Investments: Bosch Venture Capital mit 420 Mio. Euro Vermögen

Der Bosch Venture Capital Fonds hat ein Vermögen von 420 Millionen Euro. Dies berichtet das Handelsblatt in seiner Montagausgabe vom 4. April 2016 (Seite 6; Autoren: M. Buchenau, A. Höpner, A. Postinett, M. Schröder, M. Telgheder).

Demnach habe Bosch unter anderem in folgende Start-Ups investiert: Xmos, Robart, PubNub, GreenPeak, Rotimatic, Adas Works, Movidius, Pyreos. Bosch-Vorstandschef Volkmar Denner habe gesagt, Bosch wolle künftig verstärkt in Start-Ups investieren. Allerdings ist die Hürde für eine Beteiligung des Stuttgarter Traditionshauses sehr hoch: Beispielsweise habe sich Bosch Venture Capital 2015 insgesamt 1500 Start-Ups näher angeschaut, sich aber gerade einmal nur an 10 beteiligt.

Ähnlich dünn sieht es bei der Siemens AG aus, lässt sich dem Handelsblatt-Bericht entnehmen. Siemens unterhält zwar für Star-Up-Beteiligungen vier Büros und zwar in Tel Aviv, Shanghai, München und in der kalifornischen Uni-Stadt Berkeley. Doch:

Auch wenn Siemens Venture Capital bereits 800 Millionen Euro in 180 Start-ups investiert habe, sei auch bei Siemens die Hürde zu einer Beteiligung sehr hoch. Im Schnitt würde man jährlich zu 1000 Start-Ups Kontakte aufnehmen, beteilige sich aber gerade mal im Schnitt an 20 und das auch nur mittels Kooperationen, schreibt das Handelsblatt.

Zu den Start-Ups an welchen sich der Münchner Industriekonzern Siemens beteiligte, gehörten unter anderem Tado, Symeo, Magazino, Thinkstep oder Blackduck.

Nachdem sich zahlreiche deutsche Family Offices um 2000 beim Platzen der Internet-Blase die Finger verbrannt hatten, gehen immer mehr mittlerweile wieder Beteiligungen ein, gelten aber in der Szene als schwierige Verhandlungspartner.

Gerade mal 780 Millionen Euro seien 2015 von deutschen Investoren – die Dax-Konzerne mitgerechnet - in Start-Ups gepumpt worden, schreibt das Handelsblatt. Dem stünden aber 53 Milliarden Euro entgegen, welche US-Investmentfonds für Start-Up-Beteiligungen auf den Tisch gelegt hätten.

Michael Gamber, Leiter des Innovationszentrums beim Darmstädter Pharma- und Chemieriesen Merck, weist im Handelsblatt darauf hin, dass man vor allem einen "Kulturaustausch" mit der Start-Up-Szene suche.

  • Leseempfehlung von netz-trends zu Merck: aktuelle Titelgeschichte im DER SPIEGEL vom 2. April 2016, S. 87: "Gemeinsame Wurzeln: Sowohl in den USA als auch in Deutschland gibt es einen Pharmakonzern Merck. Beide streiten um die Rechte am Namen" von Martin U. Müller.

Ebenfalls im Handelsblatt verlautbart der amerikanische Pharma- und Medizintechnik-Konzern Johnson & Johsnon, dass man nun auch einen Inkubator für Start-Up-Unternehmen gründen wolle. Im Gespräch sei das belgische Örtchen Beerse. Dabei hoffe man, dass der Inkubator "die bahnbrechenden Entwicklungen für die Gesundheitsbranche beschleunigen" könne.

Als deutsche Family-Office-Beteiligungen an Start-Ups werden vom Handelsblatt Vorwerk sowie Tengelmann genannt. Für Vorwerk sind dies: Gestigon, Juniqe, MeinAuto.de, Hello Fresh, Stylefruits oder Lesara. Für Tengelmann Ventures sind dies: Uber, Easy Taxi, Zalando, Coffee Circle, Delivery Hero sowie Westwing (also vor allem Rocket Internet-Projekte).

Schließlich zählt das Handelsblatt noch für die Commerzbank Start-Up-Beteiligungen auf: Etoro, Iwoca, Marqeta, Getsafe sowie Mambu.

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