Justiz Täuscht AT&T Kunden? FCC will 100 Mio. Dollar Strafe wegen Internet-Verlangsamung

Die amerikanische Wettbewerbsbehörde "Federal Communications Commission" (FCC) hat nun eine 100 Millionen US-Dollar Strafe gegen den Telekommunikations-Konzern AT & T (AT&T Inc.) ausgesprochen. Die FCC ist am ehesten mit dem deutschen Bundeskartellamt in Bonn vergleichbar.

Veräppelt AT&T seine Kunden?

Als Grund für die 100 Millionen Dollar Strafe ( 88,19 Millionen Euro) gibt die Federal Communications Commission an, wonach AT & T künstlich für bestimmte Kunden das Internet verlangsamt habe, also die übertragene Datengeschwindigkeit. Doch sei ein solches Verhalten illegal. Die Federal Communications Commission behauptet, wonach sie Belege hierfür habe.

Derweil versucht sich das amerikanische Telekommunikations-Konglomerat AT & T mit Verteidigungs-Reden. So sagte ein Sprecher des beschuldigten Mega-Konzerns, wonach man die FCC-Vorwürfe "energisch" bestreite. Man sei "völlig transparent" und könne "in vielfältiger Weise" den Vorwürfen der FCC entgegentreten.

Doch ob sich AT & T so einfach wird aus der Affäre schleichen wird können, ist unklar. Denn letztlich geht es der FCC um den harten Vorwurf der Irreführung von Kunden. Juristen könnten sogar einen Betrug sehen, wenn Telekommunikationskonzerne vorsätzlich die Datengeschwindigkeit drosseln, um selber Geld zu sparen, dem Kunden aber eine Höchstgeschwindigkeits-Leitung im Marketing vorgegaukelt wird.

Konkret stört die FCC, wonach AT&T Kunden ein unlimitiertes Datenvolumen beworben habe, jedoch nicht ausreichend deutlich gemacht habe, dass die Übertragungsgeschwindigkeit bei erreichen einer gewissen Grenze einfach zurückgefahren wird. Die FCC sagt, wonach solche Tarife nicht als "unlimitiert" (Flatrate) beworben werden dürften.

Entsprechend kontert FCC Chairman Tom Wheeler: "Die Verbraucher verdienen es zu bekommen, wofür sie bezahlen." Weiter erläuterte Wheeler: "Breitband-Anbieter müssen im Voraus und transparent über die von ihnen angeblich erbrachten Leistungen informieren." Zudem werde die "FCC nicht tatenlos zusehen, während die Verbraucher durch irreführende Marketingmaterialien und mangelnde Offenbarung getäuscht werden".

Angesichts der FCC-Vorwürfe gingen nun die Aktienwerte der AT&T Inc. leicht hinunter und liegen bei 30,63 Euro (34,73 Dollar; -0,20%). Der Börsenwert des US-Konzerns liegt nach wie vor auf einem sehr hohen Level. So beträgt die aktuelle Marktkapitalisierung 158,78 Milliarden Euro (180,04 Milliarden Dollar).

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