Arbeitsbedingungen Apple: Aufregung um 14 Jährige in chinesischer iPhone Fabrik Foxconn / Auch in Deutschland arbeiteten 14-Jährige

Wie mittlerweile fast immer, sind deutsche Medien vorneweg, wenn es um hysterische Berichtserstattung geht. So auch jetzt wieder: Man sei völlig entsetzt, dass es in einer chinesischen Fabrik, die das Smartphone iPhone für Apple produziert, 14-Jährige Teenager als Beschäftigte gebe. Dabei wird vergessen: Auch in Deutschland ist es noch gar nicht so lange her, dass 14-Jährige Volksschul-Absolventen in die Lehre gingen - sprich: auch arbeiteten.

netztrends
Leben in China.

Aber auch in US-Medien ist die Aufregung groß um die Beschäftigung von so jungen Mitarbeitern in der chinesischen Fabrik Faxconn. Dabei ist bislang noch nicht einmal richtig klar: Handelte es sich beispielsweise um schulische Aushilfskräfte oder um feste Mitarbeiter. Zudem ist auch noch nicht klar, um wie viele Mitarbeiter es sich handelte. Es ist mittlerweile bekannt, dass das iPhone 5 weltweit auf eine so große Nachfrage stößt, dass die chinesische Fabrik mit Hauptsitz im chinesischen Taiwan, immer wieder Lieferengpässe in der Produktion hatte.

Die Firma Foxconn aus Taiwan gilt als einer der weltweit größten Hersteller für elektronische Bausteine - besonders innerhalb der Unterhaltungselektronik. Allerdings gibt es in China ein Gesetz, das die Beschäftigung von unter 16-Jährigen verbietet. Jedoch ist es bekannt: Weltweit gibt es Millionen von unter 16-Jährigen, die bereits arbeiten. Und auch in Deutschland war es sehr lange Zeit üblich, dass Hauptschüler mit 14 oder 15 in die Lehre gingen. Mit sechs Jahren wurde man eingeschult und nach neun Jahren Schule, noch früher bereits nach acht Jahren, ging es in den Betrieb um Schlosser, Maurer, Dachdecker zu werden.

Eine Gruppe namens China Labor Watch hat den in Westmedien nun als "Skandal" titulierten Umstand aufgedeckt, dass es in der Firma Foxconn wohl 14-Jährige Teenager gibt, die dort mitarbeiten. Sie wurden wohl nach der Schule in die Fabrik gebracht. Foxconn selbst sagte, man prüfe nicht immer von allen Mitarbeitern die Personalausweise und das Alter. So sei es zustande gekommen, dass man auch Teenager beschäftigt habe.

Foxconn lässt sich mit den Worten zitieren, man sehe selbst auch einen Verstoß gegen das chinesische Arbeitsgesetz und auch gegen die eigenen unternehmerischen Grundsätze. Man werde nun eine umfangreiche Untersuchung durchführen, um feststellen zu können, wie es zu der Beschäftigung von 14-Jährigen gekommen sei und wolle künftig alles tun, damit das nicht wieder geschehe. Das klingt aber sehr nach einer Lesart, die von Apple seinem Lieferanten mehr oder weniger diktiert wurde. Es klingt nicht nach einem typischen chinesischen Statement.

Gefällt mir
1