Testet Apple selbstfahrendes Elektroauto auf 2.100 Hektar Militär-Gelände bei San Francisco?

Das Projekt läuft bei Apple unter dem Namen Titan. Das alleine dürfte schon andeuten, dass wir es nicht mit einem kleinen Projektchen von Apple zu tun haben sondern einem Großprojekt. Es heißt sogar, wonach Apple kurz davor sei, einen ersten Prototypen auf die Straßen zu stellen.

Der Apple Car wird nach bisherigen Berichten ein Roboter-Elektrofahrzeug sein. Damit versucht Apple dem Trend zu folgen, dass zumindest die Gut-Situierten lieber einmalig viel Geld für ein teures Elektroauto bezahlen, als dauerhaft irrwitzig hohe Benzinrechnungen an den Tankstellen von Shell, Total oder BP berappen zu müssen.

Für sein Projekt selbstfahrendes Elektroauto war Apple-Chef Tim Cook bereits zu Besuch in Augsburg oder München. Wie es heißt, sei ganz oben auf der Besucherliste von Cook BMW gewesen. Neben einem Treffen mit dem BMW-Vorstand und einem Blick auf das Produktions-Fließband des BMW i3 Elektro-Auto in der ostdeutschen Stadt Leipzig soll sich Apple-Chef Cook mit Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne getroffen haben.

Eines ist aber schon jetzt klar: Arbeitsplätze wird Apple - wie schon in der Vergangenheit - kaum in Deutschland und der Europäischen Union (EU) schaffen. Auch wird der US-Megakonzern Apple, wie seit Jahrzehnten, in seinem wichtigsten Absatzmarkt Europa so gut wie keine Steuern bezahlen. Über Finanz-Tricks schiebt Apple seit vielen Jahren faktisch so gut wie alle Milliarden-Gewinne, die in Deutschland oder sonstigen EU-Ländern erwirtschaftet werden, in die USA, nach Silicon Valley. Dabei bedient sich Apple (wie Google oder Microsoft) steuervergünstigen dubiosen Modellen in Steuerflüchtlings-Paradiesen wie Luxembourg, Irland & Co.

Die britische Tageszeitung The Guardian berichtet jedenfalls, wonach ihr nun Dokumente vorliegen würden, welche zeigten, dass der Konzern von iPhone, iPad oder Macbook bereits auf Hochtouren an der Entwicklung des ersten Apple-Auto arbeite.

Noch zögert Apple

So hätten sich im Mai 2015 Apple-Ingenieure einer Auto-Sonderprojektgruppe mit Beamten des GoMentum-Gebietes getroffen. Dabei handelt es sich um einen 2.100 Hektar großen ehemaligen amerikanischen Marinestützpunkt in der Nähe von San Francisco namens "GoMentum Station", welcher noch heute vom US-Militär genutzt und streng bewacht wird. Das Gebiet wolle Apple möglicherweise in ein Hochsicherheitstestfeld für autonome Fahrzeuge - sogenannte autonomous vehicles - umgestalten, wird derzeit berichtet.

Dem Guardian liegt jedenfalls die folgende eigentlich nicht öffentliche Äußerung von Apple-Ingenieur Frank Fearon vor: "Wir würden gerne ... ein Verständnis für den Zeitraum und die Verfügbarkeit für das Gebiet bekommen, und wie wir mit anderen Parteien koordinieren müssten, welche das Gebiet ebenfalls nutzen."

"GoMentum Station" ist eine stillgelegte Militär-Basis aus dem Zweiten und Ersten Weltkrieg, welche über mehr als 20 Meilen Straßen verfügt. Zudem gibt es zusätzlich Autobahnüberführungen und Bahnübergänge, Tunnel und Geländewege. All dies sieht Apple, wie wohl auch einige andere Automobilkonzerne, als perfekte Voraussetzung, um seine selbstfahrenden Apple Elektroautos in einer Vielzahl realistischer Alltagssituationen auf den Prüfstand zu stellen. Doch es gibt einen Nachteil: Das von Apple favorisierte Militärgelände GoMentum könnte wohl nicht gekauft, sondern nur gemietet werden. Angst vor Wirtschaftsspionage zu Gunsten von Konkurrenten dürfte deshalb im derzeitigen Entscheidungsprozess, ob das Gelände genutzt wird oder nicht, auch eine Rolle spielen.

Anschauen: YouTube-Video von Honda auf dem GoMentum Station-Testgelände: