Milliarden-Gewinne: Entlässt Ölkonzern Schlumberger 9.000 Arbeiter?

Bei Entlassungen dieses Ausmaßes spricht man von Massenentlassungen. Als Grund für die 9.000 möglicherweise gestrichenen Jobs wird aus dem Umfeld des Unternehmens genannt, wonach Schlumberger auf Grund des weiter sinkenden Ölpreises angeblich nicht mehr genügend Gewinne eingefahren habe. Die Schlumberger Limited hatte für 2014 einen Vorsteuergewinn von 10,58 Milliarden Dollar ausgewiesen:

Houston, Texas - Der amerikanische Ölkonzern Schlumberger Limited (NYSE: SLB) aus Houston im US-Bundesstaat Texas wolle angeblich von 120.000 Arbeitsplätzen 9.000 streichen.

Als Formel kann davon ausgegangen werden, dass für rund 1.000 Arbeitnehmer in den USA gut 30 Millionen US-Dollar Personalkosten zu zahlen sind.

Doch trotz der relativ hohen Personalkosten schwammen Ölkonzerne wie Schlumberger in den vergangenen Jahren in Geld. Doch der fast um die Hälfe gefallene Ölpreis seit Sommer 2014 lässt zunehmend auch bei den erfolgsverwöhnten Aktionären von US-Konzernen Spuren. Dabei ist der heutige Rohölpreis gerade einmal auf dem Niveau von 2008.

Würde Schlumberger nun tatsächlich 9.000 oder 8% der 120.000 Beschäftigten des Unternehmens entlassen, wäre dieses ein klares Signal, dass auch weitere Entlassungen bei anderen Ölkonzernen anstehen könnten. Bislang hatten die US-Konzerne versucht, Personal vor allem im Ausland abzubauen. Nur sehr zögerlich wird an das eigene Personal in den USA gegangen.

Höhere Dividende an Aktionäre

Doch auch wenn einige auf Grund des sinkenden Rohöl-Preises stöhnen, sind sich Wirtschaftswissenschaftler einig, dass dieses für die Verbraucher ein gutes Zeichen ist: Nicht nur Benzin wird günstiger, auch die Produktion für zahlreiche andere Produkte ist weniger kostenintensiv.

Folgende Preise für Rohöl gelten derzeit: Die West Texas Intermediate schloss bei 46,22 US-Dollar pro Barrel (-4%), Brent-Rohöl rutschte um weitere 2% auf 47,67 Dollar am Donnerstag.

Erst am Dienstag hatte die Schlumberger Ltd. bekannt gegeben, wonach man die Ausschüttung der Quartalsdividende an die Aktionäre erhöhen wolle - und zwar um 25 Prozent auf 0,50 US-Dollar. Diese Dividendenzahlung gilt nur für im Umlauf befindliche Stammaktien. Die Dividende will die Schlumberger Limited zum 10. April 2015 ausschütten.

Schlumberger gilt weltweit als führender Anbieter von Technologien in der Öl- und Gasindustrie und gilt als führend im integrierten Projektmanagement mit Kunden in aller Welt. Nach eigenen Angaben biete die Schlumberger Ltd. die angeblich "größte Auswahl an Produkten und Dienstleistungen von der Exploration bis hin zur Produktion". Das Unternehmen beschäftigt derzeit nach eigenen Angaben in 85 Ländern rund 120.000 Menschen, welche 140 verschiedene Nationalitäten umfassen:

Schlumberger Limited hat seine Hauptgeschäfts-Stellen in Paris, Houston, London und Den Haag. Der Umsatz lag im Jahr 2014 bei 48,580 Milliarden US-Dollar, was 7 Prozent mehr ist, als 2013 (45,27 Milliarden US-Dollar). Vom Umsatz werden 32,09 Milliarden Dollar im Ausland erwirtschaftet.

Gleichzeitig erhöhte sich der Vorsteuergewinn bei Schlumberger (Pretax operating income) um 13 Prozent auf 10,58 Milliarden Dollar. Dies entspricht einer Rentabilität von 21,8 Prozent. Nimmt man nur die Gewinne auf Grund ausländischer Aktivitäten, weist das Unternehmen eine Gewinn-Marge von 23,9 Prozent aus.

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