Leipzig Mobil E-Auto in Leipzig laden, manchmal geht es doch

Unser Elektroauto-Testfahrer hat es endlich geschafft, diese Woche gelang es nach vier erfolglosen Versuchen endlich an einer der neu errichteten Ladestationen der LVB über die Stadtwerke Leipzig einen Tesla mit Strom zu tanken.

Netz-Trends.de
Leipzig Mobil - das erste mal erfolgreich E-Auto geladen am Leipziger Zoo, Ecke Straße Kickerlingsberg

Irgendwann musste das Aufladen ja mal klappen

Wir hatten die Hoffnung fast schon abgegeben, aber die Zeichen für ein erfolgreiches Laden standen gut. So war der vorletzte Ladeversuch vor dem am Ring vor dem Radisson Blu Hotel ja nur an einer fehlenden Büroklammer gescheitert und an der Ladesäule am Zoo, am Kickerlingsberg, hatten wir endlich Erfolg. Das Terminal zeigte zwar gerade einen Verbindungsfehler HTTP-Irgendwas an, aber das Laden liess sich dennoch starten. Einziger Kritikpunkt, wir konnten nur mit 16 Amper aufladen. Da schon lange 32 Amper aktueller Standard sind, und die Terminals erst letztes Jahr errichtet wurden, sollte man hier die volle Leistung erwarten können.

Leipzig Mobil seit Sommer 2015 am Start

Im letztem Sommer wurden in Leipzig unter der Federführung des Leipziger Oberbürgermeisters Burkhard Jung zahlreiche neue Ladeterminals im Rahmen des Projekts Leipzig Mobil errichtet. Mit diesem Projekt wollte Leipzig sein Engagement in Sachen Elektro-Mobilität unter Beweis stellen. Wie unser Testfahrer jedoch feststellte, war die Stadt Leipzig mit dem Projekt nicht gerade erfolgreich. Viele Terminals funktionieren nicht und bei den E-Auto-Besitzern machte sich nach der ersten Freude über die neuen Lademöglichkeiten schnell Frust breit. Diese Woche berichtet auch die LVZ in einem Artikel über massive Probleme beim Laden und einem offenen Brief, den mehr als 50 Unterzeichner an den Oberbürgermeister gesandt haben.

Große Probleme mit den Terminals der LVB

Die Terminals betreibt die LVB, deren häufiger Ausfall ist das größte Problem. Gegenüber der LVZ erklärte der Geschäftsführer der LVB, Ulf Middelberg, man habe auf „erfahrene Partner“ bei den Automaten gesetzt. Nach Netz-Trends vorliegenden Informationen aus einem Gespräch zwischen unserem Testfahrer und dem Projektverantwortlichen bei den Stadtwerken wissen wir jedoch, das die Terminal erhebliche Probleme im Winter mit Schmutzwasser haben. Das Wasser sammelt sich in den Displays und führt, wenn es gefriert zu den beobachteten Ausfällen. Wie kann so ein Fehler eigentlich einem „erfahrenen Partner“ unterlaufen und warum wurden die Display dann noch nicht ausgetauscht ?

Stadtwerke würden gerne mehr machen

Für die Stadtwerken ist dieses Gemeinschaftsprojekt mit der LVB sehr unglücklich, denn die Bedeutung des Themas Elektromobilität für die Zukunft ist hier sehr wohl angekommen. Vor ein paar Wochen erhielt deshalb unser Testfahrer auch einen Anruf von einem Verantwortlichen für das Projekt bei den Stadtwerken Leipzig. Die Geschäftsleitung der Stadtwerke Leipzig war auf unsere Artikel aufmerksam geworden und so hatte man kurzerhand die Log-Daten zu den Auflade-Versuchen unseres Testfahrers ausfindig gemacht. Unser Fahrer staunte dann auch nicht schlecht, als ihn die Stadtwerke kontaktieren. Zuerst erklärte man unserem Fahrer, dass diese Projekt unter der Federführung der LVB stattgefunden hat, und die Stadtwerke hier lediglich den Strom liefern. Von dem EU-Förderprojekt, mit dem Leipzig Mobil finanziert wurde, soll auch nur allein die LVB profitiert haben. Überhaupt war diese Förderprojekt eher ein Problem, denn man musste das ganze Projekt bewusst in diesem unfertigen Zustand abschliessen, da sonst die Fristen für die Zahlung der Förderung abgelaufen wären, erzählte man unserem Testfahrer.

Bürokratie in Leipzig arbeitet gegen den Fortschritt

Die Stadtwerke haben auch mit der Bürokratie in Leipzig zu kämpfen. So hatten wir auch die Lademöglichkeiten in den Parkhäusern des Leipziger Zoos kritisiert. Diese waren einfach abgesperrt. Grund dafür, laut Stadtwerke, war eine Sperrung durch den Sächsischen Brandschutzverordnenten. Ebenfalls kritisierte unser Fahrer den Einsatz von primitiven Schukosteckdosen. Ein Elektroauto wie der Tesla kann damit in einer Stunde gerade einmal 12 Kilometer auftanken. Laut dem haben hier die Stadtwerke aber mit unterschiedlichen Nutzerwünschen zu kämpfen. Einige wollen unbedingt diese Schukosteckdosen. Wir, die Netz-Trends-Redaktion fragen uns jedoch, welche Autos so sinnvoll an einer Schukosteckdose aufgeladen werden sollen. Solche primitiven Steckdosen von den Stadtwerken findet man zum Beispiel auch im Parkhaus in den Höfen am Brühl.

Alles wird besser

Die Stadtwerke Leipzig versicherten gegenüber unserem Testfahrer, dass die Stadtwerke auf jeden Fall bemüht sind, diese Probleme abzustellen. So werden die Nutzer auf der Webseiten der Stadtwerke auch stets über aktuelle Probleme und neue Fortschritte informiert. Auch die lange Zeit des Zusendens der Ladekarte, wie bei unserem Testfahrer, kann nur ein Ausnahmefall gewesen sein. In der Regel werden die Ladekarten, die man zum Laden an den E-Tank-Stationen benötigt, innerhalb von 2 bis 3 Werktagen zugestellt. Unser Fahrer musste auch zugestehen, dass er in der Vergangenheit schon zweimal erfolgreich geladen hatte. Einmal an der Neuen Messe und einmal vorm neuen Rathaus, das hatte man aus den Log-Daten der Stadtwerke in Leipzig entnehmen können. Es bleibt aber zu bemerken, dass diese Ladestationen, alte Stationen sind und nicht zum Projekt Leipzig Mobil gehören.

Gefällt mir
2