kann dann Bewegungsprofile anlegen

Es ist geplant, dass die EU-Staaten künftig mindestens fünf Jahre lang Bewegungsprofile von den EU-Fluggästen anlegen dürfen. Inwiefern das mit Datenschutz und einem demokratischen Recht auf Privatsphäre vereinbar ist, darauf erhielt netz-trends.de bislang keine Antwort. Auf jeden Fall sollen Daten von Fluggästen aus Drittländern in die EU ebenfalls gespeichert werden.

Der Aufbau einer zentralen Datenbank, in der alle Millionen Fluggast-Daten gespeichert und verarbeitet werden, wird nicht billig. Die Rede ist von 500 Millionen Euro Investitionssumme. Würde der bisherige Kostenschlüssel der EU angewandt, müssten die Deutschen mit ihren Steuergeldern ungefähr 100 Mio. Euro an der Investitionssumme zum Aufbau dieser Datenbank beisteuern.

Offiziell begründet die EU mal wieder die totale Kontrolle der Flugbewegungen ihrer EU-Bürger mit dem Argument des Kampfes gegen Terrorismus. Hätte es früher einen Aufschrei gegeben, werden die Bürger heute über solche Dinge schon gar nicht mehr umfangreich informiert, geschweige denn befragt, ob sie das auch möchten. In einer Diktatur wäre die totale Kontrolle ihrer Mitbürger garantiert nicht besser - sondern eher schlechter.

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