Vergesst Android, iOS: Ubuntu Smartphone mit offenem Betriebssystem von BQ

Es ist das erste Smartphone mit offenem Betriebssystem, hergestellt vom spanischen Handy-Produzenten BQ. Doch wer Ubuntu nutzt, der muss sich bei der Handynutzung zumindest etwas umgewöhnen.

Bild: ubuntu.com
Das neue Ubuntu Handy mit offenem Betriebssystem: So bewirbt Ubuntu den neuesten Wurf, der gemeinsam mit BQ verwirklicht wurde.

Jetzt ist es so weit: Wenn ihr euch einmal eine neue Smartwatch jenseits von Apples superteurem iPhone oder Samsungs Galaxy kaufen wollt, könnte vielleicht die Aquaris E4.5 Ubuntu Edition etwas für euch sein.

Mit dem BQ Aquaris E4.5 Ubuntu Edition bringt der Handy-Hersteller ein Smartphone in die Regale des Handels, welche sich komplett auf die Linuxvariante für mobile Betriebssysteme, Ubuntu, stützt. Linux ist seit über 20 Jahren am Markt – wollte erst Microsofts Monopol beim Computer-Betriebssystem Windows kippen, jetzt scheint der Angriff auf Google Android und Apple iOS zu folgen.

Doch sind die Ziele eher vom großen Wurf: So wird Google Android bereits von über 1 Milliarde Menschen weltweit genutzt. Der nächste Stepp ist für die Google Inc. die 2 Milliarden-Grenze zu knacken.

Fakt ist: Das Ubuntu Handy bietet eine klasse Hardware: 4,5 Zoll, acht Gigabyte Speicher (GB), ein GB Arbeitsspeicher, Vierkernprozessor von MediaTek und zwei Kameras mit jeweils fünf und acht Megapixel.

Damit kann gesagt werden: das BQ Aquaris E4.5 Ubuntu Handy ist im Mittelfeld der Smartphones angesiedelt.

Weitere technische Details: Datenfunk nur per UMTS mit HSPA+-Tempo. Leider wird derzeit noch das schnellere LTE-Internet nicht unterstützt. Doch: Bis vor einem Jahr krähte auch kein Hahn nach LTE-Internet. Hinzu kommt: Häufig ist die versprochene LTE-Geschwindigkeit auch mehr in der Theorie erreichbar, als in jedem Winkel Deutschlands. Heißt: LTE ist nice to have, aber muss nicht sein (da oftmals teurer).

Gut ist, dass das neue Ubuntu Handy zwei Simkarten zulässt – beispielsweise die private und jene des Jobs. Natürlich werden die Nachrichten oder Anrufe, die dann unter der jeweiligen Sim-Karte eintreffen, bei Wunsch umgeleitet.

Relativ neu ist, dass Ubuntu mit seinem offenen Betriebssystem versucht, weg von den klassischen Apps zu gehen, hin zu sogenannten Scopes (Ubuntu Scopes), die eigentlich das gleiche können sollen, wie Apps, nur eben anders lauten. Dennoch dürfte das bislang noch ein erheblicher Nachteil sein – zumindest für App-Fetischisten, die in ihrem Urlaub auf Mallorca per GPS sofort wissen wollen, wo das nächste potentielle Date ist oder wann in Berlin die nächste U-Bahn fährt. Um dieses Manko zu überbrücken, ist wohl die Entwicklerszene aufgerufen, Ubuntu nach besten Kräften zu unterstützen.

Jane Silber, CEO von Canonical, sagte: "Der Start der ersten Ubuntu Smartphones ist ein bedeutender Meilenstein. Die neuen Erfahrung, welche wir unseren Nutzern liefern, als auch die vielen Möglichkeiten für Hardware-Hersteller und Telekommunikations-Unternehmen sind eine überzeugende und dringend notwendige Änderung von dem, was heute verfügbar ist. Wir freuen uns sehr, dass ein aufgehender Stern wie BQ diese Chance erkannt hat und uns hilft, um ihn zu verwirklichen.“

Dass Marketing-Aktionen den Verkauf immer noch befördern, zeigt nun auch Ubuntu:

Zeitlich begrenzte Flash Sales sollen die Leute auf die Verkaufs-Plattform Ubuntu locken. Nur im Ubuntu-Onlineshop wird man in der Anfangsphase das 169,90 Euro Handy erstehen können.

Bei Verkaufsstart waren innerhalb der ersten Stunde, die ersten alle verfügbaren Ubuntu Handys ausverkauft.

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