"Uber" für Trucker: Cargomatic App für LKW-Fahrer

In den USA konnte die App Cargomatic bereits rund 11 Millionen US-Dollar Venture Capital eintreiben. Das berichtet nun die in den USA national verbreitete Tageszeitung "USA Today" (Auflage: Circa 2 Millionen täglich) in seinem Finanzteil (Ausgabe vom 26. Mai 2015, Seite 5 A). Einer der Investoren sei Volvo über seinen Fonds Volvo Group Venture Capital.

So bewirbt Cargomatic seine LKW-App.

Was der amerikanische App-Anbieter für alternative private Fahrdienste Uber kann, geht jetzt auch für LKWs.

So sagte Jonas Landstrom von Volvo Group Venture Capital, wonach man mit Cargomatic erst in den Anfängen stecke, aber man sei guter Zuversicht. Das Prinzip der LKW-App: Cargomatic verändere das lokale LKW- und Transportgeschäft. Dabei verbinde man LKW-Fahrer mit Auftraggebern oder LKW-Firmen, die noch Platz in ihren Trucks, also Lastkraftwagen haben.

Cargomatic wurde von dem amerikanischen Lkw-Unternehmer Jonathan Kessler gemeinsam mit Brett Parker gegründet. Kessler, der auch als CEO von Cargomatic fungiert, sagte gegenüber USA Today, wonach der durchschnittliche LKW-Unternehmer in den USA nur 50% Auslastung habe. Mit Apps wie von Cargomatic könnten LKW-Fahrer – vor allem LKW-Fahrer oder Kleinbetriebe – ihre Auslastung auf durchschnittlich gut 75% steigern.

Bereits 700 LKW-Fahrer haben sich nach Aussagen von Kessler der Cargomatic App in den USA angeschlossen. Sie bieten ihre LKW-Fahrdienste zwischen 500 und 2500 US-Dollar an. Wie in Deutschland, ist auch in den USA das Logistik-Geschäft mit LKWs zwar ein hart umkämpfter Markt, wird aber alleine in den USA auf rund 70 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz geschätzt.

Trotz der bisherigen Erfolge von Cargomatic bleiben LKW-Fahrerverbände bislang eher skeptisch. So zitiert USA Today beispielsweise Weston LeBar, den Exekutiv Director der amerikanischen "Harbor Trucking Association" mit den Worten, wonach er bislang niemanden seiner 6000 an den LKW-Verband angeschlossenen Trucker kenne, welche Cargomatic nutzten. Angeblich, so Le Bar, seien viele Fahrer skeptisch, ob eine App wie Cargomatic tatsächlich neue Kundschaft an Land ziehen könne.

Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in den USA viele Trucker, also LKW-Fahrer, welche auf eigene Faust ihre Dienste im eigenen Truck als Trucker-Fahrer anbieten. Dabei sind die Investitionen durchaus hoch. So kostet ein Truck in den USA im Schnitt um die 150.000 Dollar. Alleine eine Tankfüllung schlägt bei einem großen Truck mit bis zu 1000 US-Dollar in die Kasse.


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