Pferdesport Dubai World Cup 2013: Mit 27,3 Mio. US-Dollar Preisgeld höchstes dotiertes Pferderennen der Welt

An diesem Wochenende schauen alle Pferdeliebhaber nach Dubai auf die Pferderennbahn Meydan Racecourse: Das mit 27,3 Mio. US-Dollar (21,3 Mio. Euro) Preisgeld höchste dotierte Pferderennen der Welt, ausgerichtet von "His Highness Shaikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum", dem Vizepräsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate (UAE) und Premierminister (Erbmonarchie) von Dubai. Doch beim Blick in die arabischen Zeitungen, wie der Khaeleej Times aus Abu Dhabi, fällt auf: Deutschland ist bei dem Rennen kaum vertreten. Der Dubai World Cup findet seit 1996 statt - also zum 18. Mal.

Media Meydan / netztrends
Die luxuriöse Pferderennbahn von Dubai.

So starten beim Dubai World Cup lediglich zwei von insgesamt 121 Pferden für Germany. Es wären dies: Einmal in der Gruppe 2 (TB-Group 2; Preisgeld: 1 Mio. US-Dollar) Zazou (Besitzer: Ramzan Kadyrov; Trainer W. Hickst; Jockey: Khamzat Ulubaev mit einem Körpergewicht von 57 Kilogramm; offizielles Rating: Platz 112).

Ebenfalls für Germany startet in der TB-Group I (Preisgeld 5 Mio. US-Dollar) Girolamo (Besitzer: Gestüt Ebbesloh; Trainer: P. Schiergen; Jockey: Andrasch Starke mit einem Körpergewicht von 56,5 Kilogramm; offizielles Ranking: Platz 116).
Als Favorit des Pferderennens Dubai World Cup 2013 gilt das Gewinnerpferd des Vorjahres, Monterosso. Da das sündhaft teure Pferd bereits 2012 das Pferderennen von Dubai als Sieger verlassen hatte, schreiben die arabischen Zeitungen bereits begeistert, wonach Monterosso in diesem Jahr Geschichte machen könnte. Es wäre das erste Pferd, das möglicherweise zwei Mal hintereinander in der "Group 1 Dubai" gewinnen würde. Alleine in dieser Gruppe stehen wieder 10 Mio. US-Dollar Preisgelder aus.

Im Jahr 2012 wurde das Pferd von dem bubihaft aussehenden erst 20-jährigen Franzosen Mickael Barzalona als Jockey geritten. Dieser startet in diesem Jahr in Dubai mit dem Rennpferd "Godolphin star". Godolphin gilt derzeit in der Pferdewelt als eines der besten, das jemals in Renntournieren angetreten ist. Denn gerade in Pferdesport gilt: Der beste Jockey ist nichts ohne ein gutes Pferd. So empfindet das auch der Dubai-Favorit Barzalona und sagte der arabischen Tageszeitung Gulfnews: "It's a fantastic opportunity to ride for Godolphin.... With Godolphin I have the opportunity of a lifetime. I still have so much to prove, I have my whole career ahead of me".

Barzalona wurde 1991 in Lyon in Frankreich geboren. Der "bona-fide Superstar" (Gulfnews) gewann mit Dubai und dem Epsom Derby (G1) bereits zwei der wichtigsten Welttourniere im Pferdesport. Mittlerweile steht er nicht mehr seinem einstigen Boss Andre Farbe in der Pflicht, sondern Mahmoud Al Zarouni. Allerdings ist Barzalonas Status als junger Pferderenn-Superstar nach seiner Aussage vor allem zwei Dingen zu verdanken: "It's just hard work, lots of it, and learning from failure". Als dritte wichtige Komponente dürfte die Familiengeschichte hinzukommen. So ist er der Enkel des Corsican Trainer Christian Barzalona.

20-Jähriger Franzose mit Rennpferd Godolphin Favorit in Dubai 2013 / Besitzer ist Mahmoud Al Zarouni

Neben dem Franzosen werden auch einige Pferderenn-Narren mit großem Interesse ihre Aufmerksamkeit Gary Stevens widmen. Er hatte 1998 mit dem Rennpferd "Silver Charm" den Dubai World Cup gewonnen und ist bereits in der "Hall of Fame" verewigt. Besonders macht den Start von Stevens, dass er die vergangenen sieben Jahre bereits in Sportrente war und nun sich erstmals wieder in Dubai zeigen wird.

Insgesamt über eine Strecke von 2.000 Metern müssen die 121 Jockeys ihr Können vor den arabischen Scheichs und der Pferde-Weltpresse beweisen.

Allerdings ist der Dubai World Cup doch noch deutlich von einem internationalen Event mit Weltausstrahlung entfernt. Auffallend ist, dass fast nur Pferde unter der Flagge der ehemaligen afrikanischen und arabischen Kolonialländer starten: Frankreich und Britannien. Ergänzt werden diese beiden Länder um Pferde, welche für die USA ins Rennen gehen. Eher eine Randnote bilden noch Länder wie Irland oder Australien im arabischen Pferdezirkus in Dubai.

Neben Montrosso gilt auch das Pferd "Royal Delta" als ein heißer Wettkandidat. Es wäre, schreibt Geir Stabell in der Tageszeitung "Gulfnews" am 30. März 2013 "… the first female to win the Dubai World Cup". Welche Bedeutung das einstige Aushängeschild britischer und französischer Adeliger - der Pferdesport - mittlerweile in den Golfstaaten hat, zeigt sich an der schieren Menge an Medienberichten. So veröffentlichte die Tageszeitung Golfnews eine ganze Sonderbeilage mit 24 Zeitungsseiten zum Dubai World Cup. Hier erfährt der Sportfan alles rund um die Schwierigkeiten, ein Mio.-Dollar-Rennpferd im Flugzeug um die Welt zu fliegen, bis hin zur richtigen Ernährung und Pflege.

Dubai kooperiert im Pferdesport jetzt auch mit China

Um seine Stellung als eines der wichtigsten Pferdesport-Zentren der Welt auszubauen, sucht Dubai die Nähe zu China. Das teilte "His Highness Shaikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum" in einem Interview mit dem chinesischen Fernsehsender BTV (Beijing Television) im Zabeel Palace am Donnerstag mit. So wolle der Pferderennveranstalter von Dubai, die "Meydan Group LLC" mit der chinesischen Stadt Chengdu in der Provinz Wenjiang District ab sofort sehr eng zusammenarbeiten. Das Ziel: Pferderennen der reichen chinesischen Mittel- und Oberschicht anbieten und versilbern.

Die in Dubai empfangene chinesische Delegation gab zu Protokoll, man erhoffe sich, dass China geholfen werde, ein international anerkanntes Pferderennen einmal jährlich zu etablieren. Selbstbewusst sagte Shaik Mohammed dem BTV-Sender aus China, wonach es keine Zweifel gäbe, dass die UAE (Vereinigten Arabischen Emirate) "the leader of the world und region in horse racing sports und breeding" sei.

Dabei verwies der darauf, schreibt die Tageszeitung "Khaleej Times" aus Abu Dhabi, dass die Möglichkeiten im Rennstall von Dubai grenzenlos und weltweit beispiellos seien. Demnach seien "Meydan racecourse und facilities... unparalleled, creative, huge world-class architectural masterpiece, giving races a special taste". Dubai sei "proud of this matchless civilisational achievement". Noch im Herbst 2013 soll in Chinas Stadt Chengdu mit Dubais Hilfe das erste internationale Pferderennen durchgeführt werden.

Weitere Informationen: meydan.ae.

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