Diven-Schlacht? Barack Obama auf Twitter als POTUS mit 1,6 Mio. Followern

Zur Begrüßung von Obama auf Twitter gab es einen öffentlichen kleinen Schlagabtausch mit dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton. Clinton gehört wie Obama der politischen Partei der "Demokraten" an.

Oh je, schafft er das: Künftig werden sich weltweit Tausende darum bemühne, mit dem US-Präsidenten befreundet zu sein. Politische Verwicklungen sind da vorprogrammiert.

Jetzt ist auch US-Präsident Barack Obama (Kürzel: BO) auf dem US-Social Media Kanal Twitter und zwar als POTUS.

Barack Obama ist auf Twitter unter "President Obama" präsent. Sein erster Tweet lautete:

"Hallo, es ist der Barack Twitter!. Wirklich! Sechs Jahre hat es gedauert und nun, endlich, habe ich mein eigenes Konto."

Als Foto für Twitter wählte der amerikanische Präsident mit seinem Team eine Darstellung, welche ihn zwischen zwei Fahnen zeigt. Die eine ist die US-Flagge. Die andere Flagge ist eine, welche an den 50. Jahrestag der Schlacht von Montgomery erinnert, in welcher die Amerikaner ihre Unabhängigkeit vom kolonialistisch agierenden Großbritannien symbolisch feiern.

Aus der Washingtoner Regierungszentrale, dem als "Weißen Haus" gerne umschriebenen Amtssitz des US-Präsidenten, heißt es, wonach man angesichts des Twitter-Accounts des US-Präsidenten zeige, wie US-Präsident Obama in einer "neuen Art und Weise dem Land dienen" werde und zwar "direkt im Austausch mit dem amerikanischen Volk". Barack Obama bestätigte, wonach die Tweets angeblich künftig "ausschließlich von ihm" kämen. Doch zeigen die aktuellen Statistiken bereits die Grenzen seines idealistischen Ansatzes.

So verfügt Obama zwar bereits am Dienstag um 9:23 Uhr 1,6 Millionen Follower, doch folgt er selber nur 65 Personen - was auch schon recht umfangreich Arbeit bedeutet. Denn wenn Obama wirklich jeden der 65 Personen, welchen er folgt, persönlich akzeptiert hat, dürfte schon bald Twitter zu einem modernen Hofstaat verkommen:

Hat der Präsident der USA mal vergessen, einen hochstehenden Minister aus einem anderem Land auf Twitter als Person zu akzeptieren, welcher er folgen möchte, könnten daraus weltweite politische Verwicklungen folgen. Ganz nach dem Motto: Warum hat der arrogante Typ mich nicht auf Twitter akzeptiert? Umgekehrt könnte Obama auch in Ungnade Gefallene einfach öffentlichkeitswirksam auf Twitter aus der Freundes-Liste streichen oder einen kritischen Tweet einach unbeantwortet lassen.

POTUS auf Twitter als Erbhof zur digitalen Symbolisierung der digitalen US-Weltherrschaft?

Interessant ist das Modell, welches der Regierungschef gewählt hat. So läuft der Twitter-Account offiziell unter dem Kürzel POTUS, was eine Abkürzung für Presidents of the United States ist (siehe auch: potus.com). Das bedeutet nichts anderes, als dass der Twitter-Account künftig - sofern die Nachfolger von Obama das möchten - von President zu President übergeben werden könnte. Das zeigt aber gleichzeitig mehr als nur ein bisschen Social Media spielen:

Es dokumentiert für alle Welt sichtbar, welchen Stellenwert die US-Regierung dem Internet gibt: den höchsten. Die USA begreifen das Internet als das Mittel, die Welt digital zu beherrschen - durch eine totale Kontrolle aller Bereiche - des E-Commerces (Amazon, Google Products), der Reisebuchungen (Priceline, Expedia), der Internetsuche (Google), der Handys (Google Android, Apple iOS), der Software (Microsoft, Oracle, Intel), des Fernsehens (YouTube), der Finanzvermittlung (Google Compare) und eben des Social Medias (Facebook, WhatsApp, Instagram, Twitter).

Auf den ersten Tweet des POTUS frage jedenfalls Ex-Präsident Bill Clinton: "Welcome to @Twitter, @POTUS! One question: Does that username stay with the office? #askingforafriend" (übersetzt: POTUS eine Frage: Bleibt der Nutzername im Präsidenten-Office?)

Dem antwortete Barack Obama unter President Obama ✔@POTUS: "Good question, @billclinton. The handle comes with the house. Know anyone interested in @FLOTUS?" (übersetzt: Gute Frage: Das kommt wohl darauf an, wer im Haus ist. Hat jemand Interesse an FLOTUS?).

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