Uber-Konkurrent Didi Chuxing erhält 4,02 Mrd. Euro Venture Capital

Der chinesische Uber-Konkurrent Didi Chuxing soll 4,02 Milliarden Euro weiteres Wagniskapital erhalten. Dies berichten chinesische Medien unter Bezugnahme auf Chuxing-Chef Lai Ho, der sich entsprechend geäußert haben soll.

Die Webseite von Didi Chuxing - xiaojukeji.com.

Mit dem weiteren Geld wächst der Cash-Bestand von Didi Chuxing auf angeblich 8,94 Milliarden Euro (10 Mrd. US-Dollar) an. Die 4,02 Milliarden Euro Venture Capital sollen die höchste Fremd-Kapitalspritze in der Geschichte des Alternativ-Taxianbieters Didi Chuxing sein.

Mit dem Zufluss an Fremdkapital sollen die Banken die Kreditlinie von Didi Chuxing auf 2,51 Mrd. Euro (2,8 Mrd. US-Dollar) ausgeweitet haben. Damit wachse die Bewertung von Didi Chuxing auf theoretisch 22,37 Mrd. Euro (25 Mrd. US-Dollar).

Erst kürzlich hatte der amerikanische Fahrdienstleister Uber bekannt gegeben, wonach er weitere 3,13 Mrd. Euro durch den Einstieg des saudi-arabischen Staatsfonds erhalten habe. Dies führte zu Spekulationen, wonach Uber nun bis zu 55,9 Mrd. Euro wert sein könne.

Neben Uber hatten Großkonzerne in weitere Fahrdienstleister-Apps investiert. So stieg der deutsche Volkswagen-Konzern beim israelischen Fahrdienstleister Gett aus Tel Aviv ein und zwar mit 268 Millionen Euro (300 Millionen US-Dollar).

Nach Angaben auf der Homepage von Gett ist das Taxi-Alternativunternehmen bislang allerdings lediglich in Israel, Russland, Großbritannien und den USA tätig. Fahrer von Gett sind selbstständig und müssen 10% Provision an Gett abdrücken. Wie das Unternehmen mit der überschaubaren Länder-Anzahl angeblich 500 Millionen US-Dollar (447 Millionen Euro) umsetzen möchte, wie spekuliert wird, sei unklar.

In Russland ist Gett bislang nach eigenen Angaben vor allem in Moskau, St. Petersburg, Nischni, Nowgorod und Nowosibirsk tätig. In Großbritannien wird London genannt, in den USA New York und in Israel Tel Aviv. Angeblich sei man schon heute in der Lage, so der israelische Fahrdienst-App-Anbieter Gett, dass man in Moskau und St. Petersburg im Schnitt nur 5 Minuten auf ein Gett-Taxi warten müsse, in London und New York sogar nur 4 Minuten, und in Israel (Tel Aviv) 3 Minuten.

Neben dem Volkswagen Konzern gab General Motors bekannt, wonach man in den vor allem in den USA expandierenden amerikanischen Fahrdienstleister Lyft 500 Millionen US-Dollar (447 Millionen Euro) investiere.

Analysten warnen davor, dass mit diesen hohen Mittelzuwendungen die nächste Internetblase entstehen könne. So wird zwar Uber von Analysten theoretisch auf einen Wert von bis zu 55,9 Milliarden Euro bewertet. Doch dem stehen hohe Verluste gegenüber und ein Umsatz, welcher in der Internetbranche auf maximal 750 Millionen US-Dollar (670 Millionen Euro) geschätzt wird.

„Auf der anderen Seite gibt es auch in Deutschland große erfolgreiche Internetunternehmen in Leipzig oder München, die um jeden Cent Wachstumskapital zu Zinsen in Höhe von bis zu 25% betteln müssen, da hier plötzlich Investoren bis hinter die 10. Null die Bilanzen analysieren und immer Gründe finden, warum ein Einstieg angeblich mit einem zu hohen Risiko verbunden sei“, erklärt der CEO eines der größten deutschen Internet-Unternehmens gegenüber netz-trends.de.

Ökonomen wie Max Wolff von Manhattan Venture Partners sehen wiederum generell hohe Investments in nicht börsennotierte Start-Ups kritisch. Er sagte, er befürchte, dass Start-Ups sich einem möglichen Börsengang (IPO) gerne entziehen oder diesen auf die lange Bank schöben, um möglichst noch eine weile nicht transparent agieren zu müssen.

Diese Taktik scheint bislang auch für Uber zu gelten. Zwar machen immer wieder Gerüchte die Runde, der US-Konzern Uber könne an die Börse streben. Doch konkrete Pläne wurden bislang der Öffentlichkeit nicht vorgelegt.

Vielmehr machte Uber-Grüner Travis Kalanick erst kürzlich eine große Gutwetter-Runde auch bei deutschen Journalisten, in welchem es ihm vor allem darum ging, gute Stimmung für Uber in Ländern wie Deutschland zu machen – wohl in der Hoffnung, dass irgendwann Uber Pop in der gesamten Europäischen Union (wieder) zugelassen wird.

Bislang ist Uber Pop in Deutschland oder Frankreich teils oder ganz von Gerichten untersagt worden. Als Grund nannten die Richter, dass eine Personenbeförderungs-Berechtigung den Fahrern von Uber fehle. Der chinesische Fahrdienstleister Didi Chuxing ist über die Webseite xiaojukeji.com erreichbar.

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