Streaming-Dienste 1989 World Tour: Konzertfilm von Taylor Swift exklusiv bei Apple Music

Im Sommer prangerte der Popstar Taylor Swift die Geschäftspraktiken von Apples Streaming-Service öffentlich an. Jetzt macht sie mit dem Tech-Giganten gemeinsame Sache. Ein Live-Mitschnitt ihrer "1989 World Tour" wird es vorerst nur für Apple Music-Abonnenten zu sehen geben.

Bild: iTunes/Apple
An prominenter Stelle wirbt iTunes für Taylor Swift.

Überraschender Sinneswandel bei Taylor Swift. Im Juni noch kritisierte der US-Popstar das kostenfreie 3-Monats-Abo von Apple Music, dessen Konzept zunächst vorsah, die Künstler in der Probephase nicht zu bezahlen. Apple änderte daraufhin seine Preispolitik und Taylor Swift ihre Meinung. Mittlerweile darf sich die Musikerin schon über den zweiten Exklusiv-Deal mit dem Milliardenkonzern freuen.

Teenie-Idol war enttäuscht von Apple

Vergessen sind anscheinend die Zeiten, in denen Taylor Swift den iPhone-Hersteller öffentlich tadelte: "Wir bitten Sie nicht um kostenlose iPhones. Bitte verlangen Sie von uns nicht, Ihnen unsere Musik ohne Gegenleistung zur Verfügung zu stellen", bemängelte die Künstlerin zum Start von Apple Music vor wenigen Monaten.

Nach dem Blogposting der Musikerin lenkte Apple rasch ein und versprach, die Plattenfirmen auch in der Probezeit fair zu entlohnen. Im Anschluss daran gab der US-Megastar sogar ihr jüngstes Album "1989" für Apples Streaming-Dienst frei. Eine absolute Besonderheit in der Branche. Bis heute müssen nämlich Spotify, Deezer & Co. auf das millionenfach verkaufte Album verzichten.

Swift-Apple-Story geht in die zweite Runde

Nun intensivieren Swift und Apple ihre gemeinsame Geschäftsbeziehung weiter. Ab heute gibt es nämlich den aktuellen Konzertfilm zur 1989 World Tour exklusiv auf Apple Music. Selbst Normalo-iTunes-Nutzer gucken in die Röhre. Denn: Ein Abonnent des Streaming-Dienstes wird zwingend vorausgesetzt, um Swifts Live-Auftritt zu sehen.

Für die Aufzeichnung aus dem AZN Stadion in Sydney zeigte sich der bekannte Musikvideoregisseur Jonas Akerlund verantwortlich. Die erst kürzlich abgeschlossene Welttournee zum Album 1989 war für Swift ein voller Erfolg. Aktuellen Berichten zufolge soll die Musikerin allein über den Ticketverkauf mehr als 240 Millionen US-Dollar eingenommen haben.

Spotify weiterhin Marktführer

Mit dem Exklusiv-Deal dürfte Apple wieder einige Abonnenten hinzugewinnen. Im Oktober meldete Apple-Chef Tim Cook 6,5 Millionen zahlende Nutzer – zu wenig, um als Marktführer durchzugehen. Der Klassen-Primus unter den Streaming-Diensten ist nach wir vor Spotify. Der schwedische Anbieter berichtete im Juni von etwa 20 Millionen zahlenden Abonnenten.

Im Gegensatz zu Apple bietet Spotify zudem eine kostenlose werbefinanzierte Version an, die von weiteren 55 Millionen Hörern genutzt wird. Ob Apple letztendlich mit solchen Exklusiv-Deals neue Marktanteile gewinnen kann, muss die Zukunft zeigen. Der größte Profiteur steht aber schon längst fest: das Bankkonto der ehemaligen Streaming-Gegnerin Taylor Swift.

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