Metro AG mit Umsatzplus bei Media-Saturn / Guter Onlineservice bei Media Markt, Saturn

Die vergangenen Jahre waren die beiden Unterhaltungselektronik-Märkte Media Markt als auch Saturn vor allem durch Strategie-Diskussionen ins Gespräch gekommen. So hatte es im Management unterschiedliche Ansichten in Bezug auf die Onlineausrichtung gegeben:

Die Metro AG ist mit der Tochter Media Markt und Saturn zufrieden - auch Dank des guten Weihnachtsgeschäfts.

Auch dank eines wachsenden Onlinegeschäfts kann die Media-Saturn-Holding GmbH in der Metro AG leicht wachsende Umsätze ausweisen. Das teilten der Vorstandsvorsitzende der Metro AG, Olaf Koch, und sein Finanzvorstand Mark Frese mit.

Während die Muttergesellschaft von Media-Saturn, die Metro AG, das Onlinegeschäft bei Media Markt und Saturn forciert sehen wollte, hatte der wichtige Minderheitsaktionär Erich Kellerhals gesagt, er befürchte eine Beschädigung des stationären Handels mit Elektronikprodukten, für den Fall, dass der Onlinehandel forciert werde.

Auch unter dem Eindruck wachsender Absätze bei Konkurrenten wie Amazon, Otto oder notebooksbilliger hatten sich schließlich Media Markt und Saturn dazu durchgerungen, das Onlinegeschäft anzukurbeln.

Unterm Strich scheint der Media-Saturn Gruppe nun der Mix aus Onlineverkauf und stationärem Handel auf großen Verkaufsflächen gut zu tun. So konnte Europas größte Elektronikhandelskette von Oktober bis Dezember den Umsatz um gut vier Prozent auf 6,9 Milliarden Euro steigern. Gut ankommt bei Kunden von Media Markt und Saturn der teils bessere Service im Onlineverkauf als bei Konkurrenten.

Media Markt und Saturn punkten mit gutem Lieferservice bei Onlinebestellungen

So bietet die Gruppe im Gegensatz zu den meisten anderen Onlineshops nicht nur eine Gerätelieferung bis zur Bordsteinkante des Hauses - beispielsweise bei Haushaltsgeräten wie Geschirrspülern - sondern direkt in die Wohnung oder das Haus. Gegen Aufpreis wird das Neugerät auch aufgebaut - sofern beispielsweise die Spülmaschine nicht freistehend ist - und das Altgerät abgebaut und entsorgt.

Bei notebooksbilliger.de müsste man beispielsweise einen alten Geschirrspüler selber abbauen und auch entsorgen lassen. Obendrein wird nur bis Bordsteinkante geliefert - das ist besonders nervig, wohnt man beispielsweise im dritten Stock ohne Aufzug. Das hieße, man müsste beispielsweise in Berlin den Sperrmüll selbst organisieren und den Geschirrspüler abholen lassen - was um die 35 Euro kostet und einen weiteren Termin im Rahmen eines mehrstündigen Zeitfensters, zu welchem man zu Hause sein müsste.

Nicht immer positiv fällt auf Onlineshops die Online-Buchungsstrecke auf, hat man sich für eine Online-Lieferung von Haushaltsgeräten entschieden. Wer sich beispielsweise einen Geschirrspüler über die sehr übersichtliche Online-Preissuchmaschine wie yupri sucht und anschließend die Lieferung über einen vermittelten Händler konfiguriert, stellt fest, dass es große Unterschiede in der Buchungsstrecke gibt.

Nicht immer erkennt man beispielsweise auf den ersten Blick bei Onlineshops: Wird die bestellte Ware- wie der Geschirrspüler - angeschlossen oder wird sie in die Wohnung getragen? Auch hier können Media Markt und Saturn durch eine leicht zu bedienende Online-Buchungsstrecke punkten, auch dann wenn man sie über eine Produktvergleichs-Suchmaschine wie yupri ansteuert.

In unserem Kurztest positiv aufgefallen ist auch der Hauslieferant von Media Markt und Saturn - Hermes. Die Otto-Tochter ist stets bemüht, Kundenanfragen sehr zeitnah zu lösen. Selbst wenn es Probleme mit einem online bestellten Gerät gibt, werden diese in der Regel innerhalb weniger Tage erledigt. All das mag dazu beitragen, dass auch die Umsätze bei Media Markt und Saturn leicht gewachsen sind.

Gründe für Umsatzrückgang bei Metro AG vielschichtig

Zu verdanken sei dies aber vor allem auch dem Weihnachtsgeschäft, sagte Metro-Chef Olaf Koch am Dienstag, welches positiv verlaufen sei. Dennoch gab Koch ebenso bekannt, wonach der Umsatz des gesamten Metro-Konzerns leicht rückläufig sei. Die gesamte Metro-Gruppe hatte im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2014/15 einen Umsatzrückgang von 2,2 Prozent auf 18,3 Milliarden Euro zu verzeichnen.

Allerdings seien die Gründe hierfür vielfältig: Zum einen habe die Metro Gruppe Unternehmenstöchter verkauft, was entsprechend einen Rückgang von Umsatz in der Bilanz nach sich ziehe. Belastend wirken sich zudem die umfangreichen Wirtschaftssanktionen des Westens gegen Russland aus, welche die deutsche Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen hat.

Den Export negativ beeinflussend ist auch der schwache russische Rubel, welcher auf Grund der Wirtschaftssanktionen als auch des fallenden Ölpreises drastisch an Wert gegenüber dem US-Dollar und Euro verloren hat:

Bei Metro ist man dennoch gedämpft optimistisch und geht davon aus, dass, wenn diese retardierenden Einflüsse nicht gewesen wären, man für die gesamte Metro-Gruppe ein Umsatzplus in Höhe von 2,1 % hätte erzielen können. Zum Metro-Konzern gehören neben den Elektronikmärkten Media Markt und Saturn, die Großhandelskette Metro, Real-Supermärkte oder die Kaufhof-Warenhäuser (Kaufhof Galeria).

Unter der Media-Saturn-Holding werden die Vertriebsmarken Media Markt, Saturn und redcoon vereint. Der Nettoumsatz lag im Geschäftsjahr 2013/2014 bei 21 Milliarden Euro. Die Gruppe beschäftigt rund 65.000 Mitarbeiter und ist derzeit in 15 Ländern Europas aktiv.

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