Taxi-Konkurrent Uber bezahlt Personenbeförderungsschein, will Legalität der Fahrer


Bild: nt
In Deutschland sagt man gerne, Taxis genössen die eingebaute Vorfahrt. Entsprechen heftig war die Reaktion, als erstmals ein ernsthafter Konkurrent an den Speck mit dem Passagier-Geschäft wollte: Uber. Hier Taxis prominent und schick aufgestellt direkt am Hamburger Hauptbahnhof.

Der amerikanische App-Anbieter Uber möchte Fahrern in Deutschland angeblich den Personenbeförderungsschein bezahlen, damit diese entsprechend der deutschen gesetzlichen Auflagen legal über die Uber App vermittelte Fahrten von Personen durchführen dürfen. Dies berichten mehrere Medien unter Bezugnahme auf die Meldung einer Nachrichtenagentur.

Mit Personenbeförderungsscheinen könnte Uber endlich die Schlagzeilen hinter sich lassen, man agiere mit der Vermittlung von Fahrdiensten in Deutschland illegal. Bereits in einigen Monaten wolle Uber, heißt es, mit seinem neuen Fahrdienst in Deutschland starten und vollumfänglich den deutschen Gesetzen entsprechen.

Vor kurzem entschied das Landgericht Frankfurt – auch auf massiven Druck der Taxilobbyisten in Deutschland – wonach Uber seinen Fahrdienst Uber Pop in ganz Deutschland nicht mehr anbieten dürfe. Ausnahmen gebe es für Uber Pop nur, wenn Uber als Uber Taxi auftrete und zu solch günstigen Konditionen fahre, dass es sich letztlich nicht mehr rentiere. Das bedeutet Fahrpreise, welche auf das Betriebskostenniveau von 35 Cent pro Kilometer reduziert werden. Solche Angebote wären für Uber in Deutschland rechtlich zulässig.

Bereits jetzt fahren aber für Uber Fahrer – vor allem Taxifahrer – die über einen Personenbeförderungsschein verfügen (siehe netz-trends.de-Bericht vom Februar). Der für Deutschland zuständige Uber-Manager Fabien Nestmann hatte gegenüber dem deutschen Wochenmagazin "Wirtschaftswoche" erklärt, wonach für Uber bereits 1600 Fahrer unter Vertrag seien. Angeblich hätten sich bereits 14000 Fahrer bei Uber Deutschland beworben.

Wenn die Taxi-Alternative Uber, die bereits in Hamburg, Berlin, München oder Frankfurt am Start ist, nun tatsächlich die Kosten für einen Personenbeförderungsschein übernimmt, dürften für Uber so sehr schnell deutlich mehr Fahrer unterwegs sein, als bislang. Bekannt ist, dass beispielsweise in Berlin Taxifahrer, die für Uber fahren, begeistert darüber sind, dass sie viele zusätzlichen Fahrgäste – besonders Touristen – über Uber vermittelt bekommen hatten.

Wer einen Personenbeförderungsschein in Deutschland möchte, der muss die wichtige Prüfung vor den örtlichen Industrie- und Handelskammern bestehen, ehe er oder sie eine Lizenz als Taxifahrer, beziehungsweise Mietwagenunternehmer erhalten kann. Doch trotz des neuen Vorstoßes von Uber scheint es nicht überall so positiv zu laufen. So gibt es Berichte, wonach Uber im niederländischen Amsterdam angeblich eine polizeiliche Razzia über sich habe ergehen lassen müssen.

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