Uber Expansions-Stopp wegen hochpreisigem Taxi-Monopol in Deutschland

Gleichzeitig wurde bekannt, wonach Uber mit einem Datenproblem kämpfe. Angeblich seien bei einem Hackerangriff in die Uber-Datenbank bis zu 50.000 Namen und Lizenznummern von Uber-Fahrern gestohlen worden.

Der weltweit erfolgreiche, wenn auch umstrittene Fahrer-Service Uber stellt vorerst seine Expansion in Deutschland auf Grund des wettbewerbsschädigenden Taxi-Monopols in Deutschland ein. Obwohl Taxifahren weltweit nirgends so teuer ist, wie in Deutschland, erlauben die deutschen Behörden und Gerichte keinen stärkeren Wettbewerb durch Alternativ-Anbieter wie Uber.

Der Vorgang datiert allerdings bald ein Jahr zurück - auf den Mai 2014. Warum das aus San Francisco stammende Unternehmen Uber die Öffentlichkeit nicht bereits früher informiert hat, ist nicht bekannt.

Uber, ein auch in Deutschland (unter anderem in Berlin, München, Frankfurt) aktiver Fahrer-Service teilte am Freitag mit, wonach man die Uber Fahrer bereits informiert habe, dass man es möglicherweise mit einem umfangreichen Datenmissbrauch zu tun habe.

Weiter sagte Uber, wonach man Maßnahmen getroffen habe, um einen Datendiebstahl künftig besser zu vermeiden. Hierzu gehöre auch, dass man allen betroffenen Fahrern eine einjährige Mitgliedschaft in dem Experian ProtectMyID angeboten habe. Unter Experian ProtectMyID handelt es sich um einen Benachrichtigungsdienst, der einem mitteilt, sollten persönliche Daten gestohlen und missbräuchlich verwendet werden. Zusätzlich habe Uber die Datenbank-Protokolle deutlich erhöht, um Daten-Diebstähle besser verhindern zu können.

Auch wenn die Anzahl von bis zu 50.000 gestohlener Datensätze hoch anmutet, so sagte Uber, dass es sich nur um einen geringen Prozentsatz aller weltweit in über 270 Städten aktiven Uber-Fahrer handele.

Neben Uber waren in den vergangenen Monaten mehrere große Firmen von Datenbank-Diebstählen durch Hacker betroffen. Weltweit bekannt wurde ein Hackerangriff auf Tausende E-Mails von Sony Pictures Entertainment. Hinzu kommen Datenangriffe auf die Einzelhandels-Ketten Home Depot (56 Millionen Kreditkarten-Daten) und Target (110 Millionen Datensätze betroffen), ebenso den Krankenversicherer insurerAnthem.

Auch wenn Medien nach einem Hackerangriff gerne und schnell von einem Datenskandal reden: In nicht wenigen Fällen sind die Datendiebstähle nicht primär auf Grund von Schlamperei der Datenbank-Angestellten passiert, sondern auf Grund von massiver krimineller Energie der Angreifer. Hinzu kommt: Ein Datendiebstahl ist oftmals kaum nachweisbar.

Nur über eine umfangreiche forensische Untersuchung – welche das betroffene Unternehmen leicht bis zu 500.000 Euro kostet - können Versuche unternommen werden, nach Hacker-Hinweisen mögliche Spuren eines Datendiebstahls zu finden. Doch nicht selten teilen die untersuchenden Forensik-Unternehmen im Abschluss-Bericht mit, wonach es einen Datendiebstahl gegeben haben könne, man dieses aber nicht mit absoluter Sicherheit sagen könne.

Uber stoppt Expansion in Deutschland

Parallel zu dem aktuellen Datenproblem schreibt die deutsche Wirtschaftswoche, wonach Uber zunächst seine Expansion in Deutschland stoppen wolle. Als Grund wird die zu strenge Regulierung von Fahrservices in Deutschland angegeben. Hier sein eine nachhaltige Unternehmens-Tätigkeit deshalb eher schwierig.

Bislang darf Uber in deutschen Städten in der Regel maximal 35 Cent je Kilometer verlangen. Das führt dazu, dass beispielsweise eine Uber-Fahrt in Berlin statt 20 Euro mit dem Taxi nur 15 Euro mit Uber Taxi kostet.

Letztlich sorgt das Taxi-Monopol in Deutschland dafür, dass die Fahrpreise zum Nachteil des Wettbewerbs und zum Nachteil günstiger Fahrdienste in Deutschland künstlich nach oben getrieben werden - seit Jahren. So kommt es, dass Taxifahrern in Deutschland teurer ist als in New York City.

Über Fahrservices

Uber wurde von dem Kanadier Garrett M. Camp gemeinsam mit dem Amerikaner Travis Kalanick im Jahr 2009 gegründet. Uber basiert im Wesentlichen auf einer App, über welche man sich einen Fahrdienst bestellt. Dabei gibt es unterschiedlichste Versionen: Im Falle von Uber Taxi können beispielsweise in Berlin Verbraucher ein Taxi zu günstigeren Konditionen bestellen. Dann gibt es noch den etwas teureren Chauffeur-Service von Uber Black. Hier kommt eine schwarze Limousine und bietet Fahrdienste an. Das Motto lautet dabe: "Dein Privat-Chauffeur auf Bestellung. Du wirst nach ein paar Minuten in einer Limousine abgeholt."

Uber SUV ist ebenfalls ein privater Fahrservice von Uber. Hier ist das Auto in der Regel auch schwarz, aber eben etwas größer und geräumiger. Das Motto lautet hier: "Wenn Du mal ein bisschen mehr Platz brauchst. Platz mit Stil für bis zu sechs Personen." Das teuerste und luxuriöseste Angebot lautet Uber Lux. Hier heißt das Motto. "Die edelsten Fahrzeuge zum passenden Preis."

Bei Uber Lux kommt der private Fahrer in eher teuren Automobilen – beispielsweise von Mercedes-Benz. Auch hier ist die Limousine in der Regel in schwarzer Farbe gehalten. Wie Uber Taxi ist auch Uber X ein eher günstiger privater Fahrservice von Uber. Uber schreibt darüber: "Die Option für den täglichen Gebrauch. Besser, schneller und günstiger."

Den Uber-Fahrerservice umschreibt das US-Unternehmen wie folgt: "Uber revolutioniert die Mobilität und birgt mehr Möglichkeiten für jeden. Uber verbindet durch seine Apps Fahrer und Fahrgäste, verbessert die Verkehrsinfrastruktur in Städten, erweitert das Angebot für alle und eröffnet Fahrern neue Geschäftsmodelle. Seit unserer Gründung 2009 in San Francisco haben wir weltweit 70 weitere Städte erobert und Menschen dort neue Möglichkeiten eröffnet, um besser und schneller voranzukommen."

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