Bevölkerung: 93 Millionen Deutsche im Jahr 2050?

Noch nie hatte Deutschland so viele Zuwanderer wie 2015. Was die einen ablehnen, ist für anderen eine Chance. Eine Chance auf dauerhaftes Bevölkerungswachstum.

Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain
Schrumpft Deutschland oder wächst es?

Davon geht auch Hermann Simon, ein ehemaliger Universitäts-Dozent in einem aktuellen Beitrag für die Wochenzeitung DIE ZEIT aus. So schrieb er, er könne sich vorstellen, dass Deutschland bereits 2050 insgesamt 93 Millionen Menschen haben könnte. Das wäre ein Anstieg von über 10 Millionen Menschen gegenüber 2016.

Noch vor wenigen Jahren hatte es geheißen, Deutschland schrumpfe, werde immer älter, bekomme das Problem einer vergreisten, verkalken Gesellschaft. Und jetzt das?

Simon begründet seine Vermutung damit, wonach Anfang 2015 in Deutschland noch 81 Millionen Menschen lebten. Doch jetzt seien es bereits 700.000 mehr durch Zuzug vor allem von Flüchtlingen. Heißt: Deutschland habe längst die 82 Millionen Einwohner überschritten.

Mehr Menschen bedeutet mehr Konsum, aber auch mehr Konkurrenz für die Menschen auf dem Arbeitsplatz, um Wohnraum, um Wohlstand, um Bildung.

Allerdings ist nicht jeder so optimistisch, wie der ehemalige Uni-Dozent. So sehen das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, das Statistische Bundesamt und auch die Vereinten Nationen (UN) für Deutschland kein Bevölkerungswachstum.

Im Gegenteil: Diese gesellschaftlichen Einheiten gehen nach wie vor davon aus, dass die Bevölkerung Deutschlands schrumpfen werde. Dabei variieren die Zahlen zwischen minus drei bis minus 10 Millionen Menschen.

Dass Bevölkerungswachstum der Wirtschaft gut tun kann, zeigen die USA: Noch vor wenigen Jahren hatten die Vereinigten Staaten von Amerika 270 Millionen Einwohner. Heute, Dank eines aktiven Zuzugsprogramms, wozu auch eine jährliche Greencard-Lotterie gehört, verfügen die USA über 330 Millionen Menschen. Das sorgte vor allem für eines: Die USA waren und sind die stärkste Volkswirtschaft weltweit.

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