Angeblich Kostenlose Bilder, Icons Betrug bei Freepik Company, S.L.(subs) und Flaticon: Abo nicht kündbar, Account nicht abzumelden

Betrug Freepik Company, S.L. - Wer kostenlose Bilder, Icons oder Logos sucht, geht in der Regel über Suchmaschinen. Man landet dann auf diversen Seiten. Eine davon ist Freepik, beziehungsweise de.Freepik.com. Das Portal wirbt mit dem folgenden: "Freepik: Kostenlose Vektoren-, Stockfoto- und PSD-Downloads. Millionen kostenlose Grafikressourcen. ✓ Vektoren ✓ Stockfotos ✓ PSD ✓ Icons ✓. Alles, was Sie für Ihre Kreativprojekte benötigen. Und EPS-Format. Finde und downloade kostenlose Grafiken für Logos. 201.000+ Bilder – Deutsch. +18.000 kostenlose Grafikressourcen." Zu Freepik gehört auch das Schwesterportal Flaticon.com.

Statt hier sein Abo kündigen zu können, wurde uns ein Fehlerlink zur Verfügung gestellt. Betrug! Die Firma behauptet - aus Versehen. Doch es gab noch weitere Merkwürdigkeiten, die uns eher zum Urteil vorsätzlicher Betrug kommen lässt.

Auf Flaticon ist Netz-trends.de während einer Recherche gelandet, wo wir in Google die Keywords "Kostenlose Icons" eingegeben hatten. Irgendwie wurden wir dann durch unsere Icon-Recherche auf Flaticon zu Freepik weitergeleitet. Und bedauerten das hinterher sehr. Wir fühlten uns abgezockt und hintergangen. Hier unser Bericht:


www.Flaticon.com wirbt mit dem folgenden Satz: "Kostenlose Icons, entworfen von Freepik | Flaticon. Entdecke jetzt alle kostenlose Vektor-Icons, die von Freepik entworfen wurden. Flaticon – die größte Datenbank mit kostenlosen Vektor-Icons."

Ganz schlimme kriminelle Energie: Nicht mal den Account kann man kündigen. Und der Button zum Kündigen ist extra so matt gemacht, dass, wenn man nicht genau hinschaut, aus Versehen verlängert, statt zu kündigen. Irreführung und Verarsche wo es nur geht. Erstattet ggf. Strafantrag!

Ideal, so denkt man, für so manche Webseite. Doch ein Leser schildert uns: Achtung, Vorsicht vor Freepik (Freepik Company, S.L.), beziehungsweise Freepik.com und auch vor Flaticon. Grund: In einem Fall war es einem Nutzer nicht mehr möglich, sein Abonnement zu kündigen. Eine Erfahrung die wir bestätigen können.

Beenden des Abos lief auf leere Seite

Die Seite zum angeblichen Beenden des monatlichen Abonnements lief einfach ins Leere. Freepik wollte fleißig weiter monatlich rund 10 Euro im Abo abbuchen, ohne dass der Kunde das hätte verhindern können. Auch eine Mail an den Service brachte zunächst keine Klärung. Erst nachdem der deutsche Kunde an Freepik erneut schrieb und mit Öffentlichkeitsmachung drohte, schrieb eine Mitarbeiterin auf Englisch zurück:

"Hello, Thank you for your message and apologies for the inconvenience. We had some issues with the site but our team has been working on them and they should be resolved now. Could you please check and let us know if you have any further issues? Best regards, have a wonderful day! The Freepik Team". Übersetzt:

"Hallo, ich danke Ihnen für Ihre Nachricht und entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten. Wir hatten einige Probleme mit der Website, aber unser Team hat daran gearbeitet, und sie sollten jetzt gelöst werden. Könnten Sie bitte nachsehen und uns mitteilen, ob Sie weitere Probleme haben? Mit freundlichen Grüßen, haben Sie einen schönen Tag! Das Freepik-Team.”

Erst nach Drohung mit Öffentlichkeitsmachung schickte uns Freepik eine Seite zum Kündigen des Abos. Zuvor ging das nicht, da die Abo-Kündigung auf eine leere Seite führte (Bild ganz oben). Freepik wollte monatlich einfach unser Konto weiter belasten. Hoch unseriös und betrügerisch.

Millionen Hacks auf Freepik

Es ist nicht das erste Mal, dass Freepik, was übersetzt wohl so viel heißen soll wie "FreiesBild", beziehungsweise "Kostenloses Bild” oder Flaticon negativ auffallen. Erst kürzlich berichtete Heise Online, wonach das Portal Freepik und damit Millionen Accounts gehackt worden seien:

"Wer die Onlinedienste Freepik oder Flaticon zum Herunterladen von Bildern und Icons nutzt, sollte aus Sicherheitsgründen sein Passwort ändern. Bei einer Hacker-Attacke hatten Angreifer Zugriff auf Mail-Adressen und Passwörter von 8,3 Millionen Nutzern."[1] Ob die eigne E-Mail-Adresse von einem Hackerangriff betroffen ist, lässt sich über Webseiten wie haveibeenpwned.com überprüfen.

