McDonald's Schnellimbiss-Mitarbeiter streiken in USA für 15 Dollar Mindestlohn pro Stunde

Während in Deutschland der Mindestlohn seit 1. Januar 2015 bei 8,50 Euro liegt und in den USA in vielen Städten – so in San Francisco – auf einem ähnlichen Niveau, nämlich bei 10 US-Dollar, beziehungsweise 9,35 Euro, streiken nun ausgerechnet Mitarbeiter von amerikanischen Imbissketten für noch höhere Mindestlöhne:

Bild: pixabay.com / sharkman
In den USA möchten Arbeiter von Imbiss-Ketten mindestens 14 Euro in der Stunde verdienen.

15 Dollar pro Stunde wollen sie, also 120 Dollar am Tag (112,22 Euro) oder 600 Dollar in der Woche (561,12 Euro), beziehungsweise 2.400 Dollar im Monat (2.244 Euro). Derzeit verdiene sie in einer Autozuliefer-Fabrik in Selma, Alabama, 12 Dollar pro Stunde (11,22 Euro), zitiert die Huftington Post Letasha Irby. Deshalb wolle auch sie sich an diesem Dienstag auf den Weg in das Örtchen Tuscaloosa machen, um dort gemeinsam mit Mitarbeitern von Fast-Food-Ketten wie McDonalds, Burger King oder Pizza Hut, für einen Mindesttageslohn von 120 Dollar zu streiken, also 15 Dollar die Stunde (14,03 Euro).

In bis zu 500 amerikanischen Städten, sagen die Organisatoren, sollen an diesem Dienstag Arbeiter mit ähnlichen Forderungen auf die Straße gegangen sein.

Fest steht: Amerikanische Gewerkschaften wie die "Service Employees International Union" (SEIU) oder die "Communications Workers of America" unterstützten den Kampf für einen höheren Mindestlohn in den USA und zwar schon seit 2012. Dabei sind nicht nur Fast-Food-Mitarbeiter am Dienstag in den kurzfristigen Streik getreten, sondern auch Call-Center-Mitarbeiter, beispielsweise von T-Mobile.

Doch ob gerade kleinere Filialen es sich leisten können, für einen einzigen Mitarbeiter, der Pommes und Cola in einer Schnellimbiss-Kette verkauft, schon 120 Dollar am Tag zu bezahlen, ist nicht klar. Eine durchschnittliche Filiale von McDonalds dürfte am Tag leicht um die 10 Mitarbeiter in einer kleinen deutschen Stadt beschäftigen. Das bedeutet: Man müsste täglich bereits um die 1200 US-Dollar, beziehungsweise 1122 Euro Personalkosten ausgeben, um den Forderungen der amerikanischen Arbeiter gerecht werden zu können.

Dass die Arbeitskämpfe für einen noch höheren Mindestlohn in den USA immer buntere Blüten treiben, liegt an der zunehmenden Medien-Berichterstattung. Denn anfangs hatte lediglich ein Mitarbeiter eines Schnellrestaurants in New York City gestreikt, doch von Woche zu Woche scheinen es mehr zu werden – in immer zahlreicheren Städten quer durch die USA. Es ist also längst eine Kampagne, die im Jahr 2014 schon einmal in 270 US-Städten durchgeführt wurde. Der Vorwurf der Organisatoren lautet vor allem an die großen Fast Food-Ketten: sie bezahlten Armutslöhne.

Der in den gesamten USA gesetzlich festgeschriebene Mindestlohn für alle Arbeitnehmer liegt derzeit bei 7,25 US-Dollar, also 6,78 Euro und ist damit deutlich niedriger als der in Deutschland geltende (8,50). Doch wird der in den Vereinigten Staaten von Amerika geltende Mindestlohn in zahlreichen US-Städten und Kommunen auf Grund eigener lokaler Regelungen deutlich übertroffen und liegt im Schnitt bei 10 Dollar (9,35 Euro).

Bislang hat sich auf politischer Seite lediglich New Yorks Governor Andrew Cuomo vor die Forderung eines 15-Dollar Mindestlohnes pro Stunde – also 14-Euro Mindestlohns - in New York City gestellt. Er sagte, dieser solle ab 2018 gelten und ab 2021 im gesamten US-Staat New York.

Zum Vergleich: In der Dominikanischen Republik - einem bei Amerikanern und Deutschen beliebten Urlaubsziel vor allem im November oder Dezember - verdienen Arbeiter, die am Strand im Auftrag des Staates vor Urlaubs-Resorts, wie dem Melia Hotel, Algen weg rächen, rund 40 Euro im Monat. Securitys, die vor den Urlaubsholtels des Nachts in einer 12-Stunden-Schicht am Strand bei Wind und Regen Wache schieben, kommen im Schnitt auf 220 US-Dollar Monatslohn - also rund 206 Euro im Monat oder 0,76 Cent pro Stunde. Hinzu kommt: In der Dominikanischen Republik müssen die meisten Menschen sechs Tage die Woche arbeiten und nicht fünf wie in Deutschland.

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