FBI: Hollywood Krankenhaus zahlt Tausende Euro nach Hack auf Krankenakten

Es ist der Supergau eines jeden Krankenhauses: In den USA wurden nun Tausende Krankenakten eines 434-Betten Krankenhauses – des Hollywood Presbyterian Medical Center - von Hackern digital entwendet.

Bild: pixabay.com /CC0 Public Domain
Niemand, der im Krankenhaus eine komplizierte Operation oder Behandlung hat, möchte darüber im Internet lesen. Das wissen auch kriminelle Hacker und erpressen Krankenhäuser.

Da Hollywood nun mal Hollywood ist, darf davon ausgegangen werden, dass unter den Krankenakten auch so manche eines Prominenten ist. Jedenfalls kam nach übereinstimmenden Berichten mehrere US-Medien das in Los Angeles liegende Krankenhaus nicht mehr an sein Computernetzwerk – so stark hatten sich die Hacker in das System kriminell hineingefräst.

Nach dem digitalen Einbruch beim Hollywood Presbyterian Medical Center erpressten die Kriminellen die Krankenhausführung damit, sie müsse Lösegeld bezahlen oder Tausende Krankenakten würden detailliert ins Internet gestellt werden.

Neben zu erwartenden Millionen Euro-Klagen der Opfer – der Kranken – stünde der irreparable Imageschaden für das Krankenhaus. Denn die Geheimhaltung von Krankheiten ist den Ärzten seit den Alten Griechen das höchste Gut. Nicht umsonst legen sie den Eid des Hippokrates ab. Mittlerweile ist die amerikanische Bundespolizei FBI involviert. Doch auch ihr blieb scheinbar letzten Endes nicht viel mehr übrig, als der Zahlung eines Lösegeldes zähneknirschend zuzustimmen.

Jedenfalls soll der Krankenhaus-CEO gesagt haben, die Zahlung eines Lösegeldes seit der beste Weg, um endlich den Datenschutz der Patienten wieder im Griff zu haben. Dies sei im besten Interesse des Krankenhauses und der Kranken.

Insgesamt soll das Hollywood Presbyterian Medical Center 40 Bitcoins als Lösegeld bezahlt haben, also umgerechnet die recht überschaubare Summe von 17.000 US-Dollar, beziehungsweise 15.336 Euro. Zum Opfer wurde das Krankenhaus Dank einer von den Hackern eingesetzten sogenannten Ransomware.

In den USA werden Angriffe durch Ransomware immer weiter verbreitet. Waren es 2013 nach Marktschätzungen noch 100.000, soll die Anzahl bis 2014 bereits auf 600.000 pro Monat angestiegen sein.

Das betroffene Hospital sagte, man habe erst am 5. Februar bemerkt, dass Hacker umfangreich Krankenakten stehlen würde, sagte CEO Allen Stefanek. Erst 10 Tage später sei es gelungen, das Computersystem des Krankenhauses, welches zur Verwaltung und Sicherung der Krankenakten genutzt wird, wieder voll in den Griff zu bekommen.

Das heißt: Erst ab diesem Zeitpunkt, konnte die Verschlüsselung der Festplatten und sonstigen Computersysteme aufgehoben werden. Ob das Lösegeld dabei behilflich war, scheint augenscheinlich.

Immer öfters verlangen Kriminelle, dass Lösegeld in der virtuellen Online-Währung Bitcoins bezahlt wird. Grund: Damit lassen sich die Spuren sehr schnell verwischen. Auch deshalb sin die Täter wesentlich schwieriger, wenn überhaupt, zu ermitteln. Dies räumte FBI Special Agent Thomas Grasso ein.

Das Hollywood Presbyterian Medical Center liegt im Stadtteil Los Feliz in Los Angeles. Es wurde 1924 gegründet und gehört seit 2004 zu einer Krankenhauskette in Südkorea und zwar dem CHA Medical Center.

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