Schlammschlacht Uber zeigt bei Nokia HERE Maps den 3 Mrd. Dollar Bieter-Stinkefinger BMW, Mercedes-Benz, Audi

Der App-Fahrdienstleister für private Passagiere in privaten Fahrzeugen zeigt jetzt den deutschen Automobilkonzernen, einem Bieterkonsortium um BMW, Mercedes und Audi den langen Bieter-Stinkefinger.

Geld regiert manchmal die Welt. Das scheint sich auch der umstrittene amerikanische Taxi-Alternativanbieter Uber zu sagen.

Statt gebotener (und realistischer) Preisangebote von bisher rund 600 Millionen Euro treibt Uber – wohl auch aus Aggression gerade gegen Deutschland, jenem Markt, der dem US-App-Anbieter die meisten Schwierigkeiten bei Fahrlizenzen macht, den Ami-Bieter-Stinkefinger. Das Angebot für Nokia Oyj's HERE Kartendienst soll bei gewaltigen 3 Milliarden US-Dollar liegen.

Nokia HERE gilt als bislang beste Alternative zu Google Maps, jenem Monopol-Kartendienst des amerikanischen gleichnamigen Superkonzerns. Doch mit Google Maps wollen die deutschen Automobilkonzerne sich offensichtlich nicht noch einen weiteren Mühlstein ans Bein hängen, welcher ihnen die digitale Zukunft zu einem Gang nach Canossa macht – nämlich jährlich in die USA, um neueste Preisverhandlungen mit der Google Inc. rund um Google Maps Lizenzen führen zu müssen.

Denn für eines ist die Google Inc. berühmt und damit wurde sie einer der reichsten Konzerne weltweit: Für Preistreiberei. In Deutschland bezahlen mittlerweile E-Commerce-Unternehmen mit teils unter 500 Millionen Euro Jahresumsatz bis zu 150 Millionen Euro jährliche Werbegelder an Google. Grund: Damit wollen (und müssen) sie sich in Googles Anzeigenbörse "Google Adwords" einen der besten Plätze oben in den Google-Suchanfragen-Treffern sichern.

Problem: Nach Branchen-Berichten, welche netz-trends.de vorliegen, ließen sich aber immer öfters für Google-Kunden die enormen Ausgaben für Werbung in Google kaum mehr refinanzieren. Doch wer nicht mitmacht, kommt in Google faktisch kaum vor. Bis zu 80% und mehr der Umsätze hängen davon ab, dass man bei Google gefunden wird und vor allem möglichst weit oben – eben da, wo die Google Anzeigen "Google Adwords" platziert werden.

Hinzu kommen unfaire und den Wettbewerb komplett verzerrende neuere Google-Geschäftsfelder, wie Google Shopping. Hier nimmt sich Google eine solch prominente Platzierung eigener Google-Geschäftsbereiche heraus, dass die konkurrierenden an Google Andwords Anzeigenbörse bezahlenden Kunden erheblich ins Nachsehen kommen.

Grund: Mit Angeboten wie Google Shopping lenkt die Google Inc. im E-Commerce-Markt die Nutzerströme mal wieder auf seine Produkte um. Auch deshalb hatte die Regierung der Europäischen Union, die EU-Kommission, kürzlich ein offizielles Kartellverfahren gegen die Google Inc. in die Wege geleitet.

Es geht für BMW, Audi und Mercedes-Benz um alles: die digitale Zukunft

Insofern ist der Nokia Kartendiest Here mehr als nur irgendeine Alternative, ein nice to have für Mercedes-Benz, Audi und BMW. Es geht ums Ganze, um alles. Denn sowohl Google bastelt an einem eigenen selbstfahrenden Auto – seit bald acht Jahren – an dem Google Car. Parallel kommt Google’s US-Bruder, die Apple Inc., und will ebenfalls nach Branchengerüchten ein eigenes Auto bauen: Den Apple Car, den iCar.

Eines ist dabei auch klar: Ob Google oder Apple – die Digitalriesen wollen Autos, welche selbstfahrend sind und dabei auf hervorragende Karten angewiesen sein werden – eben auf solche wie Google Maps oder Nokias Here. Denn autonome Autos leben davon, dass sie über Sensoren und Kameras sich ihren Weg über Straßen und Wege suchen. Automobilkonzerne, welche keine entsprechenden digitalen Karten haben, können faktisch nichts Nachhaltiges anbieten.

Dass Uber angeblich 3 Milliarden US-Dollar für Nokia Here bietet, diese Meldung brachte nun als eines der ersten Medien die in der Regel gut informierte New York Times.

Neben Mercedes-Benz, Audi und BMW soll auch die chinesische Suchmaschine Baidu zu den Bietern rund um Nokia Here gehören. Derzeit gehen Marktbeobachter davon aus, dass Ende Mai von Nokia in Finnland bekannt gegeben wird, wer den Zuschlag für Here Maps erhält.


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