Aus! Uber Debakel in London +++ Fahrverbot droht +++

Der amerikanische Fahrdienst-Anbieter Uber verliert möglicherweise in der britischen Hauptstadt London seine Personenbeförderungs-Lizenz für Taxi-Dienste.

London ist eine schöne Stadt. Doch wie es aussieht nicht mehr lange für Uber. (Bild: pixabay.com / CC0 Creative Commons)

Als Grund wird angegeben, Uber könne für seine circa 30.000 bis 40.000 Fahrer und angeblich 3,5 Millionen registrierte Kunden nicht genügend Sicherheit bieten. So wird kritisiert, wonach es in diversen Uber-Fahrzeugen angeblich zu Übergriffen auf Kunden gekommen sei. (1)

In einem Fall ist gar die Rede von einer angeblichen Vergewaltigung. (1f) Ob das wahr ist oder von Konkurrenten der klassischen teuren Londoner Taxi-Lobby gestreut wird, ist nicht klar.

Ein weiterer Kritikpunkt laute nach Angaben der britischen Financial Times, wonach Uber sich weigere, die Londoner Behörden mit einer speziellen Software in sämtliche Taxis schauen zu lassen. (2)

Die Rede ist davon, wonach Uber mit einer Greyball Software einen direkten Behördenzugriff in die Uber-Taxis verhindere.

Die Greyball-Software umschreibt Wikipedia wie folgt:

"Greyball ist ein Software-Tool, das von den Mitfahr-Services von Uber verwendet wird, um den Service für bestimmte Fahrer zu identifizieren und zu verweigern. Das gilt auch für Fahrer, die Uber verdächtigt, seine Nutzungsbedingungen zu verletzen. Ubers Gebrauch von Greyball wurde in einem Untersuchungsbericht der New York Times am 3. März 2017 veröffentlicht. Der Text beschrieb, wie schon 2014 Uber Greyball benutzte, um den lokalen Regierungsbehörden in den Vereinigten Staaten zu entgehen, ebenso in Australien, Südkorea und China." (3)

Allerdings, führt Wikipedia weiter aus, soll Uber nach der Veröffentlichung der Greyball-Geschichte in der New York Times angekündigt haben, den Einsatz von Greyball zu beenden.

Neben Uber verweigert die Londoner Stadtregierung auch anderen Anbietern den Zugriff auf den hart umkämpften Londoner Taximarkt. Darunter seien, so die FT, Taxify, ein aus Estland stammendes ride-hailing start-up. Taxify werde, so die FT weiter, durch China’s Didi Chuxing unterstützt. (2f)

Doch nicht alle Fahrdienstanbieter vom Schlage Uber fallen in London durch. Vielmehr könnte die Stadtverwaltung schon bald beispielsweise eine Fahrdienstlizenz für Via von der New Yorker Via Transportation, Inc. (3) erteilen. (2ff) (4)

Das Via-Start-up wurde von Daniel Ramot gegründet und wurde von der Daimler AG mit einem höheren Venture Capital-Betrag, 50 Millionen US-Dollar, beziehungsweise 42 Mio. Euro, ausgestattet. (5)

Für den amerikanischen Fahrdienstleister Uber wäre das Aus in London eine Katastrophe. Denn gerade europäische Weltstädte wie London, Paris oder Berlin sind für Uber von elementarer strategischer Bedeutung.

Die britische Financial Times zählt neben London weitere Länder auf, welche Uber in Teilen mit einem Fahrbann belegt hätten: Neben Regionen in Deutschland seien dies unter anderem Ungarn, Bulgarien, Italien, Kanada (Vancouver), Japan oder Taiwan.

Auch in Mumbai oder Kapstadt, soll es umfangreiche Einschränkungen für das Uber-Fahrdienstangebot geben. (1ff)

Wie seit Jahren, fällt Uber auch im aktuellen London-Fall durch eine miserable Pressearbeit auf. So konnten zumindest wir im Newsbereich keine aktuelle Stellungnahme zu dem Londoner Debakel finden. Die letzte Stellungnahme, die wir finden konnten, lautete vielmehr "Support und Resources for Dreamers" und ist zwei Wochen alt. (6)

Übersetzt heißt dies: "Unterstützung und Ressourcen für Träumer". Nomen est omen sagen wir da nur. Das alte lateinische Sprichwort, welches übersetzt heißt: "Der Name ist ein Zeichen".

Einzelnachweise

(1) (1f) (1ff) "Fahrdienstvermittler Uber droht Lizenzentzug in London", in: freenet.de vom 22.09.2017. Abgerufen am 22.09.2017.

(2) (2f) (2ff) "Uber comes to end of ride at London’s City Hall", von Aliya Ram, Madhumita Murgia und Tanya Powley in: Financial Times Online vom 22.09.2017. Abgerufen am 22.09.2017.

(3) "Greyball", in: Wikipedia.

(4) "Welcome to Via. We ride together.", von Via Transportation, Inc.

(5) "Innovatives On-Demand Ride-Sharing-Angebot startet in Europa: Mercedes-Benz Vans gründet Joint Venture mit US-Startup Via", Pressemitteilung der Daimler AG vom 04.09.2017. Abgerufen am 22.09.2017.

(6) "Newsroom Uber" vom 22.09.2017.

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