Wurde auf einer Webseite die dort angegebene eigene E-Mail-Adresse schon einmal gehackt, zeigt die Webseite eine rote Warnflaggung. Kam es angeblich zu noch keinem Hack, zeigt die Seite grün an. Auf welcher Webseite die angegebene E-Mail-Adresse gehackt wurde, wird leider nicht angegeben.

Auch auf dem dänischen weltweit verbreiteten Bewertungsportal Trustpilot ist Negatives zu Freepik zu lesen:

Eine Suzie Maclean schreibt am 2. September 2020 mit der Bewertung "schlecht": "Sie nahmen ständig Geld von meinem Konto, ich musste meine Karte sperren, um sie aufzuhalten!!" Und eine Catalin Dinu (BarKeyPie) führt ebenfalls mit der Bewertungs-Vergabe "1 Stern: Schlecht"am 24. August 2020 aus:

Massive Kritik auf Bewertungsportal Trustpilot

"Ich habe eine E-Mail von Freepik erhalten, die besagt, dass mein Passwort gehackt wurde, und sie wollen mein Passwort (E-Mail-Pass) über ihren Link ersetzen. Ich kenne diese Seite nicht einmal und habe dort nie ein Konto eingerichtet, bitte seien Sie vorsichtig!"

Ein ali yavari führt wiederum aus: "Freepik hat sich diskreditiert: Freepik ist, wie viele andere Websites auch, unsinnig geworden und aufgrund politischer Fragen diskreditiert. Wie dem auch sei. Glauben Sie, dass diese Seite im Iran nicht genutzt werden kann? Diese Seite kann leicht mit VPN verbunden werden. Das einzige, was bleibt, ist der Verlust des Interesses der iranischen Benutzer an Freepik."

Ein Jefferson führt am 21. August 2020 aus: "Freepik wurde gehackt! Alles schrecklich. Geben Sie ihnen nicht Ihr Geld. Erstellen Sie nicht einmal ein kostenloses Konto. Es sei denn, Sie wollen, dass Ihnen Ihre Zugangsdaten gestohlen werden. Googeln Sie einfach den Begriff "Freepik Security Breach". Cameron Allen führt wiederum am 20. August 2020 aus: "Ich habe jahrelang abonniert, die schlechten Kritiken sind Unsinn. Ich habe seit Jahren abonniert. Die schlechten Rezensionen hier entsprechen in keiner Weise meinen Erfahrungen."

Das sieht "Katze" nicht so. Sie schreibt am 20. August 2020: "Freepik IST EIN SCAM! Auf meinem Kontoauszug steht klar und deutlich, dass ich für die Premium-Mitgliedschaft bezahlt habe, und doch gibt es nichts auf meinem Konto, das dies zeigt. Das Limit liegt immer noch bei 10 Bildern und sie antworten NICHT auf meine E-Mails. Ich wünschte, ich hätte alle anderen Bewertungen gelesen, bevor ich meine Kartendaten eingegeben habe! Was mache ich jetzt???? Meine Karte kündigen, damit sie nicht Monat für Monat weiter belastet wird? Sie haben keinen Stornierungsknopf, weil sie mich nicht als zahlend registriert haben, obwohl mein Kontostand dies anzeigt. WAS EIN WITZ".

Netz-trends.de warnt ausdrücklich

Die Kritik der Katze kann Netz-trends.de absolut bestätigen: Auch in unserem Testfall sah es so aus, dass wir ein Probeabo zu circa 10 Euro im Monat abschlossen, da wir den Marketing-Phrasen geglaubt hatten. Uns gelang es aber in keinem Fall ein Bild oder Logo herunterzuladen. Wir schrieben "Freepik" an und wollten wissen, woran es liegt. Wir bekamen keine befriedigende Antwort. Deshalb können wir das Portal keinesfalls empfehlen. Doch damit nicht genug: Auch in unserem Fall war es nicht möglich, das Abo wieder zu kündigen. Grund: Die angebliche Abo-Kündigungsseite lief bei uns komplett ins Leere. Also genau so, wie es "Katze" in ihrer Trustpilot-Bewertung ausführte.

Das legt den Verdacht der Vorsätzlichkeit nahe, beziehungsweise des Betrugs. Auch bei uns war es so, dass wir immer wieder angeschrieben wurden, man solle irgendwie ein Upgrade auf ein angebliches "Premium"-Abo machen, obwohl unser Konto bereits belastet worden war. Deshalb: Finger weg von Freepik und Flaticon.com.

icons8.de scheint uns seriöser

Besser gefiel uns icons8.de. Hier brauchten wir kein Abo abschließen und konnten einfach pro heruntergeladenem Bild oder Logo einen kleinen Betrag bezahlen. Auch klappte der Icon-Download bei icons8, beziehungsweise icons8.com einwandfrei. Allerdings störte uns ebenso hier, dass groß mit angeblich so vielen kostenlosen Bildern oder Logos geworben wird. Dennoch mussten wir selbst für einfachste schwarz-weiß-Icons doch bezahlen. Trotzdem: Unterm Strich waren wir zufrieden und halten das Portal nach bisherigen Erfahrungen für seriös.

Teile Deine Erfahrungen und hinterlasse gerne unseren Lesern einen Kommentar.

Einzelnachweise

[1] Freepik-Hack: Mehr als 8 Millionen Nutzereinträge kopiert, in: heise.de vom 25.8.2020. Abgerufen am 17.9.2020.

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