80 Mrd. Schaden Flut-Versicherung zu teuer für Amerikaner nach Sandy-Sturm

Im Spätsommer rauschte der Hurrikane Sandy mit einer weltweit selten gekannten Kraft über Kuba und die Ost-Küsten der USA. Der angenommene Schaden bislang: fast 80 Mrd. US-Dollar. Schon jetzt gilt Sandy als der zweitschlimmste Sturm seit der Wetteraufzeichnung. Ähnlich schlimm war auch der Hurrikane Katrina. Alleine die staatliche amerikanische Hilfsbehörde, die Federal Emergency Management Agency NFIP, zahlte bislang für die Schäden von Sandy 16 Mrd. US-Dollar an Schnellhilfe. Viele Amerikaner haben nun Angst vor dem nächsten großen Sturm und würden sich gerne besser versichern. Doch: Die Sturm- und Flut-Versicherungen sind für die meisten Amerikaner viel zu teuer.

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Ruhe vor dem Sturm? Die amerikanische Idylle ist trügerisch. Immer heftiger schlägt die Natur zerstörerisch zu. Die Kosten sind kaum mehr zu bewältigen.

Besonders hart betroffen vom Hurrikane Sandy waren die US-Bundesstaaten New Jersey und New York. Bislang stellte alleine der Staat New York an die Federal Emergency Management Agency NFIP einen Antrag auf finanzielle Hilfe zur Linderung der Leiden der betroffenen Haushalte, Geschäftsleute und der Infrastruktur in Höhe von 42 Mrd. US-Dollar. Der Nachbarstaat New Jersey erbittet 37 Mrd. US-Dollar an staatlichen Mitteln für die Linderung der Schäden durch die Sandy-Naturkatastrophe.

Eins ist klar: Für Amerika wird es jetzt richtig teuer. Die jahrzehntelange Umweltverschmutzung - Treibhausgase & Co. - scheinen die USA härter zu treffen als viele andere Regionen der Welt. Viele Geologen sind sich einig, dass die dramatischen Änderungen des Klimas, die Erderwärmung, die Zunahme an Naturkatastrophen durchaus auch von der Menschheit hausgemacht ist. Die USA haben sich über Jahre hinweg jeglichen umweltschonenden und klimaschonenden weltweiten Schutzprogrammen entgegengestellt. Jetzt bezahlen sie die Quittung.

Quittung für jahrzehntelange amerikanische ignorante Umweltpolitik

Längst wird diese lange verfolgte arrogante US-Politik in Washington aber für Millionen US-Haushalte zum Desaster. Zwar gibt es bereits seit 1968 ein sogenanntes "taxpayer-funded flood-insurance program", also ein steuerlich gefördertes und finanziertes Programm für die Beseitigung von Flutkatastrophen oder Sturmschäden, doch hatte niemals jemand mit solch dramatischen Beschädigungen an Land und Leuten gerechnet, wie es sich nun von Jahr zu Jahr schlimmer abzeichnet. Sowohl die privaten Versicherungskonzerne wie die staatlichen Hilfsprogramme sind längst an die Grenzen der Leistungsfähigkeit geraten.

Die staatlich initiierte Federal Emergency Management Agency NFIP verfügt derzeit über einen Etat von 527 Mrd. US-Dollar. Doch wenn es so weiter geht, wie bislang, ist das Ende der Ausschüttungsmöglichkeiten absehbar. Im US-Kongress gibt es sogar Stimmen, die sagen, der Staat solle das Programm ganz einstellen, da es der Staatshaushalt nicht mehr zulasse. Doch was kommt dann? Wer schützt die Menschen, die Geschäftsleute vor dem kompletten Ruin? Wie sollen die Kommunen die Straßen und beschädigten Häuser, wieder aufbauen helfen?

Eine Antwort hat bislang niemand. Die New York Times berichtete, dass die USA alleine im Jahr 2011 rund 1,25 Trillionen US-Dollar für die Beseitigung von Naturkatastrophen-Schäden ausgeschüttet hätten. Das Volumen sei mittlerweile so groß, dass es direkt nach den sonstigen Ausgaben für Social Security, also soziale Sicherheitsprogrammen, komme.


